07/06/2017
Nora Imlau über Babys Schlafplatz 😍
🌜🌟Wo schlafen Babys am besten? 🌟🌛
Eine neue Studie macht die Runde: US-amerikanische Wissenschaftler haben herausgefunden, dass Babys ab vier Monaten im eigenen Zimmer nachts seltener wach werden und länger am Stück schlafen. In den Zeitungsmeldungen klingt das dann so: 'Babys schlafen besser im eigenen Bett!' Aber tun sie das wirklich? Um diese Frage beantworten zu können, müssen wir uns zunächst einmal darüber klar werden, dass guter Schlaf für ein Baby etwas anderes bedeutet als für uns Erwachsene. Wir mögen von langen undurchbrochenen Nächten träumen - für unsere Babys bedeutet guter Schlaf, sicher und geborgen und dabei nicht zu tief oder zu lange am Stück zu schlafen. Nächtliche Schlafunterbrechungen zum Stillen und Kuscheln sind für Babys nicht belastend, sondern in jeder Hinsicht bereichernd. Ein Baby ist nicht ausgeruhter, wenn es durchgeschlafen hat - es entwickelt sich optimal, wenn es tagsüber wie nachts Milch und Nähe nach Bedarf bekommt, wie es seinen angeborenen Grundbedürfnissen entspricht. (Wenn ein Baby von sich aus tief und lange schläft, müssen Eltern sich jedoch nicht sorgen - gesunde Babys spüren, was sie brauchen!)
Nachts bei den Eltern zu schlafen ist für Babys jedoch nicht nur kuscheliger, es ist auch sicherer. Denn unnatürlich lange Tiefschlafphasen sind ein bekannter Risikofaktor für den Plötzlichen Kindstod. Babys sind dafür gemacht, leicht zu schlafen und häufig aufzuwachen, und bei Atemaussetzern in der Nacht kann ihr Gehirn durch Atemgeräusche anderer Menschen im selben Schlafzimmer sogar zum Weiteratmen animiert werden. Einen hundertprozentigen Schutz gibt es leider nicht, und so wirkt auch dieser Rettungsmechanismus der Natur nicht immer. Doch es ist nachgewiesen, dass das SIDS-Risiko für Babys, die beim Schlafen nicht allein sind, geringer ist. Deshalb lautet sowohl in Deutschland als auch in den USA die offizielle Empfehlung medizinischer Fachverbände, Babys im gesamten ersten Jahr im Elternschlafzimmer schlafen zu lassen.
Die neuen Studienergebnisse ändern nichts an der Aktualität dieser Empfehlung. Denn sie belegen letztlich, was wir schon lange wissen: Ja, Babys schlafen im eigenen Zimmer statistisch gesehen früher durch.
Ja, im Familienbett werden Babys nachts häufiger wach.
Ja, Stillkinder haben im Schnitt einen leichteren Schlaf als Flaschenkinder.
Aber all das bedeutet nicht, dass es für Babys besser wäre, allein zu schlafen. Im Gegenteil: Es gibt keinen Schlafplatz, der für die körperliche und seelische Gesundheit von Menschenbabys besser sein könnte als der Ort, an dem seine Eltern sind.
Ob Ihr Eure Babys also im Familienbett, im Babybalkon oder im eigenen Bettchen im Schlafzimmer hat: Lasst Euch bitte nicht von irgendwelchen Studienergebnissen einschüchtern und dazu drängen, Eure Babys vor dem 1. Geburtstag zum Schlafen auszuquartieren. Denn unsere Babys brauchen uns in der Nacht genauso wie am Tag.