23/11/2022
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Gegen Jahresende möchte ich nun noch ein paar philosophische Ansätze aus dem Yoga mit euch teilen. Yoga ist eine Möglichkeit das Psychische und Intellektuelle mit dem Physischen unseres Seins zu verbinden. In den des nehmen die bei uns (im Verhältnis zu den anderen Bestandteilen des Yoga) übergeordneten Körperhaltungen, die sogenannten , lediglich einen untergeordneten Stellenwert ein - sie sind mehr Mittel zum Zweck, als ein eigentliches Ziel. Wer eine der zahlreichen Übersetzungen der Sutren von Patanjali liest, stellt schnell fest, dass es auch in der einiges an Arbeit bedeutet, ein glückliches, erfüllendes, gelingendes Leben zu führen. Körperliche Betätigung allein wird dafür nicht ausreichen. Mein erstes Motto, das ich vor zig Jahren, damals 🙈😅🙊 noch als Überschrift für Myspace verwendet habe und das mich mehr als alle anderen berühmten Inschriften, denen ich im Laufe meines Lebens begegnet bin, geprägt hat, war Γνῶθι σεαυτόν | | erkenne dich selbst/ erkenne, was du bist - aus dem Apollotempel von Delphi. Mich selbst erkennen zu wollen, blieb bis zum heutigen Tage einer der wichtigsten Leitsätze meines Leben. Um sich selbst zu erkennen, muss man sich seiner inneren Vorgänge erstmal bewusst/er werden und Schritt für Schritt wahrnehmen lernen, was einen zu seinem jeweiligen Fühlen oder Handeln verleitet. Als ich Yoga kennenlernte, habe ich zuerst "nur" diese wunderschönen Asanas gesehen. Doch im Laufe der Jahre meiner Auseinandersetzung mit dem Yoga habe ich mich zunehmend mit der alten hinter den Körperhaltungen - mit der Yoga-Philosophie - beschäftigt. Eine der für mich fastzinierendsten Beobachtungen und Überlegungen aus der Yoga-Philosophie bezüglich unseres sind die fünf sogenannten , "die Ursachen des Leidens": Avidya, Asmita, Raga, Dvesha und Abhinivesha. bedeutet Unwissen, aber nicht etwa im Sinne einer mangelnden Bildung. Avidya bedeutet, dass du vergessen hast, wer du wirklich bist. Gemeint ist Folgendes: du bist nicht der Körper, nicht die Psyche, nicht deine Emotionen und auch nicht die Gedanken. Lasse ich mich auf diese Überlegungen ein, gelingt es mir, mich von mir selbst und meinem, durch allerlei Täuschungen und Wirrungen getriebenen Wesen etwas zu distanzieren und in eine Art zu schlüpfen. Und eben diese Position der Beobachterin und des Beobachters ermöglicht es uns im Laufe der Zeit, uns selbst zu erkennen und von Avidya zu (Wissen) zu gelangen... mehr zu den Kleshas in den nächsten Posts.