24/10/2025
In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) wird empfohlen, Nahrungsmittel überwiegend gekocht oder warm zu essen – und das hat sowohl energetische als auch physiologische Gründe. Hier sind die wichtigsten Erklärungen:
🌿 1. Schutz und Unterstützung der „Mitte“ (Milz und Magen)
In der TCM gelten Milz und Magen als die zentrale „Mitte“ des Körpers – sie sind verantwortlich für die Umwandlung von Nahrung in Qi (Lebensenergie) und Blut.
• Diese Organe „mögen Wärme“ und „fürchten Kälte“.
• Gekochte Speisen sind leichter verdaulich und belasten die Mitte weniger.
• Rohes, kaltes Essen (z. B. Salate, kalte Getränke, Smoothies) kann die Verdauungsenergie schwächen und langfristig zu Verdauungsstörungen, Müdigkeit oder innerer Kälte führen.
🔥 2. Unterstützung des Verdauungsfeuers („Yang der Mitte“)
In der TCM wird die Verdauung als eine Art „Kochprozess“ im Körper verstanden:
• Das Verdauungsfeuer (Yang) „erwärmt“ die Nahrung und wandelt sie in Energie um.
• Wenn die Nahrung bereits durch Kochen vorerwärmt ist, muss der Körper weniger Energie aufbringen, um sie „innen zu kochen“.
• Das schont die Verdauungskraft und sorgt dafür, dass Nährstoffe effizienter aufgenommen werden.
🍲 3. Bessere Energieaufnahme (Qi der Nahrung)
• Beim Kochen werden die Essenz und das Qi der Lebensmittel freigesetzt und harmonisiert.
• Gekochte Speisen haben ein milderes, ausgeglicheneres Energieprofil und sind für die meisten Konstitutionen bekömmlicher.
• Rohkost hingegen wirkt abkühlend, zusammenziehend und verlangsamt die Verdauung.
🧘♀️ 4. Individuelle Anpassung an Klima und Konstitution
• In kalten oder feuchten Klimazonen sind warme, gekochte Speisen besonders wichtig, um Kälte im Körper zu vermeiden.
• In sehr heißen Regionen oder im Sommer kann ein kleiner Anteil an Rohkost erfrischend wirken – aber nur, wenn die Verdauung stark ist.
• Menschen mit „Yang-Mangel“ (z. B. frieren leicht, neigen zu Müdigkeit) profitieren besonders von warmem Essen.
🍵 Beispiele aus der Praxis
• Morgens: warmer Getreidebrei statt kaltes Müsli.
• Mittags: leicht gedünstetes Gemüse und Suppen statt Salat.
• Abends: warme, leichte Speisen zur Entlastung der Verdauung.
• Getränke: warmes Wasser