25/11/2025
Sie hört zu mit den Ohren,
aber auch mit dem feinen Spüren ihres eigenen Körpers.
Sie lauscht auf das, was du sagst,
und auf das, was sich dazwischen entfaltet –
in Pausen, Blicken, Lächeln, Weinen.
Während du sprichst,
wird sie zur Begleiterin in deine inneren Landschaft:
Sie nimmt Formen wahr, die du längst vergessen hast,
Konturen, die im Schatten liegen,
Figuren, die auftauchen wollen,
wenn du ihnen nur einen Moment lang Platz gibst.
Im Zuhören schafft sie Kontakt –
eine leise, lebendige Brücke zwischen dir und ihr.
Sie spürt die Wellen, die zwischen euch schwingen,
und lädt dich ein, im Hier und Jetzt
zu fühlen, was wirklich da ist.
Sie hält den Raum,
damit deine Worte nicht fallen, sondern landen.
Sie hält die Stille,
damit neue Gestalt entstehen kann.
Sie hält die Grenze,
damit du dich sicher genug fühlst.
Im Zuhören erforscht sie gemeinsam mit dir,
welcher Teil von dir gerade spricht,
welcher sich versteckt,
welcher sich zeigen möchte.
Und manchmal öffnet sie nur einen kleinen Spalt –
eine Frage, eine Resonanz, ein feines „Ich bemerke …“ –
damit du sehen kannst,
was du vorher nicht sehen konntest.
So wird Zuhören zu Begegnung.
Begegnung zu Bewusstwerdung.
Und Bewusstwerdung zu Veränderung.
Denn in der integrativen Gestalttherapie
ist Zuhören kein passiver Akt –
sondern ein gemeinsames Erschaffen von Wirklichkeit,
ein Atemzug des Werdens,
ein leiser Schritt hin zu dir selbst.💛