21/10/2015
WARNSIGNALE des Körpers: Körperliche Folgen von Stress
Wenn der Alltag allzu viele Belastungen bereithält, kann es vorkommen, dass sich der Körper mit sogenannten Stressreaktionen zu Wort meldet. Treten diese Warnsignale des Körpers dauerhaft auf, können sie sich negativ auf die Gesundheit auswirken.
Unter einer Stressreaktion versteht man Vorgänge, die bei einer Person als Folge von belastenden Faktoren ausgelöst werden. Stressreaktionen erfolgen dabei auf verschiedenen Ebenen gleichzeitig:
1 KÖRPERLICH: Bei einer Stressreaktion reagiert der Körper mit vielen Veränderungen. Sie sollen den Körper aktivieren und handlungsbereit machen, deshalb wird Energie bereitgestellt. Als Reaktion auf Stress beschleunigt sich deshalb z.B. der Herzschlag, Muskeln spannen sich an, die Atmung wird schneller. Dies mag für einen kurzen Zeitraum gerechtfertigt sein. Hält die Stressreaktion jedoch längere Zeit an, kann dies langfristig nachteilige Auswirkungen auf die Gesundheit haben und z.B. zu Erschöpfungszuständen führen.
2 FÜR ANDERE SICHTBAR: Darunter versteht man all das, was Außenstehende an gestressten Personen beobachten, ob nun im Verhalten oder in Äußerungen, z.B.:
- Der Gebrauch von Rauschmitteln bzw. der Versuch, sich zu betäuben, nimmt zu – z.B. durch Zi******en, Alkohol, Kaffee, Schmerz-, Beruhigungs- oder Aufputschmittel, aber auch durch Essen.
- Die Arbeitsweise wird chaotischer; die Planung und Ordnung leiden, alles wird gleichzeitig angepackt, Dinge werden nicht mehr wiedergefunden oder vergessen.
- Der Körper wirkt unruhig, z.B. weil man mit den Füßen wippt oder mit den Fingern auf dem Tisch trommelt, im Gesicht oder in den Haaren rumnestelt oder an der Kleidung zupft.
- Im Umgang mit anderen wird der Ton aggressiver und gereizter, Streitigkeiten und Vorwürfe häufen sich.
- Man wird hastig und ungeduldig, macht bei der Arbeit nur kurze oder gar keine Pausen, lässt sich keine Zeit mehr beim Essen, sondern schlingt es herunter, spricht schneller oder unterbricht andere.
3 KOGNITIV-EMOTIONAL: Diese Ebene der Stressreaktion ist für andere nicht sichtbar. Man versteht darunter die Gedanken und Gefühle, die während der Stressreaktion entstehen, wie z.B.
- innere Unruhe, Nervosität
- Unzufriedenheit, Ärger, Wut
- Hilflosigkeit
- Schuldgefühle, Selbstvorwürfe
- Grübeln, kreisende Gedanken
- Gefühl der Leere im Kopf (geistige Aussetzer, Blackout)
- Konzentrationsprobleme
- keinen klaren Gedanken fassen können
Diese verschiedenen Ebenen der Stressreaktion beeinflussen sich gegenseitig und können die Stressreaktion dadurch verstärken oder verlängern. Sie können zudem bewirken, dass man sich in die belastende Situation noch weiter hineinsteigert.
Stressreaktionen können bereits ausgelöst werden, wenn man nur an den Stressauslöser denkt. Sie können sich jedoch auch günstig beeinflussen und die Stressreaktion abschwächen, zum Beispiel indem man mithilfe von Entspannungsübungen oder durch sportliche Aktivitäten körperlichen Stress abbaut. Als Folge setzt häufig auf kognitiv-emotionaler Ebene eine Beruhigung ein.
Genauso kann ein Gespräch mit Freunden oder Kollegen auf der emotional-kognitiven Ebene entlasten und eine Beruhigung auf körperlicher Ebene nach sich ziehen.