02/12/2025
📍 Steiermark beschließt erste Anlaufstelle für PAIS – ME/CFS im Fokus
In der Steiermark wurde ein Konzept zur Versorgung von Betroffenen postakuter Infektionssyndrome (PAIS) beschlossen – inklusive Finanzierung. Damit soll es erstmals eine öffentliche, strukturierte Anlaufstelle geben.
Das ist dringend nötig: Laut Schätzungen sind in der Steiermark rund 10.200 Menschen von ME/CFS betroffen, etwa 2.000 davon so schwer, dass sie großteils bettlägerig sind. ME/CFS wird als schwerste Ausprägung von PAIS beschrieben. Bis heute fehlen Versorgungsstrukturen, viele Betroffene sind auf wenige private Spezialist:innen angewiesen.
Das neue Konzept umfasst drei Versorgungsebenen.
Erstanlaufstelle ist der niedergelassene Bereich (Hausärzt:innen/Primärversorgung). Dort soll abgeklärt werden, ob PAIS vorliegt.
Herzstück ist eine ambulante Einheit ähnlich einer Spezialambulanz, angesiedelt am Uniklinikum Graz und zunächst mit einem Arzt und administrativer Unterstützung besetzt. Ziel ist, Patient:innen nicht „herumzuschicken“, sondern Diagnosen zu stellen, Befunde zu bündeln und ein Behandlungskonzept an die zuweisende Stelle zurückzuspielen.
Für schwerste Fälle sind bei Bedarf auch stationäre Möglichkeiten vorgesehen.
Wir freuen uns sehr über diesen Beschluss. Dieses Konzept ist das Ergebnis intensiver Arbeit vieler Beteiligter. Die fachliche und politische Unterstützung der Österreichischen Gesellschaft für ME/CFS hat wesentlich dazu beigetragen, dass ME/CFS im Zentrum dieses Pfads steht.
Das ist ein wichtiger Start. Jetzt zählt die konsequente Umsetzung: evidenzbasiert, mit klaren Zuweisungskriterien und echtem Verständnis für und . Wir bleiben dran.
Wir bedanken uns ausdrücklich bei Gesundheitslandesrat Dr. Kornhäusl und Prof. Smolle, die uns frühzeitig und konstruktiv in den gesamten Prozess eingebunden haben. Die Steiermark zeigt damit vorbildhaft, wie Patient:innenbeteiligung auf Augenhöhe gelingen kann – ein Modell, dem andere Bundesländer sehr gern folgen dürfen.
➡️https://www.kleinezeitung.at/lebensart/gesundheit/20347156/wie-patienten-mit-long-covid-in-der-steiermark-versorgt-werden-sollen