04/12/2025
Meine ERSTES Weihnachten mit Lorlatinib
Tag 135
Lorlatinib 75mg und ich haben es nicht ganz geschafft!
Laut Befund von Tag 134 … STOP‼️
Wieder der Reihe nach!
Hier finden Sie, was bis Tag 100 geschah:
https://m.facebook.com/story.php?story_fbid=1239873548177697&id=100064651903608
Die 2. Welle der Nebenwirkungen mit insbesondere der Gewichtszunahme und den kognitiven Auswirkungen hat mich noch nicht erreicht🤞
Wobei ich mittlerweile gelernt habe, dass bereits eine Gewichtszunahme von 5% in den ersten 6 Monaten ein Indiz dafür sei, das es im Laufe der nächsten Jahre so richtig DICKE kommt!
Dieses “Early weight gain” gilt es zu vermeiden! Noch bin ich im Soll 🤩
Was aktuell noch bleibt sind die allmorgendlichen Schwellungen um die Augen und der Haarausfall, aber letzteres ist vielleicht doch das Alter 🤷🏻♂️.
Scheinbar habe ich alles richtig gemacht mit meinem eigenen Ansatz für die Lorlatinib-Initialisierung, d.h. ganz niedrig beginnen und immer wieder kalibrieren (siehe auch den Kommentar unten). Und Glück gehabt, dass mein Doc in meinem Fall so wenig Oberarzt war und mich hat einfach machen lassen!
Und nebenbei habe ich mal Empfehlungen für das Management von einigen der häufigen Lorlatinib-spezifischen Nebenwirkungen zusammengestellt:
- LDL-Cholesterin und/oder Triglyzeride zu hoch (Hyperlipidämie)
https://drive.google.com/file/d/1uycabYyUOE1zgKb2637N_Mv2zvuf545h/view?usp=drivesdk
- Schwellungen (Ödeme)
https://drive.google.com/file/d/1tAvrneYClt2QE9YBH8bh96Sw16FlHP9C/view?usp=drivesdk
- Gewichtszunahme
https://drive.google.com/file/d/1WyUF8_Wb4AIxnzpzbPK2J71S2RzypUXU/view?usp=drivesdk
Der Doc hat mit meinem MRT-Befund von Tag 133 ein gutes Gefühl, besser als mit dem von Tag 43 (obwohl er den Befund damals doch auch positiv bewertet hatte 🤔).
Die Hirnmetastase im Frontallappen ist noch zu sehen, ist aber kleiner als im letzten MRT, runtergebruzzelt von 10mm auf angeblich 6mm und von den 3 sehr kleinen Läsionen ist tatsächlich NICHTS mehr zu sehen 💪.
Wir sind jetzt also ein Team, die Lorviqua 25mg-Pillen, die Repatha-Einwegspritzen und ICH! Wohl auf Jahre! Denn Patienten die lange auf ihrem ersten TKI sind, bleiben auch lange auf dem nächsten TKI [meint der Doc, Erfahrungswerte aus dem klinischen Alltag]. Alles gut also!?
🤔 Ja aber … bis auf den Elefant im Raum oder besser die 6mm-Metastase im Kopf des Autors mit den Fragen
“Schaffe ich diese 6mm mit der 75mg-Dosis auch noch”?
“Würde eine Dosiserhöhung auf 100mg noch ein mehr an Wirkung im Kopf oder nur ein mehr an Nebenwirkungen bringen”?
“Oder soll man zufrieden sein mit dem Status quo”?
Mein Doc meint, ich solle weitermachen mit der 75mg Dosis, wäre völlig ausreichend!
Kürzlich habe ich nachgelesen beim legendären Bill Schütte, jetzt bereits 9 Jahre mit Lorlatinib seit seinem Brain-Only Progress unter Brigatinib [siehe auch https://m.facebook.com/story.php?story_fbid=875887077909681&id=100064651903608].
Bill schreibt, dass ihm NED, d.h. die komplette Remission nichts bedeutet. Nicht mal eine partielle Remission hatte er im Gehirn seit seinem Wechsel zu Lorlatinib 100mg (!) - sein bestes Ergebnis war ‘STABLE’.
Ein Doc in Köln macht ja immer den Deep Dive auf YouTube, beschäftigt sich da mit Onkologie, gelegentlich auch mit ALK-Inhibitoren.
Einen solchen Deep Dive habe ich selbst gerade hinter mir und zwar in die Geschichte von PF-06463922 (Lorlatinib). Seitdem weiß ich alles über u.a. zugehörige IC50-Werte sowie Schwellenwerte für Plasma und CSF, was die Mutation ROS1-G2032R und 14 ALK-Patienten gemeinsam haben bzw. wer Schuld daran ist, dass die Mehrheit der ALK-Patienten mit einer zu hohen Lorlatinib-Dosis beginnt und wie Pfizer [der Hersteller] versucht, das zugehörige Problem in den Griff zu bekommen.
[Dazu vielleicht mehr in einem der nächsten Beiträge hier].
Nach dem Auftauchen aus diesem Deep Dive bin auch ich der Ansicht, dass 75mg DIE BESTE DOSIS IST
für die große Mehrheit der Lorlatinib-Patienten!
Trotzdem will ich mir nicht irgendwann selbst vorwerfen müssen, dass ich die Superdroge für mich nicht richtig ausgereizt habe, den Rennwagen nicht durch die Kurve bekommen habe.
Frei nach Dr. Camidge und anderen sehe ist das jetzt also als meine persönliche ‘90-day challenge’ 🧗♀️:
“Schraube die gerade so angenehme 75mg-Dosis so weit als möglich in Richtung 100mg!“ Wollen wir doch mal sehen, was die gute Lorla noch so vor mir versteckt hält …
Daher habe ich den Status quo bereits verlassen und angefangen mit Lorlatinib 87,5mg, d.h. 100mg jeden zweiten Tag.
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Nach einem für den Autor äußerst aufregendem 8. Jahr als ALKie wünscht
die Redaktion von “ALK Lungenkrebs Patientenwissen” allen Patienten, Angehörigen und sonstigen Lesern eine schöne Weihnachtszeit
… allen Nicht-Patienten ein gesundes 2026
… alle Patienteninnen und Patienten mögen weiterhin ALK, stabil und positiv bleiben!
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