11/10/2025
Physiotherapie ist Bewegung – doch das Ausbildungssystem steht still.
Drei Jahre Theorie und Praxis, hohe Verantwortung am Patienten, Prüfungen wie in der Pflege – aber oft ohne Gehalt. Noch immer zahlen angehende Physiotherapeut:innen in einigen Bundesländern Schulgeld, während andere nur ein Taschengeld erhalten. Kein Wunder, dass die Bewerberzahlen sinken.
Parallel ringen Praxen um faire Vergütung. Die GKV-Preise steigen zwar regelmäßig, doch die reale Kaufkraft bleibt auf der Strecke. Mieten, Energie und Personalaufwand wachsen schneller als jede prozentuale Anpassung. Und während die Industrie Subventionen bekommt, wird im Gesundheitswesen über „Beitragssatzstabilität“ diskutiert.
Das Paradox: Höhere Löhne im Gesundheitswesen erhöhen auch die Sozialabgaben – und damit wieder die Kosten für alle. Ein Kreislauf ohne Ausstieg.
Es braucht neue Denkwege:
– Ausbildungsvergütung und Schulgeldfreiheit bundesweit absichern.
– Steuerliche Entlastung oder Zuschüsse für soziale Berufe prüfen.
– Mehrjährige, planbare Vergütungsmodelle statt jährlicher Schiedsverfahren.
– Qualität und Zeit in der Versorgung als eigenständigen Wert anerkennen.
Vielleicht ist es Zeit, Gesundheit nicht mehr als Kostenfaktor, sondern als gesellschaftliche Betriebskosten zu begreifen – so selbstverständlich wie Wasser oder Strom.
Herr Pleasant zerbricht sich den Kopf.
Vielleicht sollten wir endlich mitdenken.