20/09/2025
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Im Jahr 2023 starb die 39-jährige Rohkost-Influencerin Zhanna Samsonova, die jahrelang eine rein fruchtbasierte Ernährung propagierte. Über ein Jahrzehnt lebte sie fast ausschließlich von rohem Obst und Gemüse – schließlich soll sie an den Folgen schwerer Mangelernährung gestorben sein.
Medizinisch betrachtet zeigt dieser Fall sehr deutlich, wie riskant einseitige Ernährungsformen sein können. Der menschliche Körper benötigt ein fein abgestimmtes Zusammenspiel aus Makronährstoffen (Eiweiße, Fette, Kohlenhydrate) und Mikronährstoffen (Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente). Eine reine Früchte- und Gemüseernährung kann auf Dauer zwar viele Vitamine liefern, aber entscheidende Nährstoffe fehlen:
• Proteine: Sie sind unverzichtbar für den Erhalt von Muskeln, Enzymen, Hormonen und Abwehrstoffen. Ein chronischer Eiweißmangel führt zu Muskelschwund, Immunschwäche und Organproblemen.
• Fette: Besonders essentielle Fettsäuren (Omega-3) sind nötig für Gehirn, Herz-Kreislauf und Zellmembranen. Ohne sie kommt es zu neurologischen Störungen, Hautproblemen und Entzündungsprozessen.
• Vitamin B12: Dieses Vitamin ist fast ausschließlich in tierischen Lebensmitteln enthalten. Ein Defizit kann zu Blutarmut, irreversiblen Nervenschäden und kognitiven Störungen führen.
• Kalzium, Eisen, Zink: Mineralien, die zwar in Pflanzen vorkommen, aber oft in schwer verwertbarer Form. Mangel führt zu Knochenabbau, Blutarmut und geschwächter Wundheilung.
Die Gefahr einer sogenannten Orthorexie – einer fixierten, extremen Vorstellung von „reiner“ Ernährung – verschärft das Risiko. Was nach „Detox“ und „natürlicher Reinheit“ klingt, endet in einem langsamen Entzug lebenswichtiger Substanzen. Der Körper baut Reserven ab, bis irgendwann keine Energie mehr bleibt, um Herz, Kreislauf und Organe zu versorgen.
Spannend – und zugleich erschreckend – ist, dass die Folgen nicht sofort sichtbar sind. Viele Mangelzustände entwickeln sich schleichend über Jahre. Symptome wie Erschöpfung, ständige Infekte, brüchige Haare, Schwindel oder Konzentrationsprobleme werden häufig ignoriert oder als „Entgiftungserscheinung“ gedeutet.
Was man unbedingt beachten sollte:
Wer sich vegan oder rohköstlich ernährt, muss zwingend auf eine gezielte Supplementierung achten – insbesondere Vitamin B12, Omega-3-Fettsäuren, Eisen und Zink. Außerdem sollte die Ernährung ausreichend Eiweißquellen enthalten (Hülsenfrüchte, Nüsse, Samen, Sojaprodukte). Regelmäßige Blutkontrollen beim Arzt sind der einzige verlässliche Weg, um gefährliche Defizite frühzeitig zu erkennen.