14/05/2018
Kontroverse Diskussion:
"... kontrovers ist die Sachlage bei Methadon als möglichem Wirkverstärker von Chemotherapien. DocCheck widmete sich mehrfach des Themas, zuletzt Ende 2017. Jetzt gibt es neue, immer noch kontroverse Erkenntnisse. Wissenschaftler des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) untersuchten L-Methadon plus Temozolomid in vitro. Sie verwendeten vier unterschiedliche Glioblastom-Zelllinien. Methadon allein zeigte keine Reaktion. Zusammen mit dem Wirkstoff fand das Team nur bei einer Zelllinie schwach wirkverstärkende Effekte. Im Unterschied zu früheren Studien arbeitete das Team mit Therapien (Temozolomid statt Doxorubicin) und Zelllinien, die näher am klinischen Alltag sind. Statt D,L-Methadon als Gemisch von Bild und Spiegelbild verwendeten sie L-Methadon. Alles in allem blieb ihr Experiment enttäuschend.
„Diese aktuellen Daten widerlegen die Hypothese, dass Methadon beim Glioblastom die Wirkung einer Chemotherapie in der Zelle verstärkt“, fasst Schlegel zusammen. Professor Dr. Wolfgang Wick, Direktor der Neurologischen Klinik am Universitätsklinikum Heidelberg, vermutet, dies liege an fehlenden Rezeptoren in Krebszellen. Diese Sichtweise teilt Dr. Claudia Friesen vom Institut für Rechtsmedizin der Universität Ulm nicht. Sie hat durch eigene Arbeiten maßgeblich zum „Methadon-Hype“ beigetragen. Ihre Kritikpunkte:
Gliome tragen auf der Oberfläche Opioidrezeptoren. Fehlen diese wie im Experiment, treten auch keine Effekte auf.
Der Einsatz von L-Methadon ist wenig zielführend. D-Methadon aus dem D-L-Racemat verhindert die Herunterregulation von Opioidrezeptoren, was im Zuge einer Therapie passieren kann.
Es wurden keine Dosisfindungen durchgeführt. Vielmehr sollte ein großer Konzentrationsbereich untersucht werden.
Bleibt als Fazit: Ohne weitere Forschungsprojekte bewerten viele Neurologen TTF oder Methadon als Wirkverstärker eher kritisch." Zitata Ende - Michael van den Heuvel - Dipl. Chemiker in DocCheck News).
Meine Meinung:
So viel Mühe und Geld hätte man sparen können, wenn die Damen und Herren Forscher sich VORHER mal abgesprochen hätten. Die oben genannte "methodischen Fehler" in der neueren Studie hätte man vermeiden können ... .
Ihr
Dr. Stephan Lode