11/11/2019
PORTRAIT: Neues Vorstandsmitglied der CompuGroup SE
Welche Kompetenzen Eckhart Pech von Allianz Technology mitbringt
Eckart Pech ist seit Anfang dieses Monats Vorstandsmitglied der CompuGroup. Dort baut er den Bereich „Consumer and Health Management Information Systems” auf.
Es ist wahrscheinlich einer der spannendsten Jobs auf der Schnittstelle zwischen Digitalisierung und Gesundheitsvorsorge: Als Vorstandsmitglied wird Eckart Pech den neu geschaffenen Bereich Consumer and Health Management Information Systems in der CompuGroup verantworten.
Der Softwarehersteller ist auf Arztpraxen und Apotheken spezialisiert und schließt diese im Auftrag der Bundesregierung an die Telematikinfrastruktur (TI) an. „Der neue Bereich soll einerseits als Hebel für die digitale Transformation und andererseits für die Effizienz dienen”, sagt der promovierte Betriebswirt gegenüber Handelsblatt Inside.
Die TI soll alle Beteiligten des Gesundheitswesens wie Ärzte, Krankenhäuser und Apotheken miteinander vernetzen. In einigen Regionen komme es zu Verzögerungen, weil entsprechende Geräte fehlen, so Pech. In der Vergangenheit hätten zudem einzelne Ärzteverbände immer wieder ihre Sicherheitsbedenken geäußert. Das Unternehmen wolle sie künftig mehr unterstützen, sagt Pech. Seine erste Mission ist damit auch Überzeugungsarbeit bei allen Beteiligten.
Die Digitalisierung des Gesundheitssystems ist dabei das eine – zum anderen geht es Pech um Effizienz: 700 Milliarden Dollar würden pro Jahr im Gesundheitssystem weltweit verschwendet.
Ein Grund für die hohen Gesundheitskosten sei immer noch das Verschreiben von falschen Medikamenten. Dies sei, so sagt er, ein Resultat der schlechten Datenlage. Es müsse Möglichkeiten geben, die Beteiligten besser zu vernetzen und somit identische oder sich wenig verändernde Informationen nicht immer wieder neu zu dokumentieren. „Jedesmal, wenn ich beim Arzt bin, mache ich eine neue Anamnese, da wird immer das Gleiche erzählt, was nicht effizient ist”, sagt Pech.
Die Vernetzung könne dieses Problem lösen, damit im Bedarfsfall schnell eine bessere Versorgung von Patienten zur Verfügung stehe. Die entsprechende Software dafür produziert das Unternehmen bereits in Rumänien.
Vor seinem Einstieg bei der CGM war Pech fünf Jahre bei der Allianz. Dort war er im Vorstand der IT-Tochter Allianz Technology für globale Plattformen verantwortlich. Davon profitiert Pech jetzt. „Einerseits nehme ich das Verständnis über technische Lösungen im Versicherungsumfeld mit und andererseits konnte ich dadurch lernen, wie viele Entscheidungsprozesse in Versicherungen ablaufen.”
Bei der Telefonica Deutschland war er als Mitglied der Geschäftsführung ebenfalls für IT-Plattformen verantwortlich. In den USA verantwortete er für Detecon das Beratungsgeschäft der Deutschen Telekom. Britta Rybicki, Handelsblatt Inside Digital Health