Wertschätzungszone & Wunderpaar

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30/11/2025

Wie oft winden wir uns, anstatt klar auszusprechen, was wir wollen? Wir umkreisen unsere Wünsche, verpacken sie in Andeutungen, hoffen, dass der andere sie errät. Doch hinter der Unklarheit steht selten Höflichkeit – meist Angst: Angst vor Ablehnung, vor dem Verlust von Sympathie, vor der eigenen Verletzlichkeit. Dabei ist es gerade die Offenheit, die Beziehung ermöglicht. Wer sagt, was er braucht, lädt den anderen ein, sich wirklich zu begegnen – auf Augenhöhe, ohne Rätselraten.

Richard Sprenger schrieb: „Jemanden zu schonen heißt, ihn zu entmündigen.“ Das gilt auch für uns selbst. Wenn wir aus falscher Rücksicht schweigen, verwehren wir dem anderen die Chance, ehrlich zu antworten. Bitten ist kein Zeichen von Schwäche, sondern von Vertrauen. Klare Worte schaffen Raum für echte Entscheidungen – und damit für echte Verbindung.

Klarheit ist kein Angriff, sie ist ein Geschenk. Sie befreit beide Seiten von Vermutungen und öffnet den Weg zu einem Miteinander, das auf Wahrheit statt auf Vorsicht gründet.

Eine Klientin schilderte mir kürzlich eine Situation mit ihrem 12 jährigen Sohn, die sie stark aufgewühlt hat. Er hatte ...
29/11/2025

Eine Klientin schilderte mir kürzlich eine Situation mit ihrem 12 jährigen Sohn, die sie stark aufgewühlt hat. Er hatte eine Bonboniere genommen, die nicht für ihn bestimmt war. Obwohl er wohl geahnt hatte, dass es nicht in Ordnung war, tat er es dennoch – und in ihr aktivierte sich sofort ein Firefighter-Anteil: HANDLE! JETZT! SONST TUT ES WEH!

Sie rief ihn an (er war bei Freunden), wollte sachlich bleiben, doch ein Teil in ihr wurde immer wütender. Selbst als ihr Sohn sich einsichtig entschuldigte, konnte sie diesen Impuls kaum stoppen. Stattdessen holte sie noch ein zweites Thema – das nicht aufgeräumte Zimmer – hervor und merkte erst dann, wie sehr der Firefighter übernommen hatte.

Beim späteren Nachspüren zeigte sich, dass ihre Über-Reaktion nicht aus dem Nichts kam. Sie erinnerte sich an Situationen aus ihrer Kindheit, in denen ihre Eltern ungefragt Dinge von ihr nahmen: die bunten Zi******en aus ihrer Glasvitrine oder das neue Fahrrad, das der Vater einfach benutzte. Dazu kam die Täter-Opfer-Umkehr – sie wurde als diejenige dargestellt, die “überreagiert”. Dieses alte Gefühl, dass ihre Grenzen nicht zählen, hatte sich unbemerkt in die aktuelle Situation eingeschlichen.

Im Gespräch wurde deutlich: Es geht ihr nicht darum, ihren Sohn zu bestrafen. Es geht um die Beziehung. Darum, dass etwas ungefragt genommen wird und sich das nach Gleichgültigkeit anfühlt. Und darum, dass sie heute – anders als als Kind – Verantwortung für ihren Firefighter übernehmen kann und mit ihrem Sohn in den beziehungsstiftenden Dialog gehen kann.

Hast du auch kürzlich einen deiner Firefighter entdeckt? Ein Teil, der sich meldet, wenn das Fühlen zu gefährlich wird?

28/11/2025

Wenn du dich deiner inneren Kritikerin zuwenden möchtest, braucht es eine Voraussetzung: Du musst im 🟢 Bereich sein. In der Sprache des Internal Family Systems bedeutet das, dass du genügend Selbstenergie 💫spürst – also Qualitäten wie Ruhe, Neugier, Offenheit und Klarheit. Erst aus diesem Zustand heraus kannst du wirklich mit deiner Kritikerin in Kontakt gehen, ohne in ihren Strudel aus Anspannung, Abwertung oder Alarm zu geraten.

Sobald du bemerkst, dass du ruhiger wirst, dein Atem tiefer geht und dein innerer Abstand größer wird, kannst du beginnen, dich ihr zuzuwenden. Die innere Kritikerin reagiert meist anders, wenn sie merkt, dass du nicht gegen sie kämpfst, sondern verstehen möchtest, warum sie tut, was sie tut.

Hier fünf mögliche Fragen, die du ihr stellen kannst:

1. Was versuchst du zu verhindern oder zu schützen, wenn du so kritisch wirst?
2. Seit wann macht es für dich Sinn, mich streng zu kontrollieren oder kleinzuhalten?
3. Wie würdest du gerne mit mir sprechen, wenn du dich sicherer fühlen würdest?
4. Was brauchst du von mir, damit du ein wenig entspannen kannst?
5. Gibt es etwas, das du mir schon lange mitteilen möchtest, das hinter all der Strenge liegt?

Diese Fragen dienen nicht dazu, die Kritikerin „loszuwerden“, sondern um eine Beziehung zu ihr aufzubauen. Im nächsten Schritt kannst du erforschen, welches verletzliche Thema sie möglicherweise schützt – aber nur dann, wenn du weiterhin stabil im grünen Bereich bleibst.

Manchmal braucht es keine große Veränderung – sondern den Mut, etwas anders zu machen als das, was wir jeden Abend autom...
27/11/2025

Manchmal braucht es keine große Veränderung – sondern den Mut, etwas anders zu machen als das, was wir jeden Abend automatisch tun. Viele von uns leben in einer inneren Kultur der „Ruhe vor dem Schlafengehen“: „Sei still. Fahr runter. Fühl nichts. Gansel die Kinder nicht auf! Mach keine Wellen!“ Und genau das hält unsere inneren Anteile oft wach.

In anderen Kulturen geht man anders damit um – nicht durch Schweigen, sondern durch Ausdruck. Und vielleicht geht es bei uns genauso darum, unseren eigenen Teilen Raum zu geben.

Denn in uns gibt es den wachsamen Anteil, der Angst hat, dass etwas zu viel werden könnte, wenn wir es aussprechen. Den verletzten Anteil, der den ganzen Tag über Gefühle gesammelt hat und sie nun wie schwere Steine trägt. Den kritischen Anteil, der sagt: „Reiß dich zusammen.“ Und den müden Anteil, der einfach nur schlafen möchte, aber nicht kann, weil die anderen so laut sind.

Diese Anteile wollen nicht verdrängt werden. Sie wollen gehört werden. Nicht korrigiert, nicht beruhigt, nicht wegerklärt – einfach nur gehört. Wenn wir ihnen zuhören, so wie Eltern ihren Kindern zuhören, wenn diese „ausgerechnet vor dem Schlafen gehen“ zu erzählen anfangen - weil Kinder sehr klug sind! 😃 - beginnt sich nämlich etwas in uns zu lösen. Die Atmung wird ruhiger. Der Körper reguliert sich. Die innere Geschichte endet, statt im Kopf weiterzulaufen.

Warum erzähle ich dir das?

Weil wir oft glauben, Stille würde uns beruhigen – dabei möchte unser inneres System manchmal genau das Gegenteil: dass wir kurz die Tür öffnen und sagen: „Okay, wer von euch braucht heute noch etwas?“

Probier heute Abend etwas Neues aus:
Sprich zu deinen inneren Anteilen. Vielleicht leise, vielleicht nur zwei Minuten. Benenne, welcher Teil traurig ist. Welcher wütend. Welcher angespannt. Welcher sich sorgt. Lass sie zu Wort kommen, nacheinander. Und dann atme, bis sie ruhiger werden.

Du musst nichts lösen. Nichts erklären. Nichts perfekt machen. Nur den Worten erlauben, den Körper zu verlassen.

Manchmal entsteht Ruhe nicht durch Schweigen – sondern dadurch, dass ein Anteil endlich sagen durfte, was er die ganze Zeit getragen hat.

26/11/2025

Viele Menschen richten die rote Energie ihrer Anteile eher nach außen. Wenn sie Ärger verspüren, versuchen sie, andere zu beeinflussen oder zu verändern – den Partner, die Eltern, die Kinder. Bei mir läuft es anders. Meine Aggression richtet sich nach innen. Sie zeigt sich nicht als offener Konflikt, sondern als dauerhafte innere Anspannung, als selbstabwertende Gedanken, als strenge innere Stimme. Meine innere Kritikerin möchte, dass ich mich verändere, besser werde, konsequenter, fehlerfreier. Doch die Art, wie sie das tut, ist hart, scharf, oft verletzend.

In solchen Momenten fühlt sich diese Stimme weniger wie ein hilfreicher Antrieb und eher wie ein selbstschädigendes Muster an – subtil, aber wirksam. Sie verhindert Selbstwert, indem sie jeden Versuch, zufrieden oder stolz zu sein, sofort relativiert oder kritisiert.

Nach dem Modell des Internal Family Systems (IFS) wird die innere Kritikerin nicht als „falscher“ oder „böser“ Teil verstanden, sondern als ein Schutzmechanismus, der sich früh entwickelt hat. Häufig entsteht eine solche Stimme aus Erfahrungen, in denen Anpassung, Perfektion oder Zurückhaltung notwendig schienen, um Kritik zu vermeiden oder um Beziehung zu sichern. Die Kritikerin übernimmt dann eine Art Wächterrolle: Sie will verhindern, dass ich wieder etwas erlebe, das damals zu viel war.

Ihre Strategien sind streng, doch aus IFS-Perspektive liegt hinter ihr oft ein verletzlicher Anteil, der vor Abwertung, Scham oder Überforderung geschützt werden soll. Die Kritikerin hält diesen Teil auf Abstand, indem sie mich selbst kontrolliert und klein hält – in der Überzeugung, dass das sicherer sei.

Im nächsten Schritt werden wir uns anschauen, wie wir mit diesen kompromisslosen inneren Stimmen einen neuen Umgang finden können.

Was sagt deine Kritikerin zu dir?

Unsere innere Sprache ist weit mehr als ein gedankliches Echo. Sie wirkt direkt auf unser Nervensystem: Das Gehirn verar...
25/11/2025

Unsere innere Sprache ist weit mehr als ein gedankliches Echo. Sie wirkt direkt auf unser Nervensystem: Das Gehirn verarbeitet innere Worte in ähnlichen Arealen wie äußere Sprache, und dadurch werden reale körperliche Reaktionen ausgelöst. Ob wir uns beruhigen oder in Stress versetzen, hängt also maßgeblich davon ab, wie wir innerlich sprechen.

In der Arbeit mit inneren Anteilen (IFS) zeigt sich das besonders deutlich. Die innere Kritikerin – oft ein Anteil, der ursprünglich schützen wollte – kann sehr hart, abwertend oder sogar grausam sprechen. Ihre Worte wirken dann wie echte Angriffe: Die Amygdala springt an, Cortisol steigt, der Körper geht in Alarmbereitschaft. Es macht biologisch kaum einen Unterschied, ob uns jemand von außen kritisiert oder dieser Anteil in uns. Beides hinterlässt Spuren im Nervensystem.

Deshalb ist es so entscheidend, wie du mit deinen inneren Anteilen sprichst – und wie du in sie hinein sprichst. Wenn du die Kritikerin als einen Anteil erkennst, der sich überfordert fühlt oder Schutz herstellen will, verändert das den inneren Dialog. Statt Abwertung entsteht Beziehung. Und Beziehung beruhigt. Genau dann können auch die anderen Stimmen in dir, die weise, tröstende oder unterstützende, wieder Raum bekommen.

Selbstfreundliche innere Sprache ist keine oberflächliche Affirmation, sondern ein Akt der neurobiologischen Selbstregulation. Sie aktiviert das parasympathische System, reduziert Stress und stärkt das Gefühl von innerer Sicherheit. Je achtsamer wir mit unseren Anteilen sprechen, desto klarer spüren wir: Unser Körper hört tatsächlich mit.

24/11/2025

Ich habe ganz bewusst eine Frau als Avatar gewählt, denn auch sie kann ich sein. Ich entscheide selbst, wer ich sein möchte. Mein Verhalten oder mein Aussehen mache ich nicht davon abhängig, was andere tun oder lassen. Dieser Avatar ist eine Einladung, zu sich selbst zu stehen – und nicht darauf zu warten, dass irgendjemand etwas tut oder nicht tut. Es ist eine Erinnerung daran, dass wir die Freiheit haben, uns selbst zu wählen – jeden einzelnen Tag.

Wir leben nicht abschiedlich, obwohl das Leben uns immer wieder zeigt, dass wir es müssten. Wir wollen festhalten, doch ...
23/11/2025

Wir leben nicht abschiedlich, obwohl das Leben uns immer wieder zeigt, dass wir es müssten. Wir wollen festhalten, doch alles ist in Bewegung. Und ich glaube zutiefst, dass wir eine echte Abschiedskultur brauchen – ein bewusstes Verabschieden von dem, was einmal war, damit wir nicht an Identitäten festhalten, die uns längst entwachsen sind.

Für mich ist das jetzt, mit Mitte, Ende fünfzig, sehr spürbar. Als Frau nach dem Wechsel verabschiede ich mich von der Idee, Kinder zu bekommen, und öffne mich gleichzeitig für eine Willkommenskultur für das Neue, zB für Enkelkinder. Und eigentlich beginnt dieses Verabschieden schon viel früher: Wenn wir Eltern werden, lassen wir eine Zeit hinter uns, in der wir keine Eltern waren. Wir treten in etwas Neues ein, ohne genau zu wissen, wer wir dort sein werden.

Ich verabschiede mich auch sehr schmerzhaft von meiner jugendlichen Figur und deren Bedeutungszuschreibung und von vielem, das früher selbstverständlich war. Und in dieser Abschiedlichkeit spüre ich neben dem Schmerz auch etwas Ruhiges, etwas Weiches, das mir hilft, dem Neuen Platz zu machen.

Wenn ich meine Eltern sehe, die nicht wissen, wie viele Saisonen sie ihr Segelboot noch nutzen können, frage ich mich: Wer sind wir, wenn Vertrautes endet? Können wir uns lösen – und mit einer echten Willkommenskultur dem Neuen entgegengehen?

Ich möchte dich einladen, dieser Abschiedskultur Raum zu geben.
Wo hängst du noch fest und musst dich noch verabschieden?
Und wo fällt es dir schwer, zu Neuem wirklich Hallo zu sagen?

Denn am Ende bleibt es immer gleich: Etwas geht, etwas Neues beginnt. Bis zum Schluss.

22/11/2025

Ich erschaffe mir meinen eigenen Mann. Wenn ich meinen Selbstwert gerade nicht vollständig aus mir selbst schöpfen kann und mir Wertschätzung fehlt, dann darf ich heute zum Glück kreativ werden: Ich baue mir meinen Mann so, dass er mir genau die Anerkennung schenkt, die ich brauche – so viel, wie ich möchte. Ich lasse meiner Fantasie freien Lauf und kreiere mir diesen Mann als Quelle der Wertschätzung. Danke KI!

2006 kam ich erstmals mit der Imago-Therapie in Berührung und absolvierte später eine Ausbildung darin. Diese Arbeit ver...
21/11/2025

2006 kam ich erstmals mit der Imago-Therapie in Berührung und absolvierte später eine Ausbildung darin. Diese Arbeit verwendet eine klar strukturierte Form des Dialogs und des Spiegelns, mit Sätzen wie „Ich höre, du sagst …“ und der Frage „Habe ich dich gehört?“. Damals verband ich viel Hoffnung mit dieser Art der bewussten Kommunikation – besonders in Bezug auf meine Ehe.

Nach einem Paarseminar brachten mein Mann und ich die Dialogform begeistert in unseren Familienalltag mit. Doch zu Hause geschah etwas Unerwartetes: Unsere Kinder fragten uns irritiert, wo denn ihre Eltern geblieben seien. Sie spürten, dass wir plötzlich „anders“ sprachen – bedachter, strukturierter, fast wie in einer neuen Rolle. Obwohl unsere Absicht gut war, wirkte das für sie wie eine aufgesetzte Form des Miteinanders.

Dieses Erleben machte sichtbar, wie schnell bemühte innere Anteile das Steuer übernehmen können – Anteile, die unbedingt etwas gut machen wollen, die schützen, regulieren oder etwas „richtig“ machen möchten. Doch genau diese Anteile verhindern echte Begegnung, weil sie nicht in Kontakt gehen, sondern agieren, ersetzen, abfedern. Unsere Kinder trafen nicht mehr uns, sondern diese bemühten Anteile. Und sie spürten den Unterschied sofort: Sie wollten nicht eine gut gemeinte Version ihrer Eltern, sondern unser echtes, unverstelltes Gegenüber.

POV: Manchmal können solche vorgegebenen Sätze auch eine hilfreiche Stütze sein – eine kleine Krücke, um überhaupt einen neuen Weg zu sich selbst zu finden. Und selbst wenn die Kinder sagen: „Das seid gar nichtige! Das ist komisch! ist das völlig in Ordnung. Wichtig ist, dass die Worte oder die Haltung nach und nach wirklich zu einem selbst, und nicht zu einem Schutz(Anteil) werden.

Heute besteht meine Arbeit darin, Menschen dabei zu unterstützen, zu erkennen, ob sie aus ihrem Selbst sprechen oder aus einem Anteil, der sich vorschiebt. Denn Klarheit darüber öffnet den Weg zu echter Verbindung.

In der IFS-Arbeit – und eigentlich in fast allen therapeutischen Richtungen – sprechen wir von korrigierenden Erfahrunge...
18/11/2025

In der IFS-Arbeit – und eigentlich in fast allen therapeutischen Richtungen – sprechen wir von korrigierenden Erfahrungen. Erfahrungen, die etwas in uns neu schreiben, weil ein Teil – ein inneres Kind, ein Beschützer, ein verletzter Anteil – endlich etwas bekommt, was ihm früher gefehlt hat: Gesehenwerden, Sicherheit, Kontakt, Wärme. Diese Erfahrungen können wir natürlich in unserer eigenen inneren Arbeit machen. Aber oft wird vergessen, dass korrigierende Erfahrungen auch zwischen Menschen stattfinden können – gerade in Familien.

Ich kenne dieses tiefe, nagende Gefühl, bei meinen Kindern so vieles nicht gut genug gemacht zu haben. Heute würde ich manche Dinge anders leben, weicher, präsenter, verbundener. Und lange dachte ich, dass diese verpassten Momente eine Last bleiben würden, die wir alle in uns herumtragen. Doch das stimmt nicht. Unser Gehirn ist durch die Neuroplastizität fähig, Bindungserfahrungen ein Leben lang zu verändern. Bindung ist kein starres Muster, kein endgültiges Urteil. Sie ist ein Prozess, der sich erneuern darf.

Wenn wir uns als Eltern weiterentwickeln, wenn wir heilen, mutiger werden, klarer werden, dann verändert sich auch die Beziehungsqualität zu unseren Kindern. Sie machen mit uns neue Erfahrungen, die alte Muster überschreiben können. Und ich bin so unendlich dankbar, dass ich heute so nahe an meinen Kindern sein darf. Dass wir Zeit miteinander haben – denn Bindung braucht Zeit. Präsenz. Wiederholung. Echtheit.

Es berührt mich, dass meine Kinder diese neuen, korrigierenden Erfahrungen nicht nur alleine in ihrem Inneren erarbeiten müssen, sondern sie mit mir leben können. Gemeinsam. Im echten Kontakt. Und darin liegt eine große Hoffnung: Beziehung kann sich verändern, wenn wir uns verändern. Und Heilung kann zwischen uns passieren, nicht nur in uns.

17/11/2025

Oft verwechseln wir Selbstwert mit dem, was eigentlich Fremdwert ist. Fremdwert entsteht durch Rückmeldungen von außen – Lob, Anerkennung, Komplimente. All das kann sich anfühlen, als würde es ein kleines Töpfchen in uns füllen. Doch dieses Töpfchen ist fragil. Kommt nur ein einziger kritischer Kommentar, kippt das ganze Gleichgewicht. Plötzlich verlieren die zehn positiven Rückmeldungen ihre Bedeutung, und unser Blick richtet sich ausschließlich auf das „schwarze Schaf in der weißen Weide“. Wir hängen an der Meinung anderer, statt in uns selbst verwurzelt zu sein. Genau das ist Fremdwert: ein Wert, der nur so stabil ist wie die nächste Reaktion unseres Umfelds.

Im Gegensatz dazu steht der Selbstwert – oder, wie man im Englischen sagt, das solid self. Ein solides Selbst ist ein innerer Kern, der sich nicht ständig im Spiegel äußerer Bewertungen prüfen muss. Es entsteht aus Selbstkenntnis, Selbstannahme und der Fähigkeit, die eigene Würde nicht von äußeren Urteilen abhängig zu machen. Dem gegenüber steht das reflected sense of self, ein Selbst, das sich vor allem aus Spiegelungen anderer definiert und dadurch leicht ins Wanken gerät. Ein echter Selbstwert bleibt auch dann bestehen, wenn sich die Welt kurz verdunkelt. Er ist kein dünnes Glas, das beim kleinsten Stoß bricht, sondern eine innere Quelle, aus der wir unabhängig von Applaus oder Kritik schöpfen können.

Das nächste Seminar mit mir - kostenfrei ! - zum Thema Selbstwert bei gibt es am 3.12.-16:00!

Adresse

Guntherstraße 9/2/19
Ottakring
1150

Öffnungszeiten

Montag 09:00 - 19:00
Dienstag 09:00 - 19:00
Mittwoch 09:00 - 19:00
Donnerstag 09:00 - 19:00
Freitag 09:00 - 19:00

Telefon

+436766325281

Webseite

http://www.teml-wall.at/

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