21/11/2025
Dieses Baby hat einen Schiefhals. Die Verkürzung/Verspannung eines Halsmuskels entsteht in der Regel schon während der Schwangerschaft und führte hier dazu, dass das Kind den Kopf von Geburt an bevorzugt zu seiner rechten Seite drehte.
Dieses Problem wird sehr oft übersehen - so auch hier. Erst als die rechte Hinterkopfseite durch die Belastung bereits deutlich abgeflacht war, ebenso wie die diagonal gegenüberliegende linke Gesichtshälfte, fiel der nachbetreuenden Hebamme die Verformung auf und die darauf angesprochene Kinderärztin verordnete Physiotherapie.
Auf dem linken Foto ist der Kopf durch die getroffenen Maßnahmen bereits runder als zu Beginn (ohne Foto), deutlich zu sehen ist aber der "Ear Shift": Bei einer ausgeprägten Schädelasymmetrie verschiebt sich oft das Ohr auf der Lieblingsseite nach vorne. Das Problem dabei: Auch die direkt vor den Ohren liegenden Kiefergelenke sind dadurch asymmetrisch. Kiefer-, Zahnfehlstellungen und diverse Beschwerden können die Folge sein, außerdem passen später Brillen (und natürlich Helme) schlecht.
Die Verschiebung der Ohrachse ist schwerer zu beeinflussen als die Kopfform, kann sich aber mit der Zeit durchaus verändern. Beim abgebildeten Baby hat sich der Ear Shift im Zuge der Physiotherapie glücklicherweise stark verbessert, wie man sieht. Auch die Asymmetrie der Stirn hat sich weiter verringert. Ob Kopf und Ohren wieder vollständig symmetrisch werden, hängt in erster Linie vom Zeitpunkt des Therapiebeginns und der Umsetzung der gelernten Maßnahmen zuhause ab. Der letzte Ausweg wäre die Helmtherapie, die aber durch rechtzeitige Physio fast immer überflüssig wird.
Es gilt: Vorbeugen ist besser als Heilen. Essentiell dafür ist die frühzeitige Erkennung und physiotherapeutische Behandlung jeder "Lieblingsseite" - idealerweise im 1. Lebensmonat! Das verkürzt nachweislich auch die Therapiedauer. Viele Infos findest du auf Instagram im Storyhighlight "Lieblingsseite".
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