07/11/2023
Die aktuellen Kollektivverhandlungen zeigen mir:
- Es ist weiterhin ein stures ideologisiertes Gegeneinader statt echter Kooperation.
- Viele Menschen haben viel zu wenig Wissen wie Wirtschaft oder ein Betrieb/Organisation funktionieren.
- Es wird kein Unterschied gemacht zwischen großen und kleinen Betrieben.
Folgende Denkanregungen:
1.) Reduktion der Lohnnebenkosten, würde allen Beteiligten helfen. ArbeitnehmerInnen bleibt mehr übrig (entspräche einer Lohnerhöhung), ArbeitgeberInnen könnten sich mehr Personal leisten und kleinere Betriebe hätten die Chance, überhaupt Personal aufnehmen zu können. Das hätte also auch eine sehr positive Wirkung auf den Arbeitsmarkt. Wieso geschieht in diese Richtung nichts?
2.) Höhere Kosten werden auf Verkaufspreise aufgeschlagen, weil man die Gewinne oder Boni wahrscheinlich eher nicht zurückfahren wird. Höhere Kosten heißt für die Menschen aber wiederum die Notwendigkeit mehr zu verdienen. Genau mit solchen Verhandlungen kann man die Inflation auch wunderbar befeuern. Wer den Abwärtskreislauf erkennt, dem sei applaudiert.
3.) Die österreichische UnternehmerInnenlandschaft weist ca. 60% EPUs (Ein Personen Unternehmen) auf, werden Klein- und Mittelbetriebe (bis zu 249 MitarbeiterInnen) hinzugezählt, sind wir bei 99,6%. Große Unternehmen machen also lediglich 0,4% der österreichischen Betriebslandschaft aus. Ich habe das Gefühl, dass viele Verhandlungen von und für diese 0,4% geführt werden.
EPUs haben kaum Chancen auf Wachstum, selbst wenn sie wollten. EPUs sind oft von Aufträgen ausgeschlossen, weil sie Zertifikate nicht aufweisen können, die schlichtweg nicht leistbar sind. Kein Zertifikat zu besitzen sagt nämlich noch nichts über Qualität oder Kompetenzen von EPUs aus.
Eine realitätsnähere Politik, sowie Sichtweisen auch innerhalb der Gesellschaft sind gewünscht und gefordert.