18/09/2025
📈Von Tabellen und Formeln 🗓️
Wenn es um die Trainingsbedingungen im Zughundesport geht, kommt man nicht darum herum, sich mit Temperatur und Luftfeuchtigkeit zu beschäftigen. Sehr gerne wird jeweils die Tabelle der ASSA (Australian Sleddog Sports Association, 2. Slide) als Hilfsmittel empfohlen. Diese Tabelle - insbesondere in der neu überarbeiteten Version - ist echt ein gutes Tool, wenn man weiss wie damit umzugehen ist.
Was also muss man dabei beachten?
🐺Individuelle Voraussetzungen🐶
- Jeder Hund geht anders mit Temperatur und Luftfeuchtigkeit um. Einflussfaktoren sind: Körperbau, Gewicht, Alter, Rasse, Geschlecht, Morphologie, Farbe, Erregungslevel usw.
- Nur weil Rennen durchgeführt werden und andere Teams fleissig starten und / oder trainieren, bedeutet das nicht, das es okay ist für die Hunde.
💧Akklimatisierung❄️
- Australien hat im Schnitt das ganze Jahr über höhere Durchschnittstemperaturen als Mitteleuropa (DACH).
- Hunde, die den ganzen Winter bei < 0 Grad trainiert wurden, können im Frühjahr nicht dasselbe Pensum (und schon gar kein Rennen) bei plötzlichen 10 Grad laufen, auch wenn die Tabelle noch weit im grünen Bereich wäre.
🚄Trainingsstand und Trainingsziel🚂
- Die Empfehlungen richten sich an voll austrainierte Hunde auf Wettkampfniveau, nicht an Newbies und Hunde, die frisch aus der Sommerpause kommen.
- Am Rennen geht man davon aus, dass die Hunde mit viel Unterstützung resp. ungebremst ihr Renntempo laufen können. Im Training arbeitet man insbesondere am Anfang der Saison primär an Kraft und Ausdauer.
🌲Äussere Rahmenbedingungen☀️
- Wird im Schatten auf feuchtem Naturboden oder auf staubigen Feldwegen mit Sonneneinstrahlung trainiert?
- flach vs. bergig
- Einzel- vs. Gruppentraining.
uvm.
Die Aufzählung ist nicht abschliessend, deckt aber sicher die wichtigsten Punkte ab und gilt sowohl wenn man "nur freizeitmässig" unterwegs ist als auch, wenn man Rennambitionen hat.
📝 Das Einzige, was am Ende wirklich Sicherheit gibt, ist seinen Hund zu kennen. Sprich, sehr langsam und vorsichtig mit kurzen Intervallen ins Training einsteigen, immer wieder rektal die Körpertemperatur in Ruhe und unter Belastung (inkl. Regenerationszeit) zu messen und sorfgälltig zu protokollieren.
⚠️ Nie vergessen: Eine Überhitzung hinterlässt immer irreversible Schäden im Körper und ist potenziell tödlich.