ALK Lungenkrebs Patientenwissen

ALK Lungenkrebs Patientenwissen verantwortlich für die Inhalte:
Ulf Wiegmann

Meine ERSTES Weihnachten mit Lorlatinib Tag 135 Lorlatinib 75mg und ich haben es nicht ganz geschafft! Laut Befund von T...
04/12/2025

Meine ERSTES Weihnachten mit Lorlatinib

Tag 135
Lorlatinib 75mg und ich haben es nicht ganz geschafft!
Laut Befund von Tag 134 … STOP‼️

Wieder der Reihe nach!
Hier finden Sie, was bis Tag 100 geschah:
https://m.facebook.com/story.php?story_fbid=1239873548177697&id=100064651903608

Die 2. Welle der Nebenwirkungen mit insbesondere der Gewichtszunahme und den kognitiven Auswirkungen hat mich noch nicht erreicht🤞
Wobei ich mittlerweile gelernt habe, dass bereits eine Gewichtszunahme von 5% in den ersten 6 Monaten ein Indiz dafür sei, das es im Laufe der nächsten Jahre so richtig DICKE kommt!
Dieses “Early weight gain” gilt es zu vermeiden! Noch bin ich im Soll 🤩

Was aktuell noch bleibt sind die allmorgendlichen Schwellungen um die Augen und der Haarausfall, aber letzteres ist vielleicht doch das Alter 🤷🏻‍♂️.

Scheinbar habe ich alles richtig gemacht mit meinem eigenen Ansatz für die Lorlatinib-Initialisierung, d.h. ganz niedrig beginnen und immer wieder kalibrieren (siehe auch den Kommentar unten). Und Glück gehabt, dass mein Doc in meinem Fall so wenig Oberarzt war und mich hat einfach machen lassen!

Und nebenbei habe ich mal Empfehlungen für das Management von einigen der häufigen Lorlatinib-spezifischen Nebenwirkungen zusammengestellt:
- LDL-Cholesterin und/oder Triglyzeride zu hoch (Hyperlipidämie)
https://drive.google.com/file/d/1uycabYyUOE1zgKb2637N_Mv2zvuf545h/view?usp=drivesdk
- Schwellungen (Ödeme)
https://drive.google.com/file/d/1tAvrneYClt2QE9YBH8bh96Sw16FlHP9C/view?usp=drivesdk
- Gewichtszunahme
https://drive.google.com/file/d/1WyUF8_Wb4AIxnzpzbPK2J71S2RzypUXU/view?usp=drivesdk

Der Doc hat mit meinem MRT-Befund von Tag 133 ein gutes Gefühl, besser als mit dem von Tag 43 (obwohl er den Befund damals doch auch positiv bewertet hatte 🤔).
Die Hirnmetastase im Frontallappen ist noch zu sehen, ist aber kleiner als im letzten MRT, runtergebruzzelt von 10mm auf angeblich 6mm und von den 3 sehr kleinen Läsionen ist tatsächlich NICHTS mehr zu sehen 💪.

Wir sind jetzt also ein Team, die Lorviqua 25mg-Pillen, die Repatha-Einwegspritzen und ICH! Wohl auf Jahre! Denn Patienten die lange auf ihrem ersten TKI sind, bleiben auch lange auf dem nächsten TKI [meint der Doc, Erfahrungswerte aus dem klinischen Alltag]. Alles gut also!?
🤔 Ja aber … bis auf den Elefant im Raum oder besser die 6mm-Metastase im Kopf des Autors mit den Fragen
“Schaffe ich diese 6mm mit der 75mg-Dosis auch noch”?
“Würde eine Dosiserhöhung auf 100mg noch ein mehr an Wirkung im Kopf oder nur ein mehr an Nebenwirkungen bringen”?
“Oder soll man zufrieden sein mit dem Status quo”?

Mein Doc meint, ich solle weitermachen mit der 75mg Dosis, wäre völlig ausreichend!

Kürzlich habe ich nachgelesen beim legendären Bill Schütte, jetzt bereits 9 Jahre mit Lorlatinib seit seinem Brain-Only Progress unter Brigatinib [siehe auch https://m.facebook.com/story.php?story_fbid=875887077909681&id=100064651903608].
Bill schreibt, dass ihm NED, d.h. die komplette Remission nichts bedeutet. Nicht mal eine partielle Remission hatte er im Gehirn seit seinem Wechsel zu Lorlatinib 100mg (!) - sein bestes Ergebnis war ‘STABLE’.

Ein Doc in Köln macht ja immer den Deep Dive auf YouTube, beschäftigt sich da mit Onkologie, gelegentlich auch mit ALK-Inhibitoren.
Einen solchen Deep Dive habe ich selbst gerade hinter mir und zwar in die Geschichte von PF-06463922 (Lorlatinib). Seitdem weiß ich alles über u.a. zugehörige IC50-Werte sowie Schwellenwerte für Plasma und CSF, was die Mutation ROS1-G2032R und 14 ALK-Patienten gemeinsam haben bzw. wer Schuld daran ist, dass die Mehrheit der ALK-Patienten mit einer zu hohen Lorlatinib-Dosis beginnt und wie Pfizer [der Hersteller] versucht, das zugehörige Problem in den Griff zu bekommen.
[Dazu vielleicht mehr in einem der nächsten Beiträge hier].

Nach dem Auftauchen aus diesem Deep Dive bin auch ich der Ansicht, dass 75mg DIE BESTE DOSIS IST
für die große Mehrheit der Lorlatinib-Patienten!
Trotzdem will ich mir nicht irgendwann selbst vorwerfen müssen, dass ich die Superdroge für mich nicht richtig ausgereizt habe, den Rennwagen nicht durch die Kurve bekommen habe.

Frei nach Dr. Camidge und anderen sehe ist das jetzt also als meine persönliche ‘90-day challenge’ 🧗‍♀️:
“Schraube die gerade so angenehme 75mg-Dosis so weit als möglich in Richtung 100mg!“ Wollen wir doch mal sehen, was die gute Lorla noch so vor mir versteckt hält …

Daher habe ich den Status quo bereits verlassen und angefangen mit Lorlatinib 87,5mg, d.h. 100mg jeden zweiten Tag.

🍀🍀🍀🍀🍀🍀🍀🍀🍀🍀🍀🍀🍀🍀🍀🍀🍀🍀🍀🍀
Nach einem für den Autor äußerst aufregendem 8. Jahr als ALKie wünscht
die Redaktion von “ALK Lungenkrebs Patientenwissen” allen Patienten, Angehörigen und sonstigen Lesern eine schöne Weihnachtszeit
… allen Nicht-Patienten ein gesundes 2026
… alle Patienteninnen und Patienten mögen weiterhin ALK, stabil und positiv bleiben!
🤞🤞🤞🤞🤞🤞🤞🤞🤞🤞🤞🤞🤞🤞🤞🤞🤞🤞🤞🤞

Gewichtszunahme Teil 2: Prävention und Behandlung“Das Medikament greift anscheinend in den Stoffwechsel ein, der genaue ...
26/11/2025

Gewichtszunahme
Teil 2: Prävention und Behandlung

“Das Medikament greift anscheinend in den Stoffwechsel ein, der genaue Mechanismus ist unklar. Ich habe die Gewichtszunahme gestoppt, indem ich weniger zu mir nehme, vor allem abends (keine Nudeln, sondern Kartoffeln)…Was mir noch geholfen hat, war leichtes Krafttraining. Das ist wichtig, gerade, wenn man wie ich 20kg zugenommen hat …”.
Das waren die Worte einer ALK-Patientin, die zwar seit mehr als 5 Jahren unter Alectinib progressionfrei ist, scheinbar aber genau solange mit der Nebenwirkung Gewichtszunahme zu tun hat.

Und die Patientin hätte auch heute noch Recht:
Der Mechanismus der Gewichtszunahme ist noch nicht vollständig geklärt. Er könnte mit der Hemmung der Tropomyosin-Rezeptor-Kinase B (TRKB) durch Alectinib zusammenhängen.

Und Lebensstil Modifikationen, d.h. Änderungen bei der Ernährung und (vermehrte) körperliche Betätigung bzw. Bewegung bilden auch heute noch den Grundstein der Adipositasbehandlung.

Und frühzeitig angewendet helfen sie dann evtl. auch Lorlatinib-Patienten,
die noch wesentlich häufiger und stärker betroffen sind von dieser Nebenwirkung. Denn in [1] wurde festgestellt, dass eine Gewichtszunahme von mindestens 5% des Ausgangsgewichts innerhalb der ersten 6 Monate der Therapie ein Indikator für eine hohe Gewichtszunahme speziell bei Lorlatinib ist.

Aber hat die Patientin bereits mehr als 10% zugenommen, dann haben Lifestyle Interventionen nur selten Erfolg und sie hat nicht nur den Tumor als Problem!
Denn neben einem erhöhten Sterberisiko wird Adipositas mit mehr als 200 Krankheiten in Verbindung gebracht und kann sich negativ auf die körperliche Gesundheit, das psychische Wohlbefinden und die Lebensqualität auswirken.

Wenn Progression auch eine positive Seite hat!

So ähnlich wie die Patientin oben hätte auch eine andere Patientin ihre 3 Jahre mit Alectinib beschreiben können, in denen sie ihr Gewicht um 20kg auf 102kg steigerte.
Das bescherte ihr neben eingeschränkter Mobilität wegen Gelenkschmerzen auch enorme psychische Belastungen, bevor sie dann nach Entwicklung einer Resistenzmutation zu Lorlatinib wechseln musste (oder durfte?).
Nach weiteren 2kg Körpergewicht in nur 2 Monaten Lorlatinib entschieden sich die Ärzte, die Fettleibigkeit mit Wegowy (Semaglutid) zu behandeln - allerdings in einer niedrigeren Dosierung wegen Bedenken hinsichtlich einer möglichen Wechselwirkung zwischen Lorlatinib und dem GLP-1-Medikament. In 6 Monaten konnte die Patientin immerhin 5 kg abnehmen …
(siehe Abb 1) [2]

Die Glucagon-ähnlichen Peptid-1-Rezeptoragonisten (GLP-1-RA) Liraglutid, Semaglutid und Tirzepatid sind in der letzten Dekade auf den Markt gekommen und für die Behandlung von Adipositas zugelassen (siehe auch https://drive.google.com/file/d/1rWPpOCIWHDUPQKbUXoK8b6bUk-f4Co9m/view?usp=drivesdk ).
Sie bewirken beim Patienten u.a. eine verzögerte Magenentleerung und ein gesteigertes Sättigungsgefühl. Allerdings können sie aufgrund ihrer häufigen gastrointestinalen Nebenwirkungen wie Erbrechen und Durchfall die Resorption von Tabletten, also auch von ALK-TKI verringern.

Da eine ausreichende Auflösung von Alectinib-Tabletten stark von Nahrungsfetten abhängig ist, müssen die Tabletten zusammen mit ausreichend Nahrung eingenommen werden. So führt die Anwendung von GLP-1-Medikamenten mit Alectinib letztlich zu einer um etwa 30% verringerten Alectinib-Konzentration im Plasma (Blut) und damit auch im Liquor (Gehirnwasser). Dies könnte für einige Alectinib-Patienten, insbesondere für solche unter einer reduzierten Alectinib-Dosis nicht mehr ausreichen, um den Tumor erfolgreich zu bekämpfen.[3,4]

Obwohl eine vergleichbare Wechselwirkung zwischen GLP-1-Medikamenten und Lorlatinib nicht undenkbar ist, gilt diese als weniger wahrscheinlich, weil die Resorption von Lorlatinib anders als im Fall von Alectinib nicht von der Nahrungsaufnahme abhängig ist.
!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
So ist diese vielversprechende Behandlungsoption bei TKI-bedingter Gewichtszunahme - obwohl nicht evidenzbasiert - bei Lorlatinib-Patienten bereits das Mittel der Wahl, zumindest in den USA.
!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Hinsichtlich Alectinib dürften noch klinische Studien erforderlich sein, die sich sowohl mit der Wirksamkeit als auch mit der Verträglichkeit der Kombination von GLP-1-Medikamenten und ALK-Inhibitor befassen müssen.

Quellen:
[1]
Watson AS, Staley AW, Yoder B, Iwamoto SJ, Alami V, Schenk EL, Patil T, Camidge DR, Taormina JM. Early Weight Gain as a Risk Factor for Increased Maximum Weight Gain Among Patients With NSCLC on Lorlatinib and Other ALK Tyrosine Kinase Inhibitors. JTO Clin Res Rep. 2025
[2]
Lee A.T.M., Ou S.I., Lisberg A. Letter to editor. Re “de Leeuw SP, et al. Analysis of serious weight gain in patients using alectinib for ALK positive lung cancer,” semaglutide a potential treatment for serious weight gain from ALK tyrosine kinase inhibitors? J Thorac Oncol. 2023
[3]
Lanser DAC, de Leeuw SP, Oomen-de Hoop E, et al. Influence of Food With Different Fat Concentrations on Alectinib Exposure: A Randomized Crossover Pharmacokinetic Trial. J Natl Compr Canc Netw 2023
[4]
Lanser DAC, Heersche N, Oomen-de Hoop E, et al. 1280P Effects of semaglutide on the exposure of alectinib in patients with NSCLC. Annals of Oncology 2024

Abb 1 : Grafik zum Körpergewicht der Patientin während einer 36-monatigen Behandlung mit Alectinib und einer 5-monatigen Behandlung mit Lorlatinib 100mg sowie während der kontinuierlichen Verabreichung von Semaglutid

Gewichtszunahme Teil 1: Du bist nicht allein!In den Zulassungsstudien viel zu niedrig angegeben, weil möglicherweise nic...
24/11/2025

Gewichtszunahme
Teil 1: Du bist nicht allein!

In den Zulassungsstudien viel zu niedrig angegeben, weil möglicherweise nicht vollständig erfasst, ist ‘Gewichtszunahme’ nach der ‘Fatigue’ wohl die am häufigsten auftretende Nebenwirkung für Alectinib- und Lorlatinib-Patienten [1].

Dies zeigt z.B. der Vergleich von Daten einer Studie aus dem klinischen Alltag [2] mit den Daten aus den Zulassungsstudien hinsichtlich der Häufigkeit einer Gewichtszunahme jeglichen Grades (> 5%) und von Grad 3 (> 20% Gewichtszuwachs): Lorlatinib bei 78 % und 28 % (44 % und 23 % in CROWN) Alectinib bei 59 % und 6 % (10 % und 1 % in ALEX) Brigatinib bei 39 % und 0 % (0 % in ALTA-1L)
der behandelten Patienten.

Eine Gewichtszunahme von mehr als 10% (Grad 2) oder mehr als 20% (Grad 3) gab es in [2] unter
. Lorlatinib bei 62 % (23/37)
. Alectinib bei 32 % (21/66)
. Brigatinib bei 11 % (3/28)
der behandelten Patienten (siehe Abb 1)

Quellen:
[1]
Culver K.W., Montague D., Le H., et al. EP.16B.01 UK and US patient preferences for anaplastic lymphoma kinase positive advanced non-small cell lung cancer tyrosine kinase inhibitors treatments. J Thorac Oncol. 2024
[2]
Watson AS, Staley AW, Yoder B, Iwamoto SJ, Alami V, Schenk EL, Patil T, Camidge DR, Taormina JM. Early Weight Gain as a Risk Factor for Increased Maximum Weight Gain Among Patients With NSCLC on Lorlatinib and Other ALK Tyrosine Kinase Inhibitors. JTO Clin Res Rep. 2025

Abb 1: Häufigkeiten einer Gewichtszunahme der CTCAE Grade 0 - 1 oder 2 - 3 unter TKI-Therapie; CTCAE Common Terminology Criteria for Adverse Events

+++++++++++++++++++++++ Breaking-News  ++++++++++++++++++++Die Rückkehr der Verstopfung und schlechte Karten für Feinsch...
17/11/2025

+++++++++++++++++++++++ Breaking-News ++++++++++++++++++++

Die Rückkehr der Verstopfung und schlechte Karten für Feinschmecker!

So würden Pessimisten die gerade veröffentlichten vorläufigen Daten für die Zulassung von Neladalkib nach Lorlatinib oder direkt nach Alectinib oder Brigatinib kommentieren.
Denn etwa jeder vierte Patient (28%) wird eine Verstopfung bekommen und ebenfalls jeder vierte Patient (23%) kann sich den Restaurant-Besuch wegen einer Störung des Geschmackssinns (Dysgeusie) dann auch sparen.

Aber - und jetzt kommt das Positive -
scheinbar kein Risiko mehr für Kribbeln , ‘Ameisenlaufen’ oder Taubheit in Händen oder Füßen (bei bis zu ~40% der Patienten mit 100mg Lorlatinib).
Und mit den Schwierigkeiten, die richtigen Worte zu finden, Problemen mit Kurzzeitgedächtnis oder Erinnerungsvermögen sowie Verwirrung und Halluzinationen (bei bis zu ~35% der Patienten mit 100mg Lorlatinib) ist es hoffentlich auch vorbei mit Neladalkib :

Neladalkib zeigte ein allgemein gut verträgliches Sicherheitsprofil, das mit seinem ALK-selektiven, TRK-schonenden Design übereinstimmt.
Bei den 656 Patienten mit fortgeschrittenem ALK-positivem NSCLC, die zum Zeitpunkt des Datenstichtags mit der Standarddosis behandelt wurden, betrug die mediane Behandlungsdauer 6,0 Monate.
Die häufigsten Nebenwirkungen, die bei mehr als 15 % der Patienten auftraten, waren erhöhte ALT (47 %), erhöhte ASP (44 %), Verstopfung (28 %), Dysgeusie (23 %), periphere Ödeme (18 %), Husten und Übelkeit (jeweils 16 %)

Bei 656 Patienten, die in ALKOVE-1 mit der Standarddosis behandelt wurden, kam es bei 17 % der Patienten zu einer Dosisreduktion und 5 % der Patienten mussten die Behandlung wegen Nebenwirkungen abbrechen.


Die Daten zur Wirksamkeit deuten daraufhin, dass Neladalkib nach der Freigabe das Mittel der Wahl in der Folgetherapie nach einer Erstlinientherapie mit Alectinib oder Brigatinib werden könnte [aktuell ist dies Lorlatinib].
Von den 46 der Patienten in der zugehörigen Studiengruppe sprachen
22 (48% der) Patienten auf Neladalkib an und 74% dieser Patienten waren
18 Monate nach dem Ansprechen noch ohne neuen Progress.
Von den 24 Patienten mit Hirnmetastasen nach einer Alectinib- oder Brigatinib-Therapie sprachen 15 (63%) intrakraniell, d.h. im Kopf auf Neladalkib an und 92% dieser Patienten waren 18 Monate nach dem Ansprechen noch ohne neuen Progress im Kopf.
['ansprechen' bedeutet komplette oder zumindest partielle Remission]

Inside Lorlatinib – Folge 4: Management von NebenwirkungenGrundsätzlich sind bei Lorlatinib alle Nebenwirkungen möglich ...
14/11/2025

Inside Lorlatinib –
Folge 4: Management von Nebenwirkungen

Grundsätzlich sind bei Lorlatinib alle Nebenwirkungen möglich (jeder Patient ist anders) – so leidet z.B. der Autor dieses Beitrags an Lorlatinib-bedingtem Haarausfall.
Lorlatinib kann auch bestehende Symptome anderer Erkrankungen verschlimmern – z.B. den Tinnitus des Autors.

Viele NWen treten in der Regel in den ersten Wochen der Lorlatinib-Therapie auf, da sich der Körper erst an das TKI gewöhnen muss. Und die meisten NWen verschwinden nach einigen Wochen oder sogar schon nach wenigen Tagen wieder von selbst.

Zu den Nebenwirkungen von Lorlatinib, die auch bei anderen ALK-TKIs beobachtet wurden, gehören insbesondere
- Fatigue
- Magen-Darm-Beschwerden
— Übelkeit,
— Erbrechen,
— Durchfall und
— Verstopfung.
Diese Nebenwirkungen treten bei Lorlatinib jedoch seltener auf als bei anderen ALK-TKIs und sind in der Regel weniger schwerwiegend.
So hatte der Autor in den ersten 4 Monaten seiner eigenen Lorlatinib-Therapie KEINE dieser Nebenwirkungen.

Die Behandlung mit Lorlatinib verursacht jedoch Nebenwirkungen, die bei anderen ALK-TKIs überhaupt nicht beobachtet werden oder wie im Fall der Gewichtszunahme nur auch bei Alectinib-Patienten und dann auch nicht so stark (siehe auch Abb 1).
Onkologen sagen, dass Lorlatinib ein anderes Sicherheitsprofil als andere ALK-TKIs hat.
Und in dieser Folge von „Inside Lorlatinib” werden wir uns näher mit dem Management dieser Lorlatinib-spezifischen Nebenwirkungen befassen.

Wir werden dies in der chronologischen Reihenfolge ihres wahrscheinlichen Auftretens tun
(siehe auch

- LDL-Cholesterin und/oder Triglyzeride zu hoch (Hyperlipidämie)
https://drive.google.com/file/d/1uycabYyUOE1zgKb2637N_Mv2zvuf545h/view?usp=drivesdk

- Schwellungen (Ödeme)
https://drive.google.com/file/d/1tAvrneYClt2QE9YBH8bh96Sw16FlHP9C/view?usp=drivesdk

- Gewichtszunahme
https://drive.google.com/file/d/1WyUF8_Wb4AIxnzpzbPK2J71S2RzypUXU/view?usp=drivesdk

- Kribbeln und Taubheitsgefühl (periphere Neuropathie)
[in Bearbeitung]

- Auswirkungen auf das zentrale Nervensystem
[in Bearbeitung]

Abb 1 : Auswahl an „Treatment-emergent adverse events“, die in den Zulassungsstudien in mindestens 20 % der Fälle auftraten

Lorlatinib unter SteroidabdeckungALK-Inhibitor-induzierte Pneumonitis bleibt ein Problem – auch mit Lorlatinib!Der Autor...
08/11/2025

Lorlatinib unter Steroidabdeckung
ALK-Inhibitor-induzierte Pneumonitis bleibt ein Problem – auch mit Lorlatinib!

Der Autor versucht derzeit, einem jungen ALK-Patienten aus Leeds, England, dabei zu helfen, dass er von seinen Ärzten so therapiert wird, dass er auf Lorlatinib, seiner aktuell letzten TKI-Patrone bleiben kann.
Bei dem Patienten wurde eine milde Pneumonitis (CTCAE Grad 1 oder 2) diagnostiziert, aber er wird die nicht los. Vielleicht weil die Pneumonitis nicht auskuriert wird, d.h. die Lorlatinib-Therapie zu früh und mit zu hoher Dosierung wieder aufgenommen wird.
Deshalb habe ich das Protokoll, welches mir selbst und zahlreichen anderen Patienten geholfen hat, eine Alectinib-induzierte schwere Pneumonitis (CTCAE Grad 3 oder 4) zu überwinden, auf Lorlatinib angepasst:
https://drive.google.com/file/d/1qZZQpVqhurmORLeNrlIxxXXScGE0kz_u/view?usp=drivesdk

P.S.
Die Datei gibt es auch in einer Version zur Kontaktaufnahme zwischen Arzt und Arzt mit der Referenz auf den Oberarzt, mit dem die Alectinib-induzierte Pneumonitis erfolgreich überwunden wurde.
Bei Bedarf bitte Kontaktaufnahme über unsere Mailadresse uwg2609@mail.de!

Meine ersten 100 Tage mit Lorlatinib Tag 100 🤗🥳🤩Es ist 9:45 und der Autor in mir ist gerade zurück von einem 90min Spazi...
29/10/2025

Meine ersten 100 Tage mit Lorlatinib

Tag 100 🤗🥳🤩
Es ist 9:45 und der Autor in mir ist gerade zurück von einem 90min Spaziergang , 7km mit Holly 🐾 durch den Berliner Grunewald 🌳 inkl. Besuch der Dahlemer Wiese, unserem Lieblingsort im Herbst und bei Sonnenschein 🌤️ sowieso!
Der Patient in mir hat auf den 2km Autofahrt 🚘 vom Waldparkplatz zum Schreibtisch gerade überlegt, ob er nicht doch auf 100mg erhöhen soll, so gut geht es ihm heute morgen, obwohl er mit den täglichen Augenlid-Schwellungen aufgewacht ist.
Scheinbar hat ihn da eine Euphoriewelle gepackt.🤷🏻‍♂️

Jetzt die Dosis zu erhöhen, wäre nicht vernünftig, da wir den Patienten gerade hinsichtlich Senkung der Cholesterin-Werte durch Evolocumab einstellen. Vielleicht reicht die Standarddosis davon ja nicht mal, um ihn mit Lorlatinib 75mg unter 400mg/dL zu halten, der oberen Grenze für die Fortsetzung mit Lorlatinib.
Außerdem will der Onkologe in mir die Bestätigung, dass 75mg ausreichen, um die 10mm-Hirnmetastase im Frontallappen schrumpfen zu lassen! Nein mehr, Patient und Onkologe in mir wollen die komplette intrakranielle Remission‼️

Aber der Reihe nach.
Hier findet ihr, was bis Tag53 geschah:
https://m.facebook.com/story.php?story_fbid=1196641999167519&id=100064651903608

Seit fast 8 Wochen ist der Patient jetzt ohne weiteren Dosiswechsel auf Lorlatinib 75mg.
Die leichten Schwellungen an Füßen und Händen von Tag34 sind die letzten Nebenwirkungen, die neu hinzugekommen waren.
Seitdem sind leichte Schwellungen unregelmäßig immer wieder aufgetreten.
Aber diese kommen seltener, seit bereits 3 Wochen hat der Patient seine Kompressionsstrümpfe nicht mehr übergestreift.

Ich denke, die 1. Gruppe von Nebenwirkungen, die eine Dosisanpassung erforderlich machen können (Pneumonitis, Herz-Kreislauf-Probleme, Cholesterin, Triglyceride, Schwellungen, Stimmungsschwankungen), kann abgehakt werden ✔️
Was davon noch bleibt, ist das Cholesterin-Problem!
Zumindest die unheilbare Allianz zwischen Lorlatinib und den Statinen ist beendet! Nach Gesamtcholesterin von 352mg/dL (die Mitte zwischen moderater und schwerer Hypercholesterinämie) und LDL 239mg/dL an Tag50, hatte der Patient an Tag52 auf Drängen des Oberarztes seinen 2. Statin-Versuch gestartet, dieses Mal mit Pravastatin. Und das 4 Tage vor einem ersten geplanten Strandspaziergang mit Frau und Hund auf der zweitschönsten aller Nordfriesischen Inseln.
Wie blöd muss man eigentlich sein, auf seinen Oberarztes zu hören? 🫢🤫
Wie bereits unter Rosuvastatin verschlechterte sich die Nebenwirkung ‘Schwierigkeiten beim Gehen’ täglich, so dass man an Tag58 beschloss, zumindest die 2. Urlaubswoche zu retten und Pravastatin unverzüglich abzusetzen!
Mit der Folge, dass der Patient bei seinem nächsten Klinikbesuch an Tag77 ein Gesamtcholesterin von 398mg/dL und LDL 287mg/dL hatte‼️
Es wurde Zeit für die Karte Evoculumab, alle 14 Tage Repatha 140mg.
Also wurden die 3 [es gab vor 5 Jahren schon den Versuch mit Atorvastatin nach einem Schlaganfall] gescheiterten Statin-Versuche im Arztbrief vermerkt [um für Rückfragen der KK gewappnet zu sein], die 1300€ für die ersten 6 Spritzen vorgestreckt und an Tag87 dann die 1. Repatha-💉 gesetzt - und siehe da
… ich kann heute, an Tag100 wie oben beschrieben, ohne Schwierigkeiten 7km durch Wald und Wiesen wandern 🤗
… die Kosten für Repatha wurden ohne Rückfragen erstattet 🤷🏻‍♂️

Was bleibt sind die allmorgendlichen Augenlid-Schwellungen und
… das Warten auf den Beginn der 2. Welle mit Nebenwirkungen wie Periphere Neuropathie, Gewichtszunahme und den richtig blöden Sachen wie ‚Auswirkungen auf die Sprache’ und wohl erst zu Weihnachten 🎅 die kognitiven Beeinträchtigungen wie u.a. Verwirrtheit und Gedächtnisstörungen.
🤔
Irgendwie glaube ich, dass die 2. Welle ausfällt!
Ansonsten müsste sich der Autor in mir beeilen mit dem geplanten Kapitel 9 im ‘ALK-Wissen’ 🧐 über die Rolle der Radiochirurgie als Therapieoption für ALK-Patienten und dem lange überfälligen Beitrag hier, der hoffentlich einige Unklarheiten rund um die Dosierung von Lorlatinib beseitigen wird.
🤞🍀

+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
⚠️ Informationen stehen unten in 2 Kommentaren ⚠️
+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

Das Imperium hat zurückgeschlagen - oder es zumindest versucht!Nachdem auf dem ASCO 2024 eine 5-Jahres-Rate für das prog...
25/10/2025

Das Imperium hat zurückgeschlagen - oder es zumindest versucht!

Nachdem auf dem ASCO 2024 eine 5-Jahres-Rate für das progressionsfreie Überleben (mPFS) in der Erstlinientherapie mit Lorlatinib präsentiert wurde, die mit 60% fast so hoch war, wie die mit 62,5% für das vor 5 Jahren noch geschätzte Gesamtüberleben (mOS) unter Alectinib in der Erstlinie,
wurden jüngst auf dem ESMO 2025 die finalen Daten der ALEX-Studie für Alectinib präsentiert [1].
Und die Daten sind schon recht gut!
Bei Beendigung der Studie, 9 Jahre nach der Aufnahme des letzten (von 152) Patienten im Jahr 2016, waren immerhin noch 21 Patienten (13,8%) in der Studie.
Die mediane Gesamtüberlebenszeit (mOS) betrug 81,1 Monate, die 7-Jahres-Rate für das Gesamtüberleben lag bei 48,6%.
Für die 93 Patienten OHNE Hirnmetastasen bei Aufnahme in die Studie betrug das mOS sogar 94,0 Monate, d.h. die Hälfte der Patienten war nach fast 8 Jahren noch am Leben!

Da auch Verträglichkeit bzw. Toxizität langfristig im Einklang mit früheren Studienergebnissen waren (Zitat: “ohne dass neue oder unerwartete Sicherheitsbedenken auftraten”),

⚠️ Der folgende Abschnitt enthält auch persönliche Gedanken des Autor ⚠️

ist Alectinib durchaus noch im Rennen um das Mittel der Wahl für die Erstlinie!

Insbesondere, wenn man berücksichtigt, dass von den 75 Patienten, für die in der Studie eine Folgebehandlung nach Alectinib dokumentiert wurde,
nur 28 (18%) Patienten Lorlatinib erhielten,
während insgesamt etwa 54 (36%) Patienten nachfolgend weniger wirksamen ALK-Inhibitoren behandelt wurden, so z.B. 16 (10%) Patienten mit Brigatinib.

Auch spielte Neladalkib (NVL-655) in der Folgebehandlung von Patienten der ALEX-Studie noch überhaupt keine Rolle, nur 1 Patient wurde mit dieser neuen Substanz der 4. Generation behandelt.

Was nahe legt, dass für eine Therapiesequenz
‘Alectinib (Brigatinib) —> Lorlatinib —> Neladalkib’ oder auch
‘Alectinib (Brigatinib) —> Neladalkib’
im klinischen Alltag noch längere Überlebenszeiten durchaus erwartbar sind und die Frage nach dem optimalen Einstieg in die Therapie weiter offen bleibt.

Die Autoren von [1] fanden es erwähnenswert, dass die hohe Überlebensrate von fast 50% für Alectinib-Patienten nach 7 Jahren, oder sogar 8 Jahren bei fehlenden Hirnmetastasen zum Zeitpunkt der Erstdiagnose, zumindest darauf hindeutet, dass es eine Untergruppe von ALK-Patienten mit günstigeren Prognosemarkern gibt, [Zusatz des Autors:] die mit Alectinib (oder auch Brigatinib) in der Erstlinie bestens versorgt wären, wie vom Autor bereits in einem Beitrag vom 14.11.2023 angemerkt:
https://m.facebook.com/story.php?story_fbid=721628343335556&id=100064651903608.

Und wenn dem in [1] stehenden Nachsatz: “Weitere Studien sind erforderlich, um zu bestimmen, um welche Prognosemarker es sich dabei handeln könnte” tatsächlich auch Studien folgen würden, dann kämen wir vielleicht auch wieder weg von dem aktuell zu beobachtenden Lorlatinib-fits-all - Ansatz!
🍀🤞

[1]
Mok TSJ, Camidge DR, Dziadziuszko R, et al. Final overall survival (OS) and safety analysis of the Phase 3 ALEX study of alectinib vs crizotinib in patients with previously untreated, advanced ALK-positive (ALK+) non-small cell lung cancer (NSCLC). Ann Oncol. 2025

Inside Lorlatinib -Folge 3 : Flexibles Lorlatinib-Therapiemanagement für Patienten - die Theorie 🤗 und die Praxis 🥲Dass ...
10/10/2025

Inside Lorlatinib -
Folge 3 : Flexibles Lorlatinib-Therapiemanagement für Patienten
- die Theorie 🤗 und die Praxis 🥲

Dass nicht nur der Autor sondern auch Experten die von Pfizer empfohlene Startdosis von 100mg Lorlatinib täglich als zu hoch erachten, steht bereits in unserem Beitrag vom 4.11.2023, von vor 2 Jahren :
https://m.facebook.com/story.php?story_fbid=721628343335556&id=100064651903608

Mittlerweile setzen sich weitere ALK-Experten über Pfizers Empfehlung hinweg und verfolgen unterschiedliche Strategien / Protokolle um die Patientin an Lorlatinib zu gewöhnen.

Pfizer selbst plant keine Dosisoptimierungsstudie und „beharrt“ auf seiner 100mg-Empfehlung für die Startdosis, hat aber das Tor für unterschiedliche, patientenorientierte Strategien (Protokolle) geöffnet, indem sie jetzt das “flexible Therapiemanagement” propagieren.
Pfizer ermöglicht dies in den USA über das Angebot des Lorbrena Fläschchens mit 120 Tabletten zu 25mg zum selben Preis wie das Fläschchen mit 30 Tabletten zu 100mg und schreibt dazu:
„Die 120-Tabletten-Flasche mit 25 mg LORBRENA-Tabletten unterstützt ein flexibles Therapiemanagement für Patienten. Die 120-Tabletten-Flasche mit 25mg LORBRENA-Tabletten ermöglicht es dem medizinischen Fachpersonal, die Dosis entsprechend der individuellen Sicherheit und Verträglichkeit anzupassen, ohne dass eine zweite Verschreibung erforderlich ist (im Vergleich zur der 30-Tabletten-Flasche mit 100mg Tabletten), gemäß den von der FDA genehmigten Verschreibungsinformationen.“
Na, das klingt doch super patientenorientiert!

Soweit die Theorie!
Wie sieht die Praxis aus?

Da diese 120-Tabletten-Flasche erst seit Januar 2025 zur Verfügung steht (Lorlatinib wurde für die USA bereits Ende 2018 freigegeben), ist es vielen Onkologen noch gar nicht bekannt (wie uns von Patienten auch berichtet wurde).
Denn bis Ende 2024 konnte der Arzt neben dem Fläschchen mit 30 Tabletten zu 100mg nur ein Fläschchen mit 30 Tabletten zu 25mg Tabletten verschreiben, zu einem auf die Substanzmenge umgerechnet um 33% HÖHEREN Preis ‼️

Wesentlich schlechter ist es um die Möglichkeit des flexiblen Therapiemanagement allerdings in den meisten Staaten Europas bestellt!
Hier wird Lorlatinib bekanntlich nicht in Flaschen sondern in Blisterverpackungen und unter dem Namen Lorviqua angeboten und zwar aktuell als 30er Packung mit 100mg Tabletten und als 90(!)er Packung mit 25mg.
Anmerkung:
Bei Markteinführung von Lorviqua im Jahr 2019 gab es (zumindest) in Deutschland auch noch eine 120er Packung für die 25mg Tabletten, aber irgendwann wurde die (zumindest in Mittel- und Nordeuropa) nicht mehr angeboten.🤷🏻‍♂️

Während es beispielsweise in Deutschland 🇩🇪 und der Schweiz🇨🇭 KEINEN PREISUNTERSCHIED zwischen dem Kauf von 25mg oder 100mg Lorviqua-Tabletten gibt,
‼️ist der Preis beim Kauf von 25mg Lorviqua-Tabletten beispielsweise in Großbritannien 🇬🇧 , Frankreich 🇫🇷 und Italien 🇮🇹 um ~33 % HÖHER als beim Kauf von 100mg Tabletten.‼️

Wenn also die Onkologen, die Pfizers Empfehlung für die Standarddosis von 100mg täglich unbedingt folgen wollen, in den USA das preiswerte 120 Tabletten Fläschchen nicht kennen oder wie in vielen Ländern nur verteuerte 25mg Blister-Tabletten als Alternative haben, dann verschreiben sie zu Therapie-Beginn in den meisten Fällen zunächst die 100mg Tabletten.
Wenn dann die Dosis doch auf 75mg reduziert werden muss - was in der Praxis in ca. 50% aller Fälle vorkommt -, dann wandern 100mg Tabletten für zwischen 1 und 21 Tagen - also im Wert von mehreren Tausend Dollar - in den Schrank und irgendwann in den Müll‼️
Dieses abschreckende Szenario wiederum wird nicht wenige Patienten und / oder Ärzte davon abhalten, bei Auftreten bestimmter Nebenwirkungen sofort die Dosis zu reduzieren, sondern noch solange zu warten, bis die aktuelle Packung mit 100mg Tabletten aufgebraucht ist.
Was letztendlich auf Kosten der Lebensqualität des Patienten geht‼️

P.S.
Der Autor hat in diesem Fall insofern Glück, dass er in Deutschland 🇩🇪 lebt 🤗

++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++⚠️  “Meine ersten 7 Wochen mit Lorlatinib”                      ⚠️⚠️ persönl...
12/09/2025

++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
⚠️ “Meine ersten 7 Wochen mit Lorlatinib” ⚠️
⚠️ persönliche Erfahrungen und Meinungen des Autors ⚠️
++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

I Die Ausgangslage

Nach 5,5 Jahren Alectinib in der Erstlinie wurden bei MRT-Untersuchungen Anfang 2024 zwei kleine (2mm und 3mm) Hirnmetastasen festgestellt, die wir durch eine Dosiserhöhung von Alectinib etwas verkleinern und zuletzt stabil halten konnten. Eine dritte Metastase von 4mm wurde rückwirkend bei einer MRT-Untersuchung Anfang 2025 festgestellt.
Aufgrund einer neuen, relativ schnell wachsenden Hirnmetastase (von 4mm auf 10mm in 3 Monaten) im Frontallappen hatten wir (mein Doc und ich) beschlossen, sofort von Alectinib auf Lorlatinib zu wechseln.
Ich weiß, dass es für exakt diese Situation keine randomisierten Studien aber unterschiedliche Meinungen gibt.
Meine Entscheidung gegen ein Treatment Beyond Alectinib CNS Progression (Oligoprogression), d.h. eine Fortführung der Alectinib-Therapie und eine stereotaktische Bestrahlung dieser neuen, schon in der Erscheinung irgendwie anderen Metastase war mehr eine Bauchentscheidung - für die besser im Hirn wirkende Substanz und gegen das Risiko von bestrahlungsbedingten Nekrosen oder von neurokognitiven Nebenwirkungen nach einem späteren Wechsel zu Lorlatinib.
=============================================

II Der Plan

Aufgrund meiner Vorgeschichte - einer schweren inhibitor-induzierten Pneumonitis unter Alectinib - hatten wir uns für einen ‘sanften’ Start mit Lorlatinib entschieden, begleitet von einer wöchentlichen Überwachung der Blutgase.
Ich begann mit 25mg an Tag 1, erhöhte die Dosis an Tag 5 auf 50mg und an Tag 12 auf 75mg, ursprünglich geplant als meine höchste Dosis (gemäß einer Empfehlung von Dr. Alice Shaw, auch die ALK-Queen genannt).
=============================================

III Die Realität
A. Dosierung
An Tag 29 hatte ich so schlechte Blutgaswerte, dass wir uns entschieden, die Dosis auf 50mg zu reduzieren. Stark verbesserte Blutgaswerte an Tag 36 erlaubten eine Dosiserhöhung auf 62,5mg (75mg jeden 2. Tag) und schließlich auf 75mg an Tag 46.
—————————————————

B. Wirksamkeit
Wechsel zu Lorlatinib und mit 50-75% der Substanz nach 6 Wochen wieder NED im Kopf? Ja, geträumt hatte ich davon vielleicht, aber so einfach macht es mir der Kollege 🦀 leider nicht!
“Sieht in Summe besser aus” sagte der Radiologe nach dem MRT an Tag 43. Im Detail heißt das, eine kaum mehr sichtbare Läsion im Caput Nuclei Caudati (vorher 2mm) und nicht mehr sichtbare Läsionen am vorderen Horn des lateralen Ventrikels (vorher 1mm) sowie medial neben dem linken Trigonum (vorher 4mm). Aber auch eine größenkonstante (10mm große) Läsion im Frontallappen jetzt zwar mit weniger Ödem aber mit einer neuen punktförmigen Einblutung.
Wenn man bedenkt, dass ich mehr als 4 Wochen nach dem letzten MRT mit Lorlatinib begonnen habe, dass ‘Ding’ in der Zeit geschätzte 2-3 Zentimeter gewachsen war, dann könnte das trotzdem immer noch klappen mit dem Wunschziel NED (‘die Hoffnung stirbt zuerst’).
—————————————————

C. Nebenwirkungen
Die Show begann mit Kopfschmerzen an Tag 3 und 4. Kribbeln, irgendwann kamen Wadenkrämpfe, Taubheit in den Füßen, Rückenschmerzen, aber alles nur für einen Tag und mild (Grad 1).
Was war mit

1. Atemwege
Seit Tag 15 nicht immer, aber immer wieder Heiserkeit und das Bedürfnis sich zu räuspern, als ob da Schleim festhängt. Manchmal löste sich auch etwas Schleim aber sehr wenig. Auch gereizte Stimmbänder. Aber ohne Husten.
Seit den schlechten Blutgaswerten an Tag 29 hatten wir (ich und mein doc) die Sorge, dass ich auch unter Lorlatinib wieder in eine Pneumonitis laufe (deshalb auch die Dosisreduktionen). Ich messe daher mehrmals täglich meine Sauerstoffsättigung mit einem Pulsoximeter um im Ernstfall rechtzeitig reagieren zu können (mit Absetzung von Lorlatinib und einer hohen Dosis Prednisolon).

2. Lipid-Werte
Während die Triglyzeride im normalen Bereich (< 200) blieben, gingen die Cholesterinwerte mit steigender Dosis in den roten Bereich (> 300).
Ab Tag 17 kam Rosuvastatin zum Einsatz ! Aber nicht lange!
Muskelschmerzen und -Schwäche steigerten sich. Als ich an Tag 33 nicht mehr gehen konnte, schmiss ich das Statin aus dem Team.
Glücklicherweise hatte ich Lorlatinib da sowieso gerade reduziert, was die Werte bei +-300 verharren lies.
Seit Tag 46 nehme ich wieder die 75 mg Dosis, an Tag 50 steht Cholesterin bei 350, LDL-Cholesterin bei 239 !
Pravastatin soll es jetzt richten, allein mir fehlt der Glaube!

3. Schwellungen
Seit Tag 11 wache ich mit Augenlid-Ödemen auf [den Eisbeutel bitte nicht direkt auf das Lid drücken 🥶😘]. Seit Tag 34 habe ich geschwollene Füße und trage Kompressionsstrümpfe bei meinen Waldspaziergängen mit Holly (der Hovawart-Hündin), geschwollene Hände gibt es gratis dazu. Aber alles ‘leicht’ , Grad 1 🤣

4. Und Sonst
Meine Frau sagt, ich sei gereizter und schneller aufbrausend, seit ich Lorlatinib nehme! Das stimmt nicht 😡🤬😡🤫

Hat mir die in meinen letzten Beiträgen zitierte Lektüre „An overview and practical guide for patients by ALK-positive NSCLC patients and medical experts“ irgendwie helfen können? 🤔…Eigentlich überhaupt nicht 👎
=============================================

IV Der Ausblick
Heute ist Tag 53.
Die Blutgaswerte an Tag 50 waren nicht top, aber nach weiteren 4 Wochen sollte der Geist einer Pneumonitis verbannt sein - zumal ich an Tag 55 für 2 Wochen an die See reise 🌊💨🌤️
Ich habe Schwierigkeiten beim normalen Gehen, d. h., ich gehe unsicher oder wackelig, es fühlt sich an, als wären meine Beine sehr schwach!
Und das das Cholesterin zickt!
Zumal ich die Lorlatinib-Dosis vielleicht doch noch auf 100mg erhöhen muss, um die verbliebene 10mm große, dunkle Wolke in meinem Gehirn zu vertreiben.
Und bei Neladalkib, meinem ‘letzten Pfeil im TKI-Köcher’, sollen die Lipidwerte auch hoch gehen.
Ein PCSK9-Hemmer wie Evoculumab (Repatha) wäre wohl die Lösung - das sagt auch mein Kardiologe! 1300€ für nur 3 Monate lipidsenkende Therapie wäre die Kehrseite der Medaille! Und mein Onkologe sagte, dass ich noch 30 Jahre hätte 🙉
Drei (3!) unterschiedliche Statine muss ich ausprobieren, meine Unverträglichkeit muss dokumentiert werden, bevor mir Repatha von der Versicherung bezahlt wird.
=============================================

V Bewertung
Die Standarddosis einnehmen und gar nichts merken außer einer mittelschweren Verstopfung - das waren die ersten Wochen mit Alectinib!
Lorlatinib ist da schon anders. Eine Expertin nannte diesen ALK-Inhibitor jüngst einen Ferrari 🏎️ , den Arzt und Patient erst fahren lernen müssen.

Aber Eines ist genau wie schon bei Alectinib:
Die Frage der richtigen Dosierung wird von den Experten unterschiedlich eingeschätzt und eigentlich weiß niemand, wieviel an Lorlatinib für einen bestimmten Patienten nötig ist, um ihn dauerhaft vor einem Progress zu schützen und gleichzeitig die gewünschte Lebensqualität zu bieten.🤷🏻‍♂️

Also warten wir auf Godot und hoffen, dass mit der Freigabe des neuen Heilsbringers Neladalkib alles besser wird.
🤞🍀

+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
⚠️ Informationen stehen unten in 2 Kommentaren ⚠️
+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

Adresse

Berlin

Webseite

Benachrichtigungen

Lassen Sie sich von uns eine E-Mail senden und seien Sie der erste der Neuigkeiten und Aktionen von ALK Lungenkrebs Patientenwissen erfährt. Ihre E-Mail-Adresse wird nicht für andere Zwecke verwendet und Sie können sich jederzeit abmelden.

Die Praxis Kontaktieren

Nachricht an ALK Lungenkrebs Patientenwissen senden:

Teilen

Share on Facebook Share on Twitter Share on LinkedIn
Share on Pinterest Share on Reddit Share via Email
Share on WhatsApp Share on Instagram Share on Telegram