19/12/2022
Leider ist Futter immer noch nicht Deklarationspflichtig. Wir kochen inzwischen eigenes Futter, was zukünftig auch anderen Hunden zur Verfügung stehen soll. Unser wurde von Fertigfutter damals auch richtig krank worauf ich mich dann weitergebildet habe.
Auch klinisch völlig gesunde Hunde, die mit klassischen "getreidefreien" Futter, gefüttert werden, zeigen latente Schäden am Herzen. Diese Erhöhungen von Herzmuskelwerten können die Vorstufen einer manifesten und dann häufig tödlichen Herzschwäche sein. Außer ideologischen und wirtschaftlichen Gründen gibt es kein Argument, ein unnötiges Risiko für die eigenen Hunde einzugehen. Der einfachste Tip zur Kontrolle des eigenen Hundefutter ist, es sollte keine hohen Anteile an Hüsenfrüchten oder Kartoffeln enthalten. Diese sollten möglichst nicht unter den ersten 10 der Deklaration stehen, je weiter vorn, umso höher ist der Anteil.
Bei Hunden mit nachgewiesenen (!) Problemen durch Getreide im Futter muss man eine Risikoabwägung machen, und natürlich ist ein potentielles Risiko weniger gewichtig als ein echtes, vorhandenes Gesundheitsproblem.
Bei Hunden hingegen, die keinerlei Probleme mit konventionellem Futter haben, ist es ein unnötiges Risiko. Und nein, natürlich werden nicht alle Hunde krank. Aber jeder Hund, der unnötig einen plötzlichen Herztod stirbt, ist einer zu viel!
Nachfolgend die übersetzte Zusammenfassung der Studie von einer amerikanischen Kollegin, die sehr firm in diesem Thema ist:
"Im Dezember wurden NEUE Forschungsergebnisse über ernährungsbedingte Dilated Cardio Myopathy bei Hunden veröffentlicht. Diese Forschung wurde vom American College of Veterinary Internal Medicine und der Abteilung für klinische Wissenschaften der Oregon State University finanziert.
Für diejenigen, die damit nicht vertraut sind: Im Jahr 2018 begann die amerikanische Verbraucherschutzbehörde, FDA, ungewöhnliche Fälle einer Herzerkrankung namens Dilatative Kardiomyopathie zu untersuchen, bei denen Hunde, die getreidefrei und mit Erbsen und Linsen gefüttert wurden, überproportional vertreten waren. Bei diesen Hunden handelte es sich um Rassen, die typischerweise keine DCM entwickeln, und noch ungewöhnlicher war, dass sich bei vielen dieser Hunde mit einer Ernährungsumstellung eine Besserung oder vollständige Rückbildung einstellte, obwohl DCM typischerweise eine fortschreitende, tödliche Krankheit ist, selbst wenn sie medikamentös behandelt wird.
Seit 2018 kursieren alle möglichen Berichte, einschließlich Gerüchten, dass die FDA ihre Untersuchung zurückgezogen hat (was nicht der Fall war) und dass die Forschung fehlerhaft war und zurückgezogen wurde (was nicht der Fall war).
Dies ist die ZWEITE Arbeit, die den fraglichen Zusammenhang lückenlos nachweist.
Die vorliegende Studie von Owens et al. (2022) zeigte, dass gesunde erwachsene Hunde, die ein Futter mit Hülsenfrüchten (Erbsen, Linsen, Kichererbsen, Bohnen) als Hauptbestandteil erhielten, eine geringere Herzfunktion und ein höheres Herzkammervolumen hatten als Hunde, die ein getreidehaltiges Futter ohne Kartoffeln oder Hülsenfrüchte unter den ersten zehn Bestandteilen erhielten."
Sie können die Zusammenfassung hier im Original lesen: https://www.alltradesdvm.com/topics/diet-associated-dcm/dcm-articles/dec-2022-healthy-dog-measurements?fbclid=IwAR2NZtti09gD0N99mW7aopjGHRaNbEcTAgZ4KoB-BYbPiOfdUIHmwgJJw_w
Und das Open-Access-Papier gibt es hier: https://doi.org/10.1111/jvim.16606
