02/12/2025
Die physiologischen Richtungen des Qi’s
1. Magen (Wei)
Qi-Richtung: Abwärts
▶︎ Der Magen sendet die Nahrung nach unten weiter – Richtung Dünndarm.
▶︎ Nur wenn das Magen-Qi abwärts sinkt, kann auch das Milz-Qi aufsteigen.
Bei Störung:
rebellierendes Qi → Übelkeit, Erbrechen, Aufstossen
Stagnation → epigastrische Fülle, Völlegefühl
2. Milz (Pi)
Qi-Richtung: Aufwärts
▶︎ transportiert und transformiert Nahrung/Flüssigkeiten
▶︎ hebt das klare Yang nach oben (zum Herzen und Kopf)
▶︎ hält Organe an ihrem Platz (antigravitativ)
Bei Störung:
Qi-Sinken → Organsenkungen, Hämorrhoiden, Müdigkeit
Tranformationsprobleme → Schleim, trüber Kopf
3. Lunge (Fei)
Qi-Richtung: Abwärts + nach außen
▶︎ verteilt Wei-Qi und Flüssigkeiten an die Körperoberfläche
▶︎ leitet das Atmungs-Qi nach unten zu Niere und Lunge selbst
Bei Störung:
Abwärtsstörung → Husten, Atemnot, Kurzatmigkeit
nach-aussen-Störung → Infektanfälligkeit, spontanes Schwitzen
4. Leber (Gan)
Qi-Richtung: In alle Richtungen, vor allem horizontal – freier Fluss
▶︎ reguliert den harmonischen Qi-Fluss in alle Leitbahnen
▶︎ verhindert Stagnation
▶︎ „Generaldirektor“ der Bewegung
Bei Störung:
Stagnation → Schmerzen, PMS, Emotionale Spannung
Überschiessen nach oben → Kopfschmerzen, Gereiztheit, Bluthochdruck
5. Herz (Xin)
Qi-Richtung: nach aussen + nach oben
▶︎ bewegt Blut und Shen
▶︎ verteilt Wärme und Vitalität durch den Körper
Bei Störung:
Herz-Qi-Mangel → Palpitationen, Müdigkeit
Herz-Feuer unkontrolliert nach oben → Schlaflosigkeit, Unruhe, rote Zungenspitze
6. Niere (Shen)
Qi-Richtung: Aufwärts + nach innen
▶︎ nimmt das Lungen-Qi nach unten auf (Atmung!)
▶︎ sendet das Yuan-Qi nach oben (unterstützt Herz, Lunge, Gehirn)
▶︎ fixiert die Essenz im Körper
Bei Störung:
Qi wird nicht gehalten → Kurzatmigkeit, Keuchen, Anstrengungsasthma
Yang-Mangel → Ödeme, Kälte, Müdigkeit
Yin-Mangel → innere Hitze, trockener Mund, Schlafstörungen
7. Dickdarm (Da Chang)
Qi-Richtung: Abwärts
▶︎ führt Abfallprodukte zum Ausgang
▶︎ steuert die Flüssigkeitsreabsorption
Bei Störung:
Qi blockiert → Verstopfung
Qi rebelliert/staut → Bauchschmerzen, Blähungen
8. Dünndarm (Xiao Chang)
Qi-Richtung: Abwärts und separierend
▶︎ klare Bestandteile → zur Milz
▶︎ trübe Bestandteile → zum Dickdarm/Blase
Bei Störung:
Schmerzen, Durchfall, Urin-Probleme (Verbindung zur Blase)
9. Blase (Pang Guang)
Qi-Richtung: Abwärts/raus
▶︎ scheidet trübe Flüssigkeiten aus
Bei Störung:
Qi-Stockung → Dysurie, Harndrang, Schmerzen
Qi-Mangel → Inkontinenz, unvollständige Miktion
Warum ist dies wichtig?
Das Verständnis der Wirkrichtungen des Qi’s in der TCM gilt als Grundlage des Erkennens allfälliger Störungen in Bezug zu den inneren Organen. Dadurch kann eine gezielte Therapie (mittels Akupunktur oder Chinesischen Heilkräutern) angewendet und die Probleme behoben werden.