28/10/2023
Einer meiner Lieblingsthemen.
Ich kann nicht oft genug darauf hinweisen, wie ungeheuer WICHTIG die Zähne sind.
Zahnbehandlung beim Pferd - neumodischer Kram oder absolute Notwendigkeit?
Oft bekomme ich von Reitern bei dem Hinweis auf den Zahnzustand ihrer Pferde die Antwort:
Die Wildpferde bekommen die Zähne auch nicht gemacht.
Ja, das stimmt. Aber warum brauchen diese das nicht so wie unsere domestizierten Pferde?
Die Antwort liegt im Futter.
Wild lebende Pferde fressen täglich 16-18 Stunden. Das Steppengras ist im Gegensatz zu dem was wir unseren Pferden füttern, drahtig, trocken und energiearm, welches mit vollständiger Kaubewegung über die komplette Kaufläche hinweg gründlich zermahlen werden muss.
Zusätzlich wird beim fressen Staub und Sand aufgenommen, welches ebenfalls zu einer gleichmäßigen und natürlichen Abnutzung der Zähne führt.
Das Gebiss wird so gleichmäßig genutzt und belastet.
Im Gegensatz zu unserem Futter:
In der Regel bekommen unsere Pferde 2-3 Mahlzeiten, welche völlig anders zusammengesetzt ist, da wir unseren Pferden durch die Arbeit andere Energiequellen und Mineralien zufüttern müssen.
Die Mahlzeiten werden in kürzerer Zeit aufgenommen und werden weniger gründlich gekaut.
So nutzen sich die Zähne weniger und durch die verkürzte Kaubewegung falsch ab.
Dies führt zu den sogenannten Haken.
Diese können die Backenschleimhaut und die Zunge massiv verletzen - und macht das Gebiss tragen für das Pferd mehr als unangenehm.
Unrittigkeit und Gewichtsverlust können die Folge sein.
Wichtig zu wissen ist auch, dass ein Pferdezahn - anders als bei uns Menschen - immer weiter nachschiebt, zwischen 2 und 3mm pro Jahr.
Empfehlenswert ist eine jährliche Zahnkontrolle, so dass der Tierarzt entscheiden kann, ob und was gemacht werden muss.
Ich danke Dr. R. Seeberger aus der Pferdeklinik Salzhofen in Bretten, dass ich ihn regelmäßig auf seinen Touren begleiten darf.