14/11/2025
Meine starke Schwester,
kennst du diesen alten Schmerz?
Diesen stillen, brennenden Geschmack von
💙Alleingelassen,
💙Immerhalten,
💙Immerstark,
💙Immerweiterundnochmehr
?
Diesen Schmerz, der wiederkehrt
in Nächten, in denen du dachtest,
du wärst längst heimgekehrt zu dir.
Und dann –
schleicht er sich von hinten an,
und flüstert:
Ich bin noch da.
Jetzt im November –
der tiefe Spiegelmonat,
der die Schatten sichtbar macht,
Klopft der Urschmerz wieder an.
Sag mir Schwester,
Wie viel hast du schon getragen…
Für Liebe.
Für Anerkennung.
Für ein Gesehenwerden, das nie kam.
Wie viel hast du gegeben,
gehalten,
gekämpft,
gelächelt,
Ausgeglichen,
Ausgehalten,
Über deine Grenzen gegeben,
damit es endlich reicht.
Und ja, ich weiss -
du kannst alles allein.
Du hast es der Welt bewiesen.
Stark.
Unabhängig.
Unerschütterlich.
Doch sag mir, Schwester:
Ist das wirklich Wahrheit?
Oder nur der Panzer
deines ungehaltenen Kindes?
Und egal,
wie sehr du dich anstrengst,
die Wunde geht davon nicht weg.
Kein Tun heilt sie.
Kein Müssen.
Kein weiter Funktionieren.
IT‘S A NEVERENDING CYCLE!
Denn es ist die VATERWUNDE,
die dort spricht
der fehlende Halt
der leere Stuhl
die fehlende Anerkennung.
das nicht gesehene Mädchen.
Diese Wunde heilt nicht durch
mehr Leistung nach außen,
sondern durch deine
zärtliche, unerbittliche
Zuwendung nach innen.
dich selber halten.
dich bevatern.
dir Anerkennung geben.
Dich tragen.
Immer wieder.
Wenn Wut kommt,
wenn Frustration kommt,
wenn das Männliche dich verletzt oder triggert,
dann erinnert dich etwas,
Es war nie so gedacht.
Du bist geboren,
um gehalten zu werden.
Gesehen.
Geführt.
Getragen.
Bis das wieder möglich ist in dein Leben einzuziehen,
lernen wir immer mehr, uns selbst zu halten.
Mit einem weichen Herz
das langsam versteht,
dass es genug ist.
Ja, meine starke Schwester.
Ich kenne diesen Schmerz.
Nur zu gut.
💙
Deine Luzia