Praxis Pram I Mal - und Gestaltungstherapie, Beratung & Supervision

29/11/2025

Ja – und wie! 🙌
Gerade Kinder drücken sich oft leichter über Bilder, Farben oder Formen aus als über Worte.
Kunsttherapie gibt ihnen einen spielerischen, sicheren Raum, um Gefühle sichtbar zu machen und innere Stärke zu entwickeln.

28/11/2025

Die Klientin kommt heute in die Therapie.

Sie hatte sich auf den Termin gefreut, wirkt aber dennoch missmutig. Gleich zu Beginn sagt sie, dass sie heute nicht malen möchte. Das kann sie nicht, meint sie – und heute sei das sicher.

Ich nehme das an und beginne, die Fenster zu bemalen. Draußen schneit es zum ersten Mal in diesem Jahr. Wir sprechen über Weihnachten, Wünsche, kleine Vorfreuden. Die Atmosphäre wird ruhiger, doch an den großen Tisch zu den anderen möchte sie nicht.

Also stelle ich einen kleinen Tisch zu ihr und male dort weiter, in ihrem Blickfeld.

„Ich helfe dir“, sagt sie nach einer Weile.

Ich bemale Blisterfolie mit Weiß, lege sie auf blaues Papier und lade sie ein, die Folie zu drücken. Mit etwas Unterstützung tut sie es. Sanft, konzentriert. Mehrmals wiederholen wir den Vorgang und beobachten den entstehenden Schnee und die Winterkleider. Ihre Körperhaltung wirkt zunehmend aufrechter.

Dann lege ich drei weiße Kreise vor uns ab.
In meinem Kopf formt sich ein Schneemann – ein automatischer Gedanke, eine innere Idee.

Doch ich frage sie bewusst offen: „Woran erinnert dich das?“
Sie schaut, denkt nach und sagt schließlich:
„Vögel.“

Und an dieser Stelle ist es meine Aufgabe, meine eigene Wahrnehmung zurückzustellen und ihren Prozess zu begleiten. Also entstehen aus den Kreisen keine Schneemänner, sondern Vögel.

Sie sagt, dass sie Schnäbel brauchen – ich schneide rote Schnäbel aus Moosgummi und ergänze Federn aus alten Plastikblumen und Knöpfe als Augen.

Als das Bild fertig ist, freut sie sich sichtbar.
Sie wirkt stolz und sagt: „Ich habe das gemacht.“

Auch wenn sie nicht selbständig gemalt hat, war sie es, die den kreativen Prozess angeleitet hat - und so kann sie bewusst und zurecht ein Gefühl von Stolz und Zufriedenheit empfinden.

25/11/2025

25/11/2025

Eine weiße Landschaft liegt vor mir – still, unberührt, offen.
Nichts ist vorgegeben, nichts festgeschrieben.

Weiß kann sich leer anfühlen, vielleicht auch fordernd aber es ist auch die Farbe des Anfangs, des Raums, der neu gefüllt werden darf.

So wie Schnee alles überdeckt und für einen Moment die Welt beruhigt,
so schenkt uns auch ein weißes Blatt die Chance,
neu zu wählen, neu zu träumen, neu zu beginnen.

🤍 Neubeginn ist nichts anderes als die Einladung, das Weiß zu füllen.

Alles Liebe

❤️Lisa

24/11/2025

Montag – hör mal hin

Manchmal weiß der Kopf nicht weiter.
Aber der Körper spürt, was gut ist.
Die Hände greifen zur richtigen Farbe.
Das Herz weiß längst, was es braucht.

In der Kunsttherapie arbeiten wir oft mit diesem inneren Wissen –
dem leisen Impuls, der ersten Spur, dem Gefühl, das sich zeigt, bevor es Worte gibt.

Was sagt deine Intuition dir heute?

Lisa & Maria

23/11/2025

✨ Gute Nachrichten! Unsere paint&chill-Reihe geht 2026 in die nächste Runde! 🎨🧘‍♀️

Auch im neuen Jahr warten wieder entspannte Abende voller Farben, Kreativität und gemütlicher Atmosphäre auf euch. Ob allein, mit Freund:innen oder als kleine Auszeit nur für dich – wir freuen uns riesig auf alle, die wieder mit uns gestalten und abschalten wollen.

💛 Lust dabei zu sein?
Schreib uns in die Kommentare, ob du kommst – oder tagge jemanden, der unbedingt mitmachen sollte!

👉 Jetzt anmelden & deinen Platz sichern!

Wir können’s kaum erwarten, euch 2026 wieder zu sehen! 🎨✨

❤️ Lisa&Maria

21/11/2025

Persönlich.Kreativ.Echt

Selbstfürsorge – kein Extra, sondern ein Muss
Ich kann nur für andere da sein, wenn ich auch gut für mich da bin.
Selbstfürsorge heißt für mich nicht Wellness oder Rückzug ins Nichts.
Es sind die kleinen Dinge, die mir helfen, im Gleichgewicht zu bleiben:

Ein Kaffee in Ruhe.
Ein Spaziergang ohne Ziel.
Farben, die fließen dürfen, nur für mich.

In der Kunsttherapie sprechen wir oft über Ressourcen –
und ich erinnere mich jeden Tag daran, dass auch ich welche brauche.

„Ich fülle meine Kraftquelle, um für andere da sein zu können.“

20/11/2025

Ohne Astrid Lindgren wäre unsere Kindheit nur halb so schön gewesen! ✨📚

20/11/2025

Rituale und Veränderung – ein feiner Balanceakt

Oft passiert es, dass sich bei Menschen mit Behinderung eine feste Materialwahl etabliert – eine Art Ritual. Sie greifen immer wieder zum selben Pinsel, zur gleichen Farbe, zum gleichen Papier. Und vielleicht fragst du dich: Warum immer das Gleiche? Die Antwort ist einfach: Es gibt Sicherheit in diesen Ritualen. Sie geben dem Kunden Halt und Orientierung. Doch bedeutet das, dass es keine Veränderung geben kann? Muss es immer gleich bleiben?

Es braucht viel Feingefühl, immer wieder neu abzuschätzen, ob eine Veränderung dieses Rituals angebracht ist. Kann eine neue Perspektive, ein neues Material zur Weiterentwicklung anregen? Oder wäre es vielleicht kontraproduktiv, den vertrauten Rahmen zu stören, wenn gerade genau dieser das Gefühl von Sicherheit und Stabilität gewährleistet?

Es gibt keine Patentlösung. Manchmal ist es der Moment, in dem Veränderung sinnvoll ist, und manchmal ist es der Moment, in dem es wichtiger ist, das Ritual zu bewahren, weil es dem Kunden hilft, in seiner Welt zu bleiben und sich in ihr sicher zu fühlen.

Wie immer geht es um das Miteinander. Es geht um das gemeinsame Herausfinden, was es jetzt braucht – immer wieder neu. Jeder Schritt, jede Entscheidung, ob Veränderung oder Bewahrung, muss individuell getroffen werden, im Dialog, im Vertrauen und in der Achtsamkeit für den Prozess des anderen. Nur so können wir sicherstellen, dass der Kunde sich weiterentwickeln kann – in seinem Tempo, in seinem Raum, immer im Einklang mit dem, was er braucht.

19/11/2025

🎨 In Capriccio verraten wir heute ein Geheimnis: ohne Nürnberg wäre große Kunst gar nicht möglich. Denn bevor in den besten Ateliers der Welt ein Strich gemalt werden kann, muss etwas ganz anderes passieren​: https://bit.ly/3DCkTuV