30/10/2025
„Sag Bescheid, wenn du etwas brauchst.“ – Das ist ein oft gut gemeinter Satz, den wir zu Menschen mit Depression oder in Trauer sagen. Wir wollen sie wissen lassen, dass wir immer für sie da sind und sie sich jederzeit an uns wenden können.
Doch was passiert häufig, nachdem wir dieses Angebot an Betroffene gerichtet haben? Richtig! In der Regel passiert leider nichts, und das hat einen guten Grund.
Menschen, die sich in einer depressiven Episode befinden, können sich häufig nicht mehr aus eigener Kraft bei dir melden, wenn sie deine Hilfe benötigen. Es liegt in der Natur der Erkrankung, dass vermeintlich kleine Aufgaben wie einen Anruf tätigen oder nach Hilfe fragen zu einer unüberwindlichen Hürde werden können.
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Als Angehörige:r kannst du daher besser unterstützen, indem du aktive Hilfe anbietest und bei Bedarf nach der betroffenen Person schaust, immer wieder nachfragst und zeigst, dass du da bist und auch nicht weggehst. Natürlich sollte das immer in Absprache und mit dem Einverständnis der betroffenen Person passieren. Lade die sie trotzdem zu Familientreffen oder Aktivitäten ein, auch, wenn schon mehrfach abgelehnt wurde. So zeigst du, dass sie weiterhin Teil der Familie oder des Freundeskreises ist.
Manchmal ist es gut, Aktivitäten vorzuschlagen, bei denen keine Erwartungen an die erkrankte Person gerichtet sind. Wo sie nichts leisten oder manchmal vielleicht so gar nicht mal reden muss. Geht gemeinsam ins Kino oder schaut einen Film zu Hause, fahrt gemeinsam Auto und hört dabei Musik oder beobachtet nachts die Sterne am Himmel. Dabei müsst ihr nicht viel reden, könnt aber die Gemeinsamkeit genießen. Das Gleiche kann beim gemeinsamen Malen, Basteln oder Puzzeln geschehen. Bestimmt fallen euch noch weitere „stille“ Aktivitäten ein.
❣️Wie immer gilt: Pass auch gut auf dich auf! Du darfst dir als Angehörige:r Pausen nehmen, Grenzen setzen und dir selbst Unterstützung holen.