07/10/2025
Wenn Essen zum Rätsel wird – Was es bedeutet, wenn Menschen mit Demenz mit dem Essen „spielen“
Eine häufige Beobachtung im Pflegealltag ist, dass Menschen mit Demenz am Esstisch mit dem Essen spielen, es sortieren, zerteilen oder einfach nur betrachten. Für Außenstehende kann das irritierend wirken – doch dieses Verhalten hat meist eine tiefere Bedeutung.
Im Verlauf einer Demenz gehen nach und nach kognitive Fähigkeiten verloren – darunter auch die Fähigkeit, Gegenstände richtig einzuordnen und deren Zweck zu erkennen. Was früher selbstverständlich war, etwa das Besteck zu benutzen oder Essen als solches zu erkennen, wird zunehmend schwierig.
Das Essen wird dann nicht mehr als Mahlzeit wahrgenommen, sondern als unbekannter Gegenstand, der erkundet werden muss. Betroffene riechen daran, berühren oder bewegen es hin und her – ähnlich wie ein Kind die Welt über die Sinne erforscht.
Auch die Wahrnehmung selbst verändert sich. Farben, Gerüche oder Konsistenzen können anders empfunden werden. Wenn das Gehirn Reize nicht mehr richtig zuordnen kann, versucht der Mensch, sich über Berührung oder Beobachtung zu orientieren. Für Angehörige oder Pflegekräfte ist das oft schwer zu verstehen, aber aus Sicht der Betroffenen ist es ein Versuch, Kontrolle über die Situation zu gewinnen.
💡Wie Sie in solchen Momenten helfen können
Das Wichtigste ist Ruhe, Geduld und ein respektvoller Umgang. Korrigieren oder Drängen führt meist nur zu Stress und Abwehr. So vermitteln Sie Sicherheit, Vertrauen und Würde – und tragen dazu bei, dass das gemeinsame Essen ein positives Erlebnis bleibt.
Wenn Sie ähnliche Situationen kennen und sich unsicher fühlen, zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren.
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