15/09/2021
Corona und die ewige Diskussion um das Impfen bzw. die Massnahmen.
Also ich oute mich hier einmal, ich bin geimpft mit Astra Zeneca. Gleich nach der ersten Impfung spürte ich 2 Tage einen Schmerz in der Schulter. Nach der zweiten Impfung war dann nichts mehr. Für mich war das ganze keine Diskussion, da ich es als Kundenservice in meinem Bereich sehe. Desweiteren hatte ich schon schwere Lungenentzündungen und weiß, wie es sich anfühlt wenn der Körper nach Luft schreit, wenn man nichts abhusten kann und aus diesem Grund auch nicht schlafen kann.
Meine Frau hatte nach der zweiten Pfizer Impfung eine Nacht hohes Fieber. Eine der zu erwartenden Nebenwirkungen.
Natürlich ist der Impfstoff noch nicht ausreichend getestet, aber mit der Menge der Leute kann man schon von einem Breitbandtest sprechen.
Corona ist eine tückische Erkrankung, die in der Lunge wie eine Streubombe fungiert. Sie sorgt in vielen verschiedenen Bereichen der Lunge für Vernarbungen im Gewebe, wodurch der Transport von Sauerstoff deutlich eingeschränkt wird. Meiner Erfahrung nach werden viele der Patienten mit Covid auf der Intensivstation lange in den Tiefschlaf versetzt. (3-6 Wochen ) Dadurch baut der Körper massiv ab. Danach beginnt man vorsichtig mit Reha:
Zuerst einmal frei Sitzen, Stehen, Gehen mit Hilfsmitteln und dann freies Gehen. An Sport ist lange nicht zu denken. Gehen mit Hilfsmitteln empfinden manche Betroffene bereits als schweißtreibenden Sport.
Wer in dieser Zeit nicht vorsichtig ist und genau auf seinen Körper oder seinen TherapeutIn hört, kann sich zu einem Long-Covid Patienten mit pathologischen Konsequenzen entwickeln. Zum Beispiel Lungenvernarbungen lösen sich nicht auf oder Herzkammern vergrößern sich, wodurch das Herz unphysiologisch belastet wird und nicht die entsprechende Leistung bringen kann. Geruchs - oder Geschmacksstörungen sind ebenfalls langwierige Folgen, die Auswirkungen auf die Leistung haben. Diese pathologischen Veränderungen gehen jedoch oft nicht mehr weg. (Je länger etwas dauert umso schwerer erreicht man wieder einen Normalzustand des Gewebes.)
Eine langsames Herantasten an körperliche Leistungsfähigkeit ist nötig um den Alltag wieder meistern zu können.
Ein Patient (ehem. Feuerwehrmann Mitte 60), den ich betreute war ca. 5 Wochen im Tiefschlaf aufgrund von Corona. Dabei berichtete er von schweren Alpträumen, die ihn noch immer verfolgen. Er kam desweiteren auf Reha, wo er sich zu sehr anstrengte und in weiterer Folge Augenentzündungen (der Körper sucht sich immer eine Schwachstelle) bekam. Aus diesem Grund war er dann im Kh. Der Auftrag zum Gehen mit Rollmobil für die Strecke für eine Zimmerlänge hin/retour dauerte 2 Wochen.
Der Patient war vor Corona komplett fit und machte davor Ausflüge mit dem Motorrad.
Ein anderer Patient, ca. 50 Jahre Hotelbesitzer etwas Übergewicht, vor Corona uneingeschränkt mobil und sportlich. Nach Corona medium Verlauf war das Ziel 2 Stockwerke zu gehen.
Patient Nummer 3, war ein älterer Herr, den ich betreute, so um die 80. Er wohnte mit seiner Frau in einer Wohnung bis Corona kam. Danach wurden sie beide von maskierten Männern abgeholt, separiert und ins Spital eingeliefert. Die Frau verstarb, er wurde auf die Neurologie Station verlegt, wegen anderen Problemen. Zuhause wartet eine leere Wohnung, keine Verabschiedung, keine Teilnahme an einem Begräbnis.
Das sind nur 3 kleine, dürftig geschilderte Beispiele von vielen. Jedoch oft der Alltag mit denen man sich als Physiotherapeut auseinandersetzen muss.
Es wäre einfach cool, wenn man Ärzten in ihrem Fachgebiet Glauben schenkt.
Ahja und vielleicht etwas weniger ServusTv Nachrichten schauen. 😉