20/03/2022
Ich habe eine gute Nachricht für dich: Du kannst etwas tun, dass dich die Ereignisse im Weltgeschehen nicht überwältigen und hilflos fühlen lassen.
Wenn man täglich das Nachrichtengeschehen verfolgt – der Krieg in der Ukraine, die nicht enden wollende Coronakrise, die große Frage, wie es mit der Versorgung von Strom, Gas und Treibstoff weitergeht, die sich durch alle Bereiche ziehende Teuerungswelle, die Sorge, wie es mit der Umwelt weitergeht – wirkt das ganz schön bedrohlich.
Ich habe 7 Tipps für dich niedergeschrieben, was du tun kannst, damit dich diese Geschehnisse nicht übermannen oder damit du nicht in eine dauerhafte depressive und hilflose Stimmung abrutscht.
1. Stoppe den Überkonsum von negativen Nachrichten.
Wenn du täglich viel Zeit dafür aufbringst, in der Zeitung, im Internet, im Radio oder im Fernsehen das Nachrichtengeschehen zu verfolgen, kann dich das ganz schön runterziehen. Denn wie kannst du fröhlich sein oder Leichtigkeit spüren, wenn laufend, traurige und bedrohliche Nachrichten auf dich einprasseln. Für die meisten von uns reicht es, sich einmal täglich dem aktuellen Nachrichtengeschen zu widmen, um informiert zu bleiben.
2. Mach dir bewusst: Du bist nicht hilflos.
Zugegeben, du kannst wahrscheinlich das Weltgeschehen nicht großartig beeinflussen, aber in deinem Umfeld kannst du sowohl was tun. Ob du dich für die Hilfe in der Ukraine engagierst oder etwas spendest, ob du bewusst überlegst, wie du Energie sparen kannst, ob du etwas für die Umwelt tust – wichtig ist – nicht zuletzt für dich selber – dass du etwas tust. Denn so fühlst du, dass du einen Beitrag leisten kannst, und nicht ausgeliefert bist. Wenn du dich dagegen dafür entscheidest, nur über alles zu schimpfen, jedem zu erzählen wie „arm“ du bist dann sagst du dir in diesen Momentan selber, dass du ein armes Würstel bist und wirst dich genauso fühlen. Hilfe für andere oder Engagement in der Gesellschaft ist nämlich mindestens genauso viel Hilfe für dich selbst.
3. Werde dir klar, was in deinem Leben alles gut läuft.
Selbst wenn bei dir nicht alles perfekt ist, so bin ich mir ganz sicher, dass es doch vieles gibt, ganz gut läuft und worüber du dich glücklich schätzen kannst. Vielleicht sind es deine tollen Kinder, ein Job, in dem du dich verwirklichen kannst, gute Freundschaften, ein Partner der dir den Rücken stärkt, ein Zuhause, in dem du dich wohl fühlst, ein Hobby, das dich erfüllt oder ein Haustier, das dich glücklich macht. Lenke bewusst öfter deine Gedanken auf die schönen Dinge in deinem Leben (ohne das bereits eingeübte „aber, ...) dranzuhängen. Du wirst sehen, dann bleibt ein bisschen weniger Zeit für negative Gedanken.
4. Sei dankbar.
Dankbarkeit ist ein richtiger Glücksbooster und ich bin mir sicher, dass mit jedem Gedanken der gespürten Dankbarkeit Glückshormone ausgeschüttet werden. Vielleicht hast du schon einmal von einem Dankbarkeitstagebuch gehört. Dabei geht es darum, jeden Abend mindestens 3 oder 5 Dinge aufzuschreiben, wofür man an diesem Tag dankbar ist. Auch wenn es effektiver ist, diese Übung schriftlich zu machen, hilft es auch, wenn du dir jeden Tag – und das muss nicht nur abends sein – ein paar Minuten bewusst machst, wofür du heute dankbar bist. Du kannst das ganz zeitsparend in deinen Alltag einbauen – an der roten Ampel, beim Anstellen im Supermarkt oder wenn du im Bus sitzt. Ich trau mich zu behaupten, dass es bei jedem – ja auch bei dir – täglich kleine Situationen gibt, für die du dankbar sein kannst. Womöglich ist es ein freundliches Lächeln, das dir in der Straßenbahn oder von einer Kollegin geschenkt wurde, eine Blume, das sonnige Wetter, eine Nachricht oder ein Anruf, der dich gefreut hat, etwas, das in der Arbeit heute gut gelaufen ist, der Stolz beim Anblick deines Kindes, die Freude über deinen tollen Partner, ... Wer dankbar durchs Leben geht, bekommt eine positivere Ausstrahlung und mit einer positiven Ausstrahlung treten automatisch noch mehr schöne Momente und Begegnungen in dein Leben.
5. Minimiere deinen Medienkonsum (Handy, Internet, Fernsehen) und verbringe mehr Zeit in der Natur.
Bewegung in der Natur ist einer der größten Kraftquellen, die uns fast allen kostenlos zur Verfügung stehen. Beim Spazierengehen, Radfahren, Laufen oder Wandern können wir Gedanken neu ordnen, bekommen neue Ideen aber vor allem treten wir mal ein Weilchen aus unserem Alltag heraus. Zudem tun wir etwas für unsere Fitness und Gesundheit. Sei doch mal ehrlich zu dir selber: Wie energiegeladen fühlst du dich, wenn du 1 Stunde auf Facebook, Instagram und Co herumgesurft hast (das Lesen dieses Beitrags ist natürlich ausgenommen ;-)) im Vergleich zu einer Stunde draußen?
6. Formuliere einen Wunsch (Ziel) für dieses Jahr.
Ich meine da nicht die berühmten Neujahrsvorsätze, wo es typischerweise darum geht, irgendwie gesünder zu leben. Ich spreche von einem Wunsch, den du hast – zum Beispiel etwas bestimmtes zu unternehmen, einen besondere Person wieder zu treffen, beruflich oder privat ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Du hast keinen? Da bist du in bester Gesellschaft. Vielleicht fühlst du dich dann auch wie ein Boot, das irgendwo am offenen Meer herumtreibt. Es mag Lebensphasen geben, wo das mal ganz angenehm ist. Aber wenn das ein Dauerzustand ist, führt es zu Leere, Orientierungslosigkeit und dem Gefühl, fremdgesteuert zu sein. Wenn ich Klienten danach frage, fällt ihnen nicht selten zuerst nichts ein, denn viele von uns haben sich daran gewöhnt, vom Leben gelebt zu werden, einfach nur zu funktionieren, anstatt es aktiv zu gestalten. Ein erster Schritt deinen Wünschen näher zu kommen ist, sich zu überlegen, was du dir von der berühmten guten Fee wünschen würdest, wenn du einen Wunsch frei hättest. Wenn du den Wunsch aussprichst, fallen dir bestimmt im gleichen Moment viele Gründe ein, warum er nicht realisierbar ist, nach dem Motto: Ja, aber dafür habe ich keine Zeit oder nicht genug Geld, das kann ich nicht machen, denn was würden denn da die anderen denken, ...
Glaub mir, wenn der Wunsch groß genug bist, wirst du eine Möglichkeit finden, mehr Zeit aus deinem Alltag dafür zu erübrigen, etwas Geld dafür zur Seite zu legen oder vielleicht den Wunsch ein bisschen zu „verschlanken“, damit er auch wirklich realisierbar ist. Wenn wir wieder ein Ziel in unserem Leben verfolgen – ich spreche hier bewusst von kurzfristigeren Zielen – dann fühlen wir uns wieder lebendiger und tümpeln weniger dahin.
7. Glaube an Wunder.
Oft können wir uns nicht vorstellen, dass es für eine verzwickte Situation eine Lösung gibt, gerade wenn wir uns schon viele Nächte darüber den Kopf zerbrochen haben. Mit unserem bescheidenen Verstand haben wir nur ein beschränktes Vorstellungsvermögen, was alles Möglich ist. Ich erlebe es täglich in meiner Praxis, wie sich scheinbar unlösbare Probleme wie fast von selber lösen. Entweder weil es jemanden gibt, der uns eine andere Sichtweise aufzeigt, weil sich plötzlich die Umstände ändern oder weil wir jemanden begegnen, der uns weiterbringt. Es gilt, die Augen offen zu halten, für diese Lösungen, die für jeden von uns am Straßenrand warten wie ein unscheinbares Blümchen, das letztendlich eine große Heilwirkung hat. Wenn dir das Wort „Wunder“ zu groß erscheint, dann versuche es mit Zuversicht. Denn die Zuversicht, dass alles wieder besser wird, gibt dir neue Energie, sie gibt dir die Kraft, Menschen und Situationen anders zu begegnen und dadurch wirst du mit vielen kleinen und großen positiven Überraschungen belohnt. Wenn du religiös oder spirituell bist, dann kann es hilfreich sein, deinen Gott oder eine höhe Macht um Hilfe zu bitten. Wenn du an nichts Derartiges glaubst, dann glaube einfach an das Wunder, das es gut mit dir meint.
Ich hoffe, dass dir der ein oder andere Tipp hilft, auch unter schwierigen äußeren Umständen die Freude im Leben nicht zu verlieren oder sie wieder zu finden. Wenn du individuelle Unterstützung brauchst, helfe ich dir auch gerne in meiner Praxis.