25/11/2025
Heute möchte ich mit dir über die größte langandauernde intensive dissoziative Erfahrung in meinem Leben sprechen- und was das mit meinem größten Glück des Mama- Seins zu tun hat. 🤩🫶🏼
ʜᴇᴜᴛᴇ ᴠᴏʀ 𝟣𝟥 ᴊᴀʜʀᴇɴ ᴅᴜʀꜰᴛᴇ ɪᴄʜ ᴅᴀꜱ ᴇʀꜱᴛᴇ ᴍᴀʟ ᴍᴀᴍᴀ ᴡᴇʀᴅᴇɴ. Ein Kind gebären, das ich in meinem Arm ins Leben tragen durfte. Ein Kind, das so unglaublich viel anders in allem war, was ich bis zu diesem Zeitpunkt kennen lernen durfte.
Ein Kind, von dem uns erzählt wurde, das es auch gut wär, wenn wir ihn 𝑛𝑖𝑐ℎ𝑡 gebären möchten. Ein Kind, dass einfach plötzlich da war. Nach vielen Jahren Krankheit, die ein zyklisches Bluten, ein zyklisches Möglichmachen einer Schwangerschaft, gar nicht zuließ. Ärzte, die erzählten, dass ich dadurch auch keine Kinder empfangen könnte.
Ein großes NEIN zu allem und jedem war dann von mir da- und ein großes JA zu mir. Zu meinem Körper, zu meinem Leben. Ein Aussteigen aus allem Gewohnten. Lang bevor dieses Kind in mir sein Nestchen baute, durfte ich mich schon um ihn kümmern. Damit er überhaupt da sein konnte.
Und so war es plötzlich so. Er war da. Und da war eine Schwangerschaft, die sehr beschwerlich war, da meine Krankheit in mir noch immer wütete. 𝙐𝙣𝙙 𝙙𝙖𝙣𝙣 𝙠𝙖𝙢 𝘿𝙀𝙍 𝙏𝙖𝙜. 𝘿𝙀𝙍 𝙏𝙖𝙜, 𝙙𝙚𝙧 𝙖𝙡𝙡𝙚𝙨 𝙖𝙣𝙙𝙚𝙧𝙨 𝙢𝙖𝙘𝙝𝙩𝙚. Von Behinderung, Gendefekten war die Rede. Ein nie für möglich gehaltener Alptraum begann unser Leben einzuvernehmen. Viele Worte wurden gesprochen, viele Möglichkeiten angesprochen. Untersuchungen, Krankenhäuser, Operationen, Therapien. Ein Wegmachen. Ein Nein zu meinem Baby- eine der Optionen, die im Raum standen.
𝐒𝐨 𝐞𝐢𝐧 𝐮𝐧𝐠𝐥𝐚𝐮𝐛𝐥𝐢𝐜𝐡𝐞𝐫 𝐒𝐜𝐡𝐦𝐞𝐫𝐳 𝐥𝐞𝐠𝐭𝐞 𝐬𝐢𝐜𝐡 ü𝐛𝐞𝐫 𝐦𝐢𝐜𝐡. Und ich versuchte ihn nicht zu fühlen. So schütze mich mein System, indem er mich aus meinem Körper entfernte. Damit ich über- leben konnte in all dem Tun und Sein und Funktionieren. Ich sah mich eine lange Zeit nur mehr von Außen- ich handelte, ging unsere Wege, füllte Zetteln aus, stellte Fragen, fuhr von A nach B. Mit dir in meinem Bauch.
𝑫𝒆𝒏𝒏 𝒔𝒐 𝒖𝒏𝒈𝒆𝒘𝒊𝒔𝒔 𝒖𝒏𝒔𝒆𝒓𝒆 𝒁𝒖𝒌𝒖𝒏𝒇𝒕 𝒎𝒊𝒕 𝒅𝒊𝒓 𝒘𝒂𝒓, 𝒔𝒐 𝒕𝒊𝒆𝒇 𝒖𝒏𝒅 𝒔𝒊𝒄𝒉𝒆𝒓 𝒖𝒏𝒅 𝒗𝒆𝒓𝒃𝒖𝒏𝒅𝒆𝒏 𝒘𝒂𝒓 𝒖𝒏𝒔𝒆𝒓 𝑱𝑨 𝒛𝒖 𝒅𝒊𝒓. 🤍
So schwierig unsere Zeit auch war, so unglaublich intensiv war alles was danach kam. Ich kann all dies gar nicht in Kürze benennen, so unterschiedlich zeigte sich das Leben plötzlich zum Davor. Zu anderen. Zu anderen, die auch Kinder hatten. 𝑫𝒖 𝒉𝒂𝒔𝒕 𝒎𝒊𝒓 𝒗𝒐𝒏 𝑨𝒏𝒇𝒂𝒏𝒈 𝒂𝒏 𝒈𝒆𝒛𝒆𝒊𝒈𝒕, 𝒘𝒊𝒆 𝑽𝒆𝒓𝒈𝒍𝒆𝒊𝒄𝒉𝒆 𝒅𝒂𝒔 𝑳𝒆𝒃𝒆𝒏 𝒔𝒄𝒉𝒘𝒆𝒓 𝒎𝒂𝒄𝒉𝒆𝒏. Wie traurig all dies macht. Wie groß die Schwere ist, wenn man sich als Opfer seiner Umstände empfindet.
Und so gingen wir unseren Weg.
Was wahre Mutterschaft bedeutet, habe ich durch dich kennengelernt. Und so darf ich diesen Weg als Mama zu dir und deinem Bruder nicht nur durch euch leben, sondern auch durch unser Himmelsbaby, das sich nicht für das Leben entschieden hat. Aber auch als Patchwork- Mama eurer Patchwork- Schwestern. So viele unterschiedliche Formen von Mutterschaft. ✨
So durfte ich für mich im Leben zutiefst kennenlernen, dass Mamasein und Mutterschaft nicht nur das Schöne umfasst, das Hingeben, das Vertrauen, die lustigen und spannenden Momente, die Highlights, das Verliebtsein, das Kümmern, das Halten, sondern auch viele Male zur erneuten Verbindung auffordert. Ein fortwährendes JA zu einander gegeben werden darf. Ein fortwährendes JA auch in schwierigen Momenten- und die gibt es reichlich im Großwerden. Ein immerwährendes Kennenlernen in neuen Situationen, die das Leben so mitbringt. Auszuhalten, durchzuhalten. Zu tragen, zu wüten, zu weinen, den Raum zu halten für viele Emotionen.
𝑽𝒐𝒓 𝒂𝒍𝒍𝒆𝒎 𝒛𝒆𝒊𝒈𝒕 𝒆𝒔 𝒎𝒊𝒓, 𝒅𝒂𝒔𝒔 𝒂𝒖𝒄𝒉 𝒅𝒊𝒆 𝒊𝒏𝒕𝒆𝒏𝒔𝒊𝒗𝒔𝒕𝒆𝒏 𝑽𝒆𝒓𝒃𝒊𝒏𝒅𝒖𝒏𝒈𝒆𝒏 𝒊𝒎𝒎𝒆𝒓 𝒂𝒖𝒄𝒉 𝒆𝒊𝒏 𝑳𝒐𝒔𝒍𝒂𝒔𝒔𝒆𝒏 𝒃𝒆𝒊𝒏𝒉𝒂𝒍𝒕𝒆𝒏. 𝑽𝒊𝒆𝒍𝒆 𝑨𝒃𝒔𝒄𝒉𝒊𝒆𝒅𝒆. In kleinen Momenten- aber auch jetzt, wo du größer wirst.
Dass man nicht alles wissen kann – und darf-, dass man das Vertrauen haben muss, dass Kinder auch alleine ihre Dinge tun können. Ohne sich zu kümmern. Sondern nur ein bissi. 🫣
Und das ist für Kinder wohl immer schneller und leichter zu leben, wenn sie im Vertrauen und in Sicherheit groß werden durften. Diese intensive Verbindung lässt es oft nicht so leicht zu, hier auch den Schritt zurück zu gehen, um Kinder gehen zu lassen. Aber vielleicht darf es auch so sein, wenn so viel Angst um dich und dein Leben, so viel Sorge um dein Großwerden, um deinen Körper, einen eine ganz schön lange Zeit bestimmt haben.
𝙼𝚞𝚝𝚝𝚎𝚛𝚜𝚌𝚑𝚊𝚏𝚝, 𝚅𝚎𝚛𝚋𝚒𝚗𝚍𝚞𝚗𝚐 𝚞𝚗𝚍 𝙻𝚘𝚜𝚕𝚊𝚜𝚜𝚎𝚗. Es ist teilweise wirklich.... ⓗⓐⓡⓣ so ein Mamaleben. Und da mag ich gar nicht die Care- Arbeit ansprechen. 🤯 Es ist niemals nur das Sein mit einem kleinen Mausi, für das man verantwortlich ist. Es ist viel mehr die Arbeit mit sich selbst.
𝑫𝒆𝒏𝒏 𝑴𝒖𝒕𝒕𝒆𝒓𝒔𝒄𝒉𝒂𝒇𝒕 𝒃𝒆𝒅𝒆𝒖𝒕𝒆𝒕 𝒍𝒆𝒕𝒛𝒕𝒆𝒏𝒅𝒍𝒊𝒄𝒉 𝒂𝒖𝒄𝒉, 𝒅𝒂𝒔𝒔 𝒎𝒂𝒏 𝒍𝒆𝒓𝒏𝒆𝒏 𝒅𝒂𝒓𝒇, 𝒇ü𝒓 𝒔𝒊𝒄𝒉 𝒔𝒆𝒍𝒃𝒔𝒕 𝒅𝒂 𝒛𝒖 𝒔𝒆𝒊𝒏. 𝑺𝒊𝒄𝒉 𝒂𝒖𝒄𝒉 𝒖𝒎 𝒔𝒊𝒄𝒉 𝒔𝒆𝒍𝒃𝒔𝒕 𝒛𝒖 𝒌ü𝒎𝒎𝒆𝒓𝒏.
Ich bin unglaublich dankbar für dich. Für deinen Bruder. Für all meine Kinder. Ich lerne Schritt für Schritt wie das mit dem Loslassen so ist, dass du dich selbst um deine Dinge kümmern darfst. 🙏🏼 Ich lerne Schritt für Schritt, dass all dies heilen darf, dass es ganz viel Verbindung und Sicherheit im Leben braucht, damit Angst, Alptraum und Schock weichen können. Dass alles ganz ausheilen darf, auch wenn manchmal Anteile davon noch spürbar sind. So wie heute. Dass wir stolz auf uns sein können. 🙏✨️
Es ist nie nur ein Kind. Und eine Mutter. Und ein Vater. Eltern. Es ist unglaublich viel Situation. Und Emotion. Gefühle und Wissen, die man bei sich trägt. ✨
Wie war das nochmals mit den Flügeln? 🪽 „𝓩𝔀𝓮𝓲 𝓓𝓲𝓷𝓰𝓮 𝓼𝓸𝓵𝓵𝓮𝓷 𝓚𝓲𝓷𝓭𝓮𝓻 𝓿𝓸𝓷 𝓲𝓱𝓻𝓮𝓷 𝓔𝓵𝓽𝓮𝓻𝓷 𝓫𝓮𝓴𝓸𝓶𝓶𝓮𝓷: 𝓦𝓾𝓻𝔃𝓮𝓵𝓷 𝓾𝓷𝓭 𝓕𝓵ü𝓰𝓮𝓵.“
Ich würd sagen: Check. ✔️
🤍