09/08/2025
Adho Mukha Śvānāsana - Die Verneigung zwischen Himmel und Erde
In Adho Mukha Śvānāsana sinken die Hände tief in die Erde, wie Wurzeln, die Halt suchen. Die Finger spreizen sich, als wollten sie den Herzschlag der Erde fühlen. Aus dieser Kraft wächst der Körper nach oben das Becken strebt dem Himmel entgegen, leicht wie ein Gebet, das sich aus dem Innersten erhebt.
Der Blick ruht zwischen den Füßen, nicht um etwas zu sehen, sondern um nichts mehr zu suchen. In dieser Haltung verneigt sich der Geist vor der Stille, die unter allem Tun liegt. Gedanken fließen ab wie Regenwasser, das dem Boden dankbar zufließt.
Zwischen Erdung und Aufrichtung wird ein unsichtbarer Faden gespannt ein Band, das den Menschen mit dem Ganzen verbindet. Die Wirbelsäule wird zu einem leuchtenden Strom, durch den Prana frei fließt, vom Scheitel bis zu den Sohlen.
Adho Mukha Śvānāsana lehrt Demut ohne Schwäche und Stärke ohne Härte. Dies lädt ein, sich der großen Ordnung anzuvertrauen: fest im Hier verwurzelt und doch offen für das Licht, das von oben kommt.
In dieser Asana bist du Brücke und Fluss, Himmel und Erde, Atem und Leere ein ruhender Punkt im unendlichen Kreis des Lebens.