29/08/2025
Künstliche Intelligenz hält Einzug in die Pflege – auch in der Onkologie. Doch was bedeutet das z.B. für den Umgang mit Symptommanagement und Leitlinien im Alltag? 🤔
Im Rahmen der Onkologiepflege-Fortbildung an der Universität St. Gallen (28.–29. August 2025) führten Dr. scient. med. Elke Lona Wimmer und Dr. Milena Svec Goetschi zweimal den Workshop "Brauchen wir zukünftig nur noch KI oder evidenzbasierte Leitlinien im Symptommanagement?" durch.
🔎Die Teilnehmenden fütterten dabei verschiedene KI-Tools wie z.B. ChatGPT, Copilot und Le Chat mittels fiktiven Beispielen aus dem Symptommanagement und die Qualität der Antworten wurden in der gemeinsamen Diskussion bewertet.
🚶♀Die Ausgangslage war: Symptommanagement – etwa bei Nausea oder Emesis in der Onkologie – basiert auf internationalen Guidelines und klinischer Erfahrung. Wie gut und vor allem: wie vertrauenswürdig sind KI-Tools darin, komplexe Situationen zu erfassen und passende Empfehlungen zu geben – vielleicht sogar im Einklang mit aktuellen internationalen Guidelines? Wie evidenzbasiert sind die KI-Ratschläge? Wo hilft KI? Wo sind die Grenzen?
🎯Das Ziel: einen niederschwelligen und ergebnisoffenen Raum zu schaffen, in dem auch Personen ohne Vorerfahrung die Möglichkeit hatten, KI auszutesten, Prompten zu üben, kritisch zu hinterfragen und zu diskutieren.
💡 Die wichtigsten Eindrücke:
🔹 KI lieferte oft brauchbare und korrekte Antworten, die auf aktuellen Guidelines basierten – sofern diese für die KI verfügbar waren. Fehlten diese, konnten die Ratschläge durchaus auch veraltet sein und nicht dem aktuellen Goldstandard entsprechen. Hier ist gutes Prompting und Priming wichtig, damit die KI genau weiss, welche Informationen bzw. Guidelines sie verwenden soll.
🔹 Positiv bewertet wurden von den Teilnehmenden die Tipps und Angebote der KI, z.B. Factsheets in einfacher Sprache zu erstellen.
🔹 Gleichzeitig zeigte sich: KI ersetzt keine Fachkenntnisse. Nur wer selbst Guidelines kennt, kann beurteilen, ob die KI im Sinne des Goldstandards arbeitet.
🔹 KI kann im klinischen Alltag unterstützen. Doch dort, wo Patient:innen zu Schaden kommen könnten, bleibt klar: Die Verantwortung trägt immer der Mensch.