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Naturheilpraxis Beck Eidgenössisch diplomierter Naturheilpraktiker Fachrichtung Traditionelle Chinesische Medizin

Der traditionelle Aufbau einer chinesischen Rezeptur (方劑 Fāng Jì)In der Chinesischen Medizin wird jede Rezeptur als ein ...
21/10/2025

Der traditionelle Aufbau einer chinesischen Rezeptur (方劑 Fāng Jì)

In der Chinesischen Medizin wird jede Rezeptur als ein organisches Ganzes betrachtet — ein harmonisches Zusammenspiel einzelner Arzneien, die wie ein Hofstaat oder ein gut geführtes Regierungssystem zusammenwirken.

Die Struktur folgt meist vier hierarchischen Rollen:

1. Kaiserarznei – 君 Yào (Jun Yao)
• Hauptarznei der Rezeptur.
• Sie wirkt gezielt auf die Wurzel oder das Hauptsymptom der Krankheit.
• Bestimmt die therapeutische Richtung und das „Thema“ der ganzen Rezeptur.
• Es gibt oft nur eine oder wenige Kaiserarzneien.
Beispiel: In Bai Hu Tang ist Shi Gao die Kaiserarznei – sie klärt das starke Yangming-Hitze-Feuer.

2. Ministerarznei – 臣 Yào (Chen Yao)
• Unterstützt die Kaiserarznei oder behandelt begleitende Muster, die eng mit der Hauptpathologie verbunden sind.
• Verstärkt die Wirkung des Kaisers oder erweitert das Wirkungsspektrum.
• Oft ein bis zwei Arzneien.
Beispiel: In Bai Hu Tang unterstützt Zhi Mu den Kaiser Shi Gao, indem es ebenfalls Hitze klärt und das Yin schützt.

3. Assistentenarznei – 佐 Yào (Zuo Yao)
Hat mehrere mögliche Rollen:
• Unterstützend: Verstärkt die Wirkung von Kaiser und Minister.
• Korrigierend: Dämpft starke oder unerwünschte Wirkungen anderer Arzneien.
• Begleitend: Behandelt sekundäre Symptome oder schützt die Körpermitte.
• Hier findet man oft wärmende, harmonisierende oder schleimlösende Komponenten.
Beispiel: In Bai Hu Tang mildert Gan Cao die kalte Natur der Rezeptur und schützt so den Magen und das Qi.

4. Botenarznei – 使 Yào (Shi Yao)
• Führt die Wirkung der gesamten Rezeptur in bestimmte Leitbahnen oder Körperregionen.
• Harmonisiert die Beziehungen der Arzneien untereinander.
• Oft sind dies leichte, bewegliche Substanzen oder harmonisierende Kräuter.
Beispiel: Gan Cao oder Da Zao in vielen Rezepturen – sie harmonisieren das Ganze und „tragen“ die Wirkung in den gewünschten Funktionskreis.

Zusammenspiel der Ebenen
Man kann sich eine Rezeptur wie ein kleines Reich vorstellen:
• Der Kaiser regiert.
• Der Minister berät und setzt die Vision um.
• Der Assistent sorgt für Stabilität und Balance.
• Der Bote überbringt Nachrichten und hält das System zusammen.

Nur wenn alle Rollen klar und harmonisch besetzt sind, wird die Rezeptur sehr wirksam und wird auch in der Regel gut verträglich sein. Die klare Hierarchie hilft das Hauptmuster zu definieren, die Rezeptur gezielt zu modifizieren und allfällige Nebenwirkungen zu vermeiden oder zu minimieren.

He Shou Wu – 何首烏Allgemeines• Chinesischer Name: 何首烏 (He Shou Wu)• Pharmazeutischer Name: Polygoni multiflori radix• Bota...
17/10/2025

He Shou Wu – 何首烏

Allgemeines
• Chinesischer Name: 何首烏 (He Shou Wu)
• Pharmazeutischer Name: Polygoni multiflori radix
• Botanischer Ursprung: Wurzelknolle von Polygonum multiflorum Thunb.
• Familie: Polygonaceae (Knöterichgewächse)
• Geschmack / Temperatur: süss, bitter, leicht adstringierend / leicht warm
• Meridianbezug: Leber, Niere
• Klassifizierung: Tonikum zur Nährung von Blut und Jing (Essenz)

Bedeutung des Namens
„He Shou Wu“ bedeutet wörtlich: „Herr He mit den schwarzen Haaren“.
Eine Anspielung auf die Legende, in der ein älterer Mann nach regelmässiger Einnahme dieser Wurzel sein schwarzes Haar, seine Vitalität und Fruchtbarkeit wiedererlangte.
Sie gilt seither als Symbolpflanze für Langlebigkeit, Vitalität und sexueller Kraft.

Wirkungen nach TCM:

1. Nährt Blut und Jing
Stärkt Leber- und Nierenblut → fördert Haarwachstum, verbessert Hautfarbe, nährt Sehnen und die Knochen.
Typisch bei:
• Schwindel, verschwommenes Sehen
• vorzeitiges Ergrauen oder Haarausfall
• Lenden- und Knieschwäche
• Schwacher oder ungenügender Spermien, Libidoverlust, Unfruchtbarkeit
• Nach Krankheits- oder Blutverlust

2. Stärkt Essenz (Jing) und Qi
• Besonders bei Erschöpfung nach Krankheit, Überarbeitung, Stress oder starkem Blutverlust (Operationen, Geburten)
• Harmonisiert Yin und Yang
• Wirkt „auffüllend ohne zu stauen“ – daher kann das Mittel auch langfristig eingesetzt werden


3. Befeuchtet und reguliert den Stuhlgang
• Milder, befeuchtender Effekt auf den Darm – gut bei Blutmangel-bedingter Obstipation
• Vorsicht: bei Überdosierung kann leicht abführend wirken (besonders bei der rohen Variante)

4. Klärt Hitze durch Yin-Nährung (indirekt)
• Durch die Kräftigung von Blut und Jing wird aufsteigendes Leber-Yang indirekt besänftigt → beruhigt Wind, mildert Spannungsgefühle im Kopf

Typische Einsatzgebiete
• Müdigkeit, Schwindel, Blässe, brüchige Nägel, Haarausfall, Libidoverlust
• Rückenschwäche, Knieprobleme, Tinnitus, Schwindel
• Rekonvaleszenz, Blutverlust, allgemeine Schwäche
• Vorzeitiges Ergrauen, Gedächtnisschwäche, Erschöpfung
• Chronische Spannungszustände

Moderne Forschung
• Antioxidativ und anti-aging: fördert Zellregeneration, reduziert Lipidperoxidation
• Blutbildend: stimuliert Hämatopoese im Knochenmark
• Leber- und Nierenprotektiv: antioxidativer Schutz der Organe
• Neuroprotektiv: verbessert Gedächtnis, Konzentration
• Endokrin-regulierend: harmonisiert Sexualhormone, steigert Fertilität und Libido.

Zusammenfassung
He Shou Wu (Zhi) – eines der wichtigsten Kräuter zur Nährung von Blut und Essenz.
Es vereint Substanzaufbau, Anti-Aging, Rekonvaleszenz und sanfte Tonisierung ohne Überhitzung.
Ideal für Erschöpfungszustände, zur Vorbeugung und um den Alterungsprozess zu verlangsamen.

TCM-Sicht auf erhöhten Augendruck (Glaukomneigung)1. GrundverständnisIn der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) si...
07/10/2025

TCM-Sicht auf erhöhten Augendruck (Glaukomneigung)

1. Grundverständnis
In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) sind die Augen das Tor der Leber.
Das bedeutet: Der Zustand der Augen spiegelt den Zustand von Leber-Blut, Leber-Yin/Yang und Leber-Qi wider.
Ein zu hoher Druck im Auge ist daher selten ein isoliertes Problem, sondern Ausdruck einer inneren Dysbalance, besonders im System von Leber und deren beeinflussten Organe wie die Nieren und die Milz.

Der Augeninnendruck kann schwanken, z. B. bei Stress, Ärger, Überarbeitung oder auch hormonellen Veränderungen – also immer dann, wenn Qi oder Blut im Kopf nicht frei zirkulieren können.

Wichtige TCM-Muster bei erhöhtem Augendruck:

1. Leber-Qi-Stagnation, die sich in Hitze verwandelt

Typische Symptome:
• Spannungsgefühl in den Augen oder im Kopf
• Gereiztheit, emotionale Anspannung, häufig Ärger
• Kopfschmerzen, v. a. an den Schläfen
• Rote oder trockene Augen, manchmal verschwommenes Sehen
• Bitterer Geschmack im Mund
• Zunge: rötlich v.a. an den Rändern, Belag dünn-gelb
• Puls: gespannt, etwas schnell

Pathomechanismus:
Unterdrückte Emotionen oder Stress blockieren das Leber-Qi. Wenn das Qi lange stagniert, entsteht Hitze. Diese steigt nach oben und erhöht den Druck im Kopf und in den Augen.

Therapeutischer Ansatz:
Leber-Qi bewegen, Hitze ausleiten, den Geist beruhigen.

2. Leber- und Nieren-Yin-Mangel mit aufsteigendem Leber-Yang
Typische Symptome:

• Schwankender Augendruck (z. B. morgens höher)
• Schwindel, Ohrensausen, Kopfdruck
• Sehstörungen (z. B. Flimmern, verschwommenes Sehen)
• Nachtschweiß, trockene Augen, Schlafstörungen
• Gereiztheit, nervöse Unruhe
• Zunge: rot mit wenig Belag, eventuell Risse
• Puls: gespannt und dünn

Pathomechanismus:
Durch Überarbeitung, exzessives körperliches Training, Schlafmangel oder Alterung erschöpfen sich Yin und Blut. Das Yang steigt unkontrolliert auf und sammelt sich im Kopf.
Dies kann den Druck in den Augen erhöhen.

Therapeutischer Ansatz:
Leber- und Nieren-Yin nähren, Blut stärken, aufsteigendes Yang absenken.

3. Schleim-Feuchtigkeit blockiert die Leitbahnen
Typische Symptome:

• Druckgefühl oder Völlegefühl im Kopf
• Schwankender Augendruck, besonders bei Wetterwechsel
• Schweregefühl im Körper, Müdigkeit
• Verschwommenes Sehen, Schleier vor den Augen
• Appetitlosigkeit, träge Verdauung
• Zunge: dick/geschwollen, mit klebrigem Belag
• Puls: schlüpfrig

Pathomechanismus:
Wenn Milz und Verdauung geschwächt oder durch falsche Ernährungsgewohnheiten überlastet sind, kann sich Feuchtigkeit ansammeln, die sich auch zu Schleim verdichten kann. Dieser Schleim blockiert den Auf- und Abfluss von Qi – in diesem Fall besonders im Kopfbereich.
Das kann auch den Abfluss der Augenflüssigkeit behindern.

Therapeutischer Ansatz:
Feuchtigkeit transformieren, Schleim auflösen, Qi-Fluss regulieren.

4. Blutstase behindert den Augenfluss
Typische Symptome:

• Fixe, stechende Schmerzen in den Augen oder im Kopf
• Dunkle Augenringe oder gerötete Skleren mit sichtbaren Äderchen
• Schwindel, Taubheitsgefühle, Gedächtnisschwäche
• Zunge: dunkel-livid mit Blutpunkten an den Rändern
• Puls: rau, gespannt evt. unregelmässig

Pathomechanismus:
Chronische Qi-Stagnation, Verletzungen, Schleim oder Hitze können die Blutzirkulation behindern. Wenn das Blut nicht frei fliesst, erhöht sich der lokale Druck, besonders im feinen Gefässsystem des Auges.

Therapeutischer Ansatz:
Blut bewegen, Stase lösen, die Mikrozirkulation verbessern.

5. Qi- und Blut-Mangel
Typische Symptome:

• Ermüdung der Augen bei Lesen oder Bildschirmarbeit
• Unscharfes Sehen, flackernde Wahrnehmung
• Blasse Gesichtsfarbe, Schwindel, Müdigkeit
• Trockene Augen, Blässe der Bindehaut
• Zunge: blass, dünn
• Puls: schwach, fein

Pathomechanismus:
Nach Krankheit, Blutverlust oder chronischer Überarbeitung kann das Blut zu schwach sein, um die Augen zu nähren. Der Druck kann sich durch schwache Zirkulation ungleich verteilen.

Therapeutischer Ansatz:
Qi und Blut tonisieren, Leber-Blut nähren.

Mu Li (牡蛎) – AusternschalePharmakologisch: Co**ha Ostreae (Austernschale)Geschmack / Temperatur: salzig, adstringierend ...
18/09/2025

Mu Li (牡蛎) – Austernschale

Pharmakologisch: Co**ha Ostreae (Austernschale)
Geschmack / Temperatur: salzig, adstringierend – kühl
Meridianbezug: Leber, Niere

Wirkungen in der TCM
• Beruhigt Shen (Geist)
• Mu Li hat ein „schweres, verankerndes“ Wesen.
• Besonders wirksam bei Menschen, die „zu sehr aufsteigen“ (Yang steigt unkontrolliert nach oben, Herz-Blut/Yin zu schwach).
• Weicht harte Knoten auf und erweicht Ansammlungen (Knoten, Geschwülsten, Verhärtungen, Lipomen, Zysten, Strumen (Schilddrüse)).
• Adstringiert (zieht zusammen) und hält Körperflüssigkeiten.
• Stoppt Nachtschweiss durch Yin-Mangel.
• Hilfreich bei spontanen Schweissen, nächtlichem Samenerguss, Verlust von Körpersäften.
• Stabilisiert Jing- und Yin-Substanz.
• Neutralisiert Magensäure (in Pulverform traditionell auch bei Sodbrennen, saurem Aufstossen, Gastritis).

Typische Indikationen
• Schlafstörungen, Nervosität, Angstzustände, Schreckhaftigkeit.
• Nachtschweiss, spontanes Schwitzen durch Yin- oder Qi-Mangel.
• Struma, Knoten, Zysten, Verhärtungen.
• Hyperacidität, Magenbeschwerden mit Sodbrennen.

Moderne pharmakologische Befunde
• Enthält Calciumcarbonat, Magnesium, Spurenelemente → antazid, sedativ, beruhigend.
• Nachgewiesene Wirkungen: sedativ, angstlösend, antikonvulsiv, antiallergisch, säureregulierend.

Zusammenfassung:
Mu Li ist ein schweres, beruhigendes und adstringierendes Mineral, das den Geist verankert, Substanz bewahrt und harte Knoten aufweicht.
Es ist besonders wertvoll bei Schlafstörungen, Nachtschweiss, Ängsten, Knotenbildungen und Magenübersäuerung.
Mu Li ist ein wunderbares Mittel um Zustände zu behandeln, die ein 'zu viel' im Kopf darstellen. Es hat durch seine Schwere, eine nach unten bewegende Wirkung und ist inbsesondere für Menschen sehr wertvoll, die zu viel denken, zu viel grübeln und allgemein zu kopflastig sind.

Kaffee aus Sicht der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM)Kaffee ist in unserer Kultur fest verankert. Viele Mensche...
09/09/2025

Kaffee aus Sicht der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM)

Kaffee ist in unserer Kultur fest verankert. Viele Menschen trinken ihn täglich – mal als Genussmittel, mal als „Energieschub“. Aus Sicht der TCM wirkt Kaffee ganz unterschiedlich, je nach individueller Konstitution und Menge.

Welche Qualitäten hat Kaffee in Bezug zur TCM:
• Thermik und Geschmack: bitter, leicht erhitzend
• Wirkrichtung: nach oben und innen – er aktiviert Herz und Leber, macht wach, klärt kurzfristig den Geist

Wirkung auf den Körper:
• bewegt das Qi, vertreibt kurzfristig Müdigkeit
• regt Herz und Kreislauf an, fördert die Durchblutung
• stimuliert den Magen und den Darm (fördert den Stuhlgang, produziert mehr Magensäure, manchmal Übelkeit oder Durchfall)
• wirkt harntreibend (kann jedoch auch Flüssigkeiten und Mineralsalze ausschwemmen und wirkt dadurch austrocknend (verbraucht Yin))

Kurzfristig positiv
• macht wach und klar im Kopf
• kann Spannungen lösen, wenn viel Stress oder Stagnation vorhanden ist
• kann den Kreislauf anregen (z. B. bei morgendlicher Müdigkeit)

Langfristig problematisch
• verbraucht Qi und Yin (führt zu Trockenheit, Nervosität, Schlafproblemen)
• erhitzt Herz und Leber (innere Unruhe, Gereiztheit, Herzrasen)
• schwächt die Mitte (Magen/Darm, Verdauungsbeschwerden, Blasenreizungen)

Für wen ist Kaffee geeignet?
• Menschen mit viel Schwere, Müdigkeit und Neigung zu Stagnation können eine kleine Menge vertragen oder sogar davon profitieren.
• Menschen mit innerer Unruhe, Schlafstörungen, Magenproblemen oder Blasenentzündungen sollten Kaffee besser meiden oder nur in sehr kleinen Mengen geniessen.


Die richtige Dosis
• 1 kleine Tasse pro Tag, am besten am Morgen, gilt als unproblematisch.
• Mehrere Tassen täglich, vor allem nachmittags oder abends, stören die natürliche Balance von Yin und Yang.

Zusammengefasst: Kaffee kann wie ein kleiner Energieschub wirken, ist aber langfristig ein „geliehener Kredit“. Ein achtsamer Umgang ist entscheidend: besser wenig und bewusst geniessen, statt regelmässig und in grossen Mengen.

Zyklusbedingte Akupunktur – Ein Überblick aus Sicht der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM)1. Der weibliche Zyklus...
05/09/2025

Zyklusbedingte Akupunktur – Ein Überblick aus Sicht der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM)

1. Der weibliche Zyklus aus TCM-Sicht
In der Traditionellen Chinesischen Medizin wird der weibliche Zyklus als ein dynamischer Kreislauf von Yin, Yang, Qi und Blut verstanden. Diese Kräfte verändern sich im Laufe des Monats und bestimmen, wie sich Körper und Psyche einer Frau fühlen.

Yin und Blut bauen sich in der ersten Hälfte auf, um den Körper auf eine mögliche Schwangerschaft vorzubereiten.

Mit dem Eisprung wandelt sich Yin in Yang: Energie steigt auf, Wärme entsteht, das Qi bewegt sich.

In der zweiten Zyklushälfte geht es darum, das Yang stabil zu halten und das Blut im Uterus zu nähren.

Während der Menstruation öffnen sich die Leitbahnen, altes Blut wird ausgeschieden, und der Zyklus beginnt von Neuem.

2. Ziel der Akupunktur im Zyklus
Die Akupunktur begleitet diese natürlichen Veränderungen und sorgt dafür, dass Yin, Yang, Qi und Blut im Gleichgewicht bleiben.

Aufbauen: In der ersten Hälfte wird Yin und Blut gestärkt – das ist wichtig für eine gesunde Eizellreifung und einen harmonischen Zyklus.

Bewegen: Rund um den Eisprung unterstützt Akupunktur die freie Bewegung von Qi und Blut, damit der Körper die Wandlung von Yin zu Yang gut vollziehen kann.

Stabilisieren: In der zweiten Hälfte hilft sie, das Yang zu halten, Ruhe und Wärme zu bewahren und die emotionale Balance zu fördern. Ausserdem können in dieser Phase Pathogene wie Feuchtigkeit (Gewichtszunahme, gespannte Brüste oder Wassereinlagerungen) gut behandelt und ausgeleitet werden.

Lösen: Während der Menstruation wird ein sanfter Fluss von Blut und Qi unterstützt, Schmerzen und Stagnationen werden gelöst.

3. Vorteile für die Frau
Regelmässiger Zyklus: Akupunktur hilft, wenn die Menstruation zu kurz, zu lang oder unregelmäßig ist.

Weniger Beschwerden: Sie kann Krämpfe, Kopfschmerzen, Brustspannen oder Stimmungsschwankungen lindern.

Emotionale Stabilität: Da Qi und Blut eng mit dem seelischen Wohlbefinden verbunden sind, wirkt Akupunktur auch ausgleichend auf Stimmung und Schlaf.

Fruchtbarkeit: Durch die Harmonisierung von Yin und Yang, Qi und Blut werden die Voraussetzungen für eine Empfängnis verbessert.


4. Zusammengefasst
Die zyklusbedingte Akupunktur folgt dem natürlichen Rhythmus des Körpers. Sie begleitet jede Phase mit einer anderen Absicht: aufbauen, bewegen, stabilisieren oder lösen.
Dadurch wird nicht nur die Menstruation harmonischer, sondern auch das allgemeine Wohlbefinden gestärkt – körperlich wie seelisch.

26/08/2025

Akupunkturpunkt SJ5 (San Jiao 5) – Waiguan (外關)

Allgemeine Charakteristika

Ein Akupunkturpunkt, der sich nicht gut in ein Schema pressen lässt. Der Punkt ist vielseitig und auf eine Art schwer zu erfassen. Er wirkt sowohl bei bestimmten akuten Geschehen sowie auch bei sehr chronifizierten Problemen. Er hat die Fähigkeit die Oberfläche zu öffnen und im Gegensatz, kann er wieder tief im Inneren agieren. Der Punkt strahlt eine gewisse Widersprüchlichkeit aus und vielleicht oder gerade deshalb hat der Punkt seine spezielle Wirkung.

Luo-Verbindungspunkt des San Jiao
→ Verbindung mit dem Herzbeutel-Meridian. Luo Punkte werden gerne bei chronischen (insbesondere im Verlauf des entsprechenden Meridians) und auch immer gerne bei psychischen Beschwerden verwendet.

Öffnungspunkt des Yang-Wei-Mai
→ Wichtiger Extrameridian, damit ergibt sich auch ein wichtiger Einfluss auf die Harmonisierung von Innen und Aussen

Hauptfunktionen

• Kann Kälte, Hitze und Wind aus dem Körper vertreiben (öffnet stark die Oberfläche: der Name des Punktes bedeutet auch ‘äusseres Tor’).
• Besonders bei akuten Infektionen, grippalen Infekten, Fieber, Schüttelfrost.
• Starker Punkt bei Erkältungen, da er die Oberfläche befreit.
• Kopf und Sinne klärend (Hirnnebel, Schwindel)
• Lindert Kopfschmerzen (Schläfen, Scheitel, Hinterkopf).
• Wirkt auf Augen, Ohren (Tinnitus, Schwerhörigkeit, Ohrensausen) und Hals (Halsschmerzen, Gaumenjucken, geschwollene Mandeln und Lymphknoten).
• Macht die Meridiane durchgängig
• Löst Blockaden und Schmerzen entlang des San Jiao-Meridians: Hand, Arm, Schulter, Nacken.
• Beruhigt den Geist, besonders wenn innere Unruhe durch äussere Pathogene oder durch Stress und Spannung entsteht.
• Einer der wichtigsten Punkte bei rheumatischen Beschwerden.

Hauptindikationen

• Akute Erkrankungen: Grippe, Erkältung, Fieber, Schüttelfrost.
• Kopfschmerzen, Migräne (besonders temporal und okzipital).
• Augenprobleme: Rötung, Schwellung, Schmerzen.
• Ohrenprobleme: Tinnitus, Hörsturz, Ohrenschmerzen.
• Halsbeschwerden: Tonsillitis, Pharyngitis, Heiserkeit.
• Schmerzen entlang des Armes: Ellbogen, Handgelenk, Schulter, Nackenverspannungen.
• Psychische Beschwerden: Reizbarkeit, Schlafstörungen, Unruhe, Traurigkeit
• Rheumatische Beschwerden

Klinische Besonderheiten

Sj5 ist einer der wichtigsten Punkte gegen äussere Pathogene wie Wind, Hitze und Kälte. Der Punkt wird fast immer verwendet bei akuten Infekten.

Durch seine Verbindung zum Yang-Wei-Mai beeinflusst er die Körperoberfläche und die inneren Organe. Aus diesem Grund wirkt er auch bei chronischen, wiederkehrenden Erkrankungen sehr gut. Zudem hilft dieser Punkt bei allergischen Erkrankungen und Schmerzen in den Gelenken.

In der modernen Praxis wird er häufig bei Covid- und Long-Covid-ähnlichen Symptomen (Impfnebenwirkungen) eingesetzt (Kopfdruck, Fatigue, Ohrgeräusche, Hirnnebel, unklare Schmerzen usw.).

Kurz zusammengefasst:
SJ5 – Waiguan ist ein vielseitiger Punkt, der besonders bei akuten Infekten, Kopf- und Sinnesorganbeschwerden sowie Schmerzen entlang des San Jiao-Meridians eingesetzt wird. Er öffnet die Oberfläche, vertreibt Wind, Hitze und Kälte und wirkt regulierend auf das Immunsystem. Zusätzlich (auf Grund seiner Aussen / Innen Beziehung) hilft dieser sehr gut bei psychischen Problemen und bei sehr chronischen Geschehen. Ein wunderbarer, häufig eingesetzter Akupunkturpunkt mit einem breiten Wirkspektrum und einer gewissen Rätselhaftigkeit.

Mit dem Rauchen aufhörenDa ich selber auch rauche und dieses Laster loswerden möchte, hier eine mögliche Strategie um di...
15/08/2025

Mit dem Rauchen aufhören

Da ich selber auch rauche und dieses Laster loswerden möchte, hier eine mögliche Strategie um diese Sucht loszuwerden. Wenn du möchtest, machen wir dies gemeinsam. Du kannst dich gerne hier melden.

Dein „24.08. – Rauchstopp-Fahrplan“ (am 23.08 ist Neumond, diese Phase des Mondes ist ideal um eine Sucht zu beenden)
Vorbereitungsphase (jetzt bis 24.08.)

Trigger-Journal führen:
• Einfach ein Blatt Papier oder Notiz-App nehmen.
• Jede Zigarette markieren: Uhrzeit, Situation, Stimmung.
• Ziel: Du erkennst deine Hauptauslöser glasklar.

Mini-Rituale einüben:
• Mindestens 2–3× täglich bewusst statt Zigarette → 10 tiefe Atemzüge, kurze Pranayama Übungen (Atemtechniken aus dem Yoga) oder 1 Min. Qigong-Armbewegungen. Dies sollte schon vor dem Rauchstopp sitzen, damit es automatisch abrufbar ist.

Stopp-Tag (24.08., Abend)
• Mach einen kleinen symbolischen Abschluss (z. B. die letzte Zigarette bewusst rauchen und danach Feuerzeug/Zigaretten entsorgen).
• Sage dir nicht nur „Ich höre auf“, sondern „Ich bin jetzt ein Nichtraucher“ – das ist psychologisch ein Unterschied.

Entzugsphase (25.–31.08.)
• Akupunktur: 3× in dieser Woche – NADA-Ohrpunkte (wissenschaftlich erprobtes System bei Süchten)
• Chinesische Kräuter: Sanft klärend + lungenbefeuchtend
• Bewegung: Jeden Tag min. 20 Min. Bewegung (auch moderates Radfahren), Yoga, spazieren gehen
• Mini-Ritual sofort bei starkem Verlangen (siehe oben)

Sicherungsphase (ab 01.09.)
• Hauptfokus: Rückfalltrigger neutralisieren.
• Neue Gewohnheiten in allen typischen Rauch-Situationen fest verankern.
• Wenn du zu einem Anlass gehst, bei dem du früher wieder eingestiegen bist:
vorher bewusst visualisieren, wie du nicht rauchst und dich am Ende stolz fühlst.
• Evtl. einen Ersatz in der Tasche haben (Kaugummi, Pfefferminzpastille, Wasserflasche).

Falls der Drang sehr stark wird: Den Moment verzögern (mind. 10 Min. warten) und parallel Mini-Ritual starten.

Das Wichtigste: Nicht der körperliche Entzug ist dein Problem, sondern Auslöser-Momente auch noch nach Monaten.
Wenn du für genau diese Situationen (Party, stressiger Tag, geselliger Abend) ein festes Anti-Rückfall-Ritual hast, ist die Wahrscheinlichkeit gross, dass kein Rückfall eintritt.

Es wäre schön gemeinsam diesen Weg zu gehen.

Die Drei Schätze – Jing, Qi und ShenIn der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) stellen Jing, Qi und Shen die drei ...
08/08/2025

Die Drei Schätze – Jing, Qi und Shen

In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) stellen Jing, Qi und Shen die drei fundamentalen Substanzen dar, die das Leben eines Menschen ermöglichen, formen und durchdringen. Sie werden als „San Bao“ (三宝) bezeichnet – die Drei Schätze – und bilden das Grundgerüst sowohl der körperlichen als auch der geistig-seelischen Existenz.

1. Jing (Essenz, 精)
Jing bezeichnet die „Essenz“ des Lebens. Sie ist die grundlegendste und dichteste der drei Schätze. Jing existiert in zwei Formen:

• Vorgeburtliches Jing (Xian Tian Zhi Jing, 先天之精):
Dieses wird von den Eltern vererbt und bildet das konstitutionelle Fundament eines Menschen. Es sitzt primär in den Nieren und bestimmt Vitalität, Wachstum, Reifung, Fortpflanzung und Lebensdauer.

• Nachgeburtliches Jing (Hou Tian Zhi Jing, 后天之精):
Dieses entsteht durch die Umwandlung von Nahrung und Atmung (über Milz und Lunge) und nährt das vorgeburtliche Jing. Es ist damit dynamisch und beeinflussbar.

Funktionen
• Steuerung von Wachstum, Entwicklung, Fortpflanzung und Altern
• Grundlage für die Produktion von Knochenmark, Rückenmark und Gehirn („Meer des Marks“)
• Träger der reproduktiven Kraft (z. B. Menstruationszyklus, Samenproduktion)
• Bestimmt Konstitution und Widerstandskraft

Klinische Relevanz
Ein Mangel an Jing äussert sich in:

• Entwicklungsstörungen bei Kindern (spätes Zahnen, verzögertes Gehen oder Sprechen)
• Unfruchtbarkeit, Impotenz, Libidoverlust
• Frühzeitiges Altern, Haarausfall, Osteoporose
• Gedächtnisverlust, geistige Erschöpfung (Verbindung zum Gehirn)

Stärkung des Jing erfolgt durch:

• Jing-tonisierende Kräuter: z. B. Shu Di Huang, He Shou Wu, Gou Qi Zi, Tu Si Zi
• Schonung der Essenz durch Lebensführung (regelmässiger Schlaf, Vermeidung von Überarbeitung und übermässigem Sexualverhalten)

2. Qi (Lebensenergie, 气)
Qi ist die dynamische, bewegende Kraft, die alle physiologischen Funktionen ermöglicht. Es ist unsichtbar, aber spürbar – z. B. in Form von Wärme, Bewegung, Vitalität oder Emotion.

Qi entsteht hauptsächlich aus:
• Luft (über die Lunge)
• Nahrung (über Milz/Magen)
• Sonnenlicht (kosmische Strahlung)
• Wird unterstützt durch Jing

Arten von Qi
• Yuan Qi (Ursprungs-Qi):
Wird aus Jing abgeleitet und durch das nachgeburtliche Qi genährt – wirkt als Grundlage aller organischen Aktivitäten.
• Zong Qi (Brust-Qi):
Entsteht in der Brust aus Luft und Nahrung – nährt Herz und Lunge, steuert Atmung und Sprache.
• Ying Qi (Nähr-Qi):
Zirkuliert in den Leitbahnen und nährt Organe und Gewebe.
• Wei Qi (Abwehr-Qi):
Zirkuliert ausserhalb der Gefäße – schützt den Körper gegen äussere Pathogene, wärmt den Körper.

Funktionen
• Bewegung (z. B. Zirkulation von Blut, Flüssigkeiten, Atmung, Peristaltik)
• Transformation (z. B. Verdauung, Umwandlung von Nahrung in Blut, Jing, Qi)
• Halten (z. B. Organe an ihrem Platz, Blut in den Gefässen, Urin/Stuhl zurückhalten)
• Schutz (Abwehr-Qi gegen äußere Einflüsse)
• Wärme (thermoregulierende Funktion)

Klinische Relevanz
Qi-Mangel führt zu:

• Müdigkeit, Kurzatmigkeit, Schwäche, Spontanschweiss
• Immunschwäche, chronische Infekte
• Prolaps, Inkontinenz, Blutungen

Therapie:
• Qi-tonisierende Kräuter: Ren Shen, Dang Shen, Huang Qi, Bai Zhu
• Qigong, Yoga, Atemübungen, gesunde Ernährung, ausreichend Schlaf


3. Shen (Geist, 神)
Shen steht für den Geist, das Bewusstsein, die Persönlichkeit und das spirituelle Leben. Er ist die feinste und subtilste Form der Vitalsubstanz und manifestiert sich im Ausdruck der Augen, in der Klarheit des Denkens, im Schlaf, in der emotionalen Ausgeglichenheit.

Shen ist im Herzen – das Herz wird daher als „Wohnsitz des Shen“ bezeichnet. Dennoch hängt Shen auch von der Qualität von Jing und Qi ab. Ohne ausreichendes Jing und stabiles Qi kann sich Shen nicht gut entfalten (‘in einem gesunden Körper wohnt ein gesunder Geist’)

Funktionen
• Sitz von Bewusstsein, Denken, Emotionen, Gedächtnis, Intuition
• Reguliert den Schlaf, das Traumerleben
• Spiegel der seelischen und geistigen Gesundheit
• Vermittelt Lebensfreude, Kreativität und spirituelle Entwicklung

Klinische Relevanz
Shen-Störungen zeigen sich zum Beispiel in:

• Schlafstörungen, Unruhe, Albträume
• Angstzuständen, Depressionen, Verwirrtheit
• Nervosität, sprunghafte Gedanken, Konzentrationsprobleme

Therapie:
• Shen-beruhigende Kräuter: Suan Zao Ren, Bai Zi Ren, Yuan Zhi, Fu Shen, He Huan Pi
• Herz-kühlende oder nährende Mittel je nach Muster
• Meditation, spirituelle Praxis, Kontakt zur Natur, Gelassenheit

Zusammenspiel der Drei Schätze

Jing, Qi und Shen stehen in einem dynamischen Wechselverhältnis:
• Jing ist die Wurzel, das Substrat – ohne Jing kein Qi.
• Qi ist die Bewegung, die Energie – es schützt, bewegt, wandelt.
• Shen ist die Blüte, das Bewusstsein – es offenbart sich durch Jing und Qi.

Ein stabiles Leben beruht auf:
• Jing als Substanz
• Qi als Funktion
• Shen als Ausdruck

Ein schwaches Jing beeinträchtigt die Qi-Produktion. Ein schwaches Qi kann Shen nicht halten, der Geist wird unruhig. Ein gestörter Shen erschöpft langfristig Jing und Qi.

Fazit
Die Drei Schätze sind ein integratives Konzept, das den Menschen in seiner physischen, energetischen und geistigen Ganzheit erfasst. Ihre Pflege ist Kernaufgabe der TCM-Therapie, aber auch der Lebensführung (siehe auch Yang Shen):

• Jing bewahren durch massvolle Lebensweise und gute Ernährung
• Qi kultivieren durch Bewegung, Atmung, Kräftigung der Mitte
• Shen nähren durch Schlaf, Herzensruhe, Verbindung zu Sinn und Natur

Die „San Bao“ zu harmonisieren bedeutet, den Menschen in seiner vollständigen Lebendigkeit zu stärken – körperlich, emotional und geistig.

Yang-MangelEin verständlicher Einblick in ein fundamentales energetisches UngleichgewichtGrundlagen: Yin (陰) & Yang (陽)I...
06/08/2025

Yang-Mangel

Ein verständlicher Einblick in ein fundamentales energetisches Ungleichgewicht

Grundlagen: Yin (陰) & Yang (陽)

In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) ist der Mensch Teil der Natur, und seine Gesundheit hängt stark davon ab, ob Yin und Yang, die beiden polaren Kräfte des Lebens, in Harmonie sind:

• Yin steht für Substanz, Kühlung, Ruhe, Speicherung und Struktur.

• Yang steht für Wärme, Bewegung, Aktivität, Transformation und Antrieb.

Beide brauchen einander, wie Tag und Nacht, Sommer und Winter. Kommt es zu einem Ungleichgewicht, können Beschwerden oder Krankheiten entstehen.

Was ist ein Yang-Mangel?

Ein Yang-Mangel bedeutet, dass der Körper nicht mehr genügend Energie, Wärme und funktionelle Kraft zur Verfügung hat. Das kann sich auf unterschiedliche Organe beziehen (vor allem auf die Nieren, Milz, und das Herz), aber auch systemisch auftreten – also den gesamten Menschen betreffen.

Man könnte sagen:
„Das innere Feuer ist zu schwach geworden, um den Herd zu wärmen.“

Ein Mensch mit Yang-Mangel wirkt oft wie „ausgekühlt“ – körperlich wie seelisch. Typische Anzeichen sind:

• Kältegefühl (v. a. Rücken, Bauch, Hände/Füsse)
• Müdigkeit, Antriebslosigkeit, geistige Erschöpfung
• Blasse Gesichtsfarbe, blasse Lippen
• Neigung zu Durchfall oder weichem Stuhl
• Frieren trotz Heizung oder warmem Wetter
• Niedriger Blutdruck, verlangsamter Puls
• Libidomangel
• Ödeme oder Wasseransammlungen (z. B. Beine, Unterlider)
• Schwäche des unteren Rückens oder der Knie
• Depressive Verstimmung, Rückzugstendenz
• Klares, häufiges Wasserlassen oder nächtlicher Harndrang

Je nach Schweregrad wirkt die Person wie ein verlöschendes Feuer, das kaum mehr Kraft hat, sich zu regen.

Wie entsteht ein Yang-Mangel?

Ein Yang-Mangel kann viele Ursachen haben, häufig aber sind:
• Die Konstitution, manche Menschen haben von Natur aus ein schwächeres Yang („kalte Konstitution“)
• Chronische Erschöpfung (Überarbeitung, zu wenig Schlaf)
• Langanhaltender Stress
• Langjährige Erkrankung, besonders bei schweren oder langwierigen Krankheiten
• Kälteexposition, häufige, starke Kälteeinwirkung (z. B. nasse Umgebung, falsche Kleidung, kalte Ernährung)
• Fehlernährung, zu viel Rohkost, kalte Getränke, zu wenig gekochte Nahrung
• Sexuelle Erschöpfung (auch häufige Ma********on) und auschweifender Lebensstil führt zu übermässigem Verlust an Essenz (Jing), besonders bei Männern (Nieren-Yang)
• Drogen- und übermässiger Alkoholkonsum
• Menopause oder Alterung, mit dem Alter nimmt das Yang natürlicherweise ab

Wie behandelt die TCM einen Yang-Mangel?

Ziel der Therapie ist es, das innere Feuer wieder zu entfachen, die Energie zu stärken und die Wärme in den Körper zurückzubringen. Die Hauptmethoden sind:

1. Ernährung

• Gekochte Speisen, Suppen, Eintöpfe, Gewürze wie Ingwer, Zimt, Kümmel, Fenchel
• Vermeidung von: Rohkost, Salat, kalte Getränke, zu viel Milchprodukte, Zucker
• Besonders hilfreich: Lammfleisch, Knochenbrühen, Kürbis, rote Linsen, schwarze Bohnen

2. Chinesische Heilkräuter

Insbesondere in der Arzneimitteltherapie der chinesischen Medizin gibt es viele wärmende und Yang tonisierende Kräuter. Häufig dafür eingesetzt werden Kräuter wie:

• Fu Zi (Aconitum) – stark wärmend, rettet erschöpftes Yang
• Rou Gui (Zimt) – wärmend, Yang-stärkend, Blut durchgängig machend
• Gan Jiang (getrockneter Ingwer) – Mitte wärmend, Kälte vertreibend
• Du Zhong, Tu Si Zi, Xian Mao – bei Yang-Mangel mit Rücken-/Kniebeschwerden, Libidoschwäche
• Qi aufbauende Kräuter wie Ren Shen oder Dang Shen

Achtung: Diese Kräuter sollten nicht in Eigenregie eingenommen werden, sondern von einer erfahrenen TCM-Therapeutin oder einem TCM-Therapeuten verordnet werden, tonisierende Kräuter können auch immer starke Nebenwirkungen hervorrufen, falls diese zum Beispiel nicht indiziert sind (teilweise können andere Muster aus TCM Sicht ähnliche Symptome wie bei einem Yang Mangel hervorrufen. Ein erfahrener Therapeut erkennt dies).

3. Akupunktur und Moxibustion

Moxibustion (Wärmetherapie mit Beifuss) ist besonders wichtig bei Yang-Mangel. Entsprechende Akupunkturpunkte können ausserdem die betroffenen Organe direkt ansprechen und das im Körper noch vorhandene Yang wieder zurück zur Quelle bringen.

4. Lebensstil und Verhalten

• Ausreichend Schlaf (vor Mitternacht ins Bett)
• Regelmäßige Bewegung, z. B. Qi Gong, Yoga, Wandern, Spazieren bei Sonne
• Wärmequellen: Wärmflasche, Sauna, warme Kleidung, keine nassen Füsse
• Innere Haltung stärken: Ziele setzen, Ausrichtung auf Lebensfreude, Mut und Aktivität

Fazit

Ein Yang-Mangel ist in der TCM keine banale "Kälte" oder "Müdigkeit", sondern Ausdruck eines tiefen energetischen Rückzugs. Wenn das Yang zu schwach ist, fehlt dem Menschen das Feuer, um sich zu entfalten – körperlich wie seelisch.

Die gute Nachricht: Mit der richtigen Unterstützung kann das Yang wieder aufgebaut, genährt und entfacht werden. Besonders in Kombination aus Ernährung, Kräutertherapie, Akupunktur und bewusstem Lebensstil ist die Rückkehr zu mehr Vitalität und innerer Wärme sehr gut möglich.

Adresse

10 Kirchrain
Gelterkinden
4460

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