20/10/2025
Während Gastronomie, Pflege oder Detailhandel händeringend nach Nachwuchs suchen, erleben andere Branchen einen regelrechten Boom.
👉 Das Bestattungswesen etwa hat mehr Bewerberinnen und Bewerber, als es Plätze gibt.
👉 Und im Bau geht’s endlich wieder aufwärts – dank Social Media, neuen Karrierewegen und Benefits.
«Heute lernen unsere Maurerinnen und Maurer mit Drohnen und KI», sagt Matthias Engel vom Schweizerischen Baumeisterverband (SBV). «Die Löhne sind konkurrenzfähig – das hebt die Wertigkeit einer Baulehre deutlich.»
Laut SBV haben 2024 über 870 Jugendliche eine Maurerausbildung begonnen – zehn Prozent mehr als in den Vorjahren. Auch die Strassenbauer verzeichnen Rekordzahlen. «Authentizität ist der Schlüssel», sagt Eva Keller von Infrasuisse. «Wenn eine 17-jährige Strassenbauerin erzählt, wie sie abends stolz ihr Werk betrachtet, wird der Beruf greifbar.»
Auch Planzer denkt um – mit acht Wochen Ferien für Lernende.
«Viele Jugendliche kommen aus 13 Wochen Schulferien. Der Übergang in die Lehre ist hart», sagt Patrizia Manduca-Giardino, Leiterin Berufliche Grundbildung. «Mehr Ferien zeigen, dass uns Work-Life-Balance wichtig ist – und die Lernenden schätzen das.»
Ganz anders im Bestattungswesen: Hier ist das Interesse fast zu gross. «Ich bekomme viele Blindbewerbungen, oft mit falschen Vorstellungen», erzählt Bestatter Berto Biaggi. «TV-Serien wie ‹Six Feet Under› haben da sicher ihren Anteil.» Trotzdem: Die Dankbarkeit der Angehörigen mache seine Arbeit einzigartig. «Es ist ein Beruf voller Verantwortung – aber auch voller Sinn.»
Viele Branchen kämpfen händeringend um Nachwuchs, doch das Bestattungswesen erlebt einen regelrechten Bewerbungsboom – schliesslich sterben in der Schweiz jedes Jahr rund 72'000 Menschen. Auch im Bau zieht die Nachfrage wieder an, nicht zuletzt dank Social Media, und Unternehmen wie Planzer biet...