11/05/2021
Public Health Graz Martin Sprenger
17 Std. ·
Ich wurde gerade gefragt ob die Forderungen der Initiative "Kinder in die Schule" - https://openpetition.eu/!kinderindieschule - nicht das Leben von Eltern und Pädagog*innen gefährden.
Meine Antwort dazu fiel sehr klar aus:
"Alle Forderungen und Maßnahmen bzw. deren Umsetzung tragen ein Risiko in sich. Das gilt für alle Bereiche unserer Gesellschaft. Aber auch nach 15 Monaten Pandemie gibt es keine Belege für einen Zusammenhang zwischen SARS-CoV-2 Infektionen bei Kindern und Jugendlichen und der Überlastung der Intensivstationen bzw. schweren und tödlichen Verläufen bei (älteren) Erwachsenen, wie eine aktuelle Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie es kürzlich festgestellt hat - https://bit.ly/3eyM9hF
Bildung und Chancengleichheit sind eine der wichtigsten Determinanten für ein langes Leben in guter Gesundheit. Wenn unsere Forderungen vollständig umgesetzt werden dann überwiegt deren Nutzen einen möglichen Schaden um ein Vielfaches. Jeder Tag, an dem Bildungseinrichtungen geschlossen, eingeschränkt zugänglich, oder im Pandemie-Modus offen sind, verursacht einen vielfältigen gesundheitlichen, psychosozialen und wirtschaftlichen Schaden. Das ist durch viele Studien belegt.
Im Umkehrschluss bedeutet das, wenn unsere Forderungen nicht umgesetzt werden, vergrößern wir tagtäglich einen vielfältigen gesundheitlichen, psychosozialen und wirtschaftlichen Schaden. Und das bei unserer gesündesten Bevölkerungsgruppe, die noch ein langes Leben vor sich hat. Die Verantwortung dafür trägt die Politik bzw. die aktuelle von der Bevölkerung gewählte Regierung. Wenn sie anderer Meinung ist, sollte sie es belegen, mit Zahlen, Daten und Fakten."