06/08/2022
Das Schreckensgespenst „die Borreliose“
Die meisten Zeckenarten durchlaufen 3 Stadien:
• Die Larve
• Die Nymphe
• Die erwachsene Zecke
Larven und Nymphen haben 6 Beine, während die erwachsene Zecke 8 Beine vorweisen tut.
Sie mögen kein direktes Sonnenlicht, sondern lauern im feuchten und schattigem Gebüsch / Gras.
Zecken sind blind und sie nehmen die leichteste Veränderung in ihrer Umgebung über die ersten Beinpaare wahr. Sie riechen den kohlesäurehaltigen Atem und die Ausdünstung (Milchsäure, Buttersäure, Ammoniak) seines Wirtes. Sie bevorzugen einen Wirt, der einen sauren Schweiß ausdunstet, sich falsch ernährt und unter Stress leidet (also Dinge, die den Körper übersäuern).
Zecken enthalten noch keine Borreliose-Spirochäten (grammnegative Bakterien). Erst durch den Kontakt mit Nagern, die ein Borreliosereservoir bilden, werden die Zecken mit Borreliose infiziert. Sie nehmen die Borrelien auf und kolonialisieren sich dann im Darm (Nymphe).
Die erwachsene Zecke, die andere Tiere als die Nymphe befällt, sind mit Borrelien und dem FSME Virus infiziert. Diese Durchseuchung ist von Region zu Region unterschiedlich.
Der Zyklus der Larve bis zum geschlechtsreifen Tier dauert 2-3 Jahre. Das Weibchen braucht viel Blut, damit sie ca. 3000 Eier legen kann. Die Männchen, die gleich nach der Begattung sterben, nehmen geringe Blutmengen auf.
Nach Befall eines warmblütigen Wirtes, nimmt sie sich mehrere Stunden Zeit, bis sie die richtige Einstichstelle gefunden hat.
Borrelien befinden sich nicht nur in der Zecke, sondern auch in Flöhen, Mücken, Milben und Bremsen. Auch sie können die Borreliose übertragen. Da es hier nicht, wie bei der Zecke zu einer Darmentleerung kommt, ist die Ansteckungsgefahr geringer.
Von den Borrelien gibt es ca. 300 verschiedene Stämme. Sie haben die Fähigkeit das Immunsystem zu überlisten und zu ihren Gunsten umzufunktionieren.
Stimmt das Milieu im Wirt nicht, dann verfallen sie in eine Art „Winterschlaft“. Sie werden erst dann wieder aktiv, wenn sich das Milieu verändert.
Sie verstecken sich zwar in der Zelle, aber ihr Lebensraum ist vor allem zwischen der Zelle. Aus diesem Grund sind sie im Serum nicht nachweisbar. Zudem brauchen sie zum Überleben nicht viel Sauerstoff (dahin ziehen sie sich im Körper zurück).
Borrelien haben gegenüber anderen Bakterienarten eine sehr langsame Teilungsphase, was sie für Antibiotika, weniger Angreifbar macht. Aus diesem Grund müssen Antibiotikas über einen sehr langen Zeitraum eingenommen werden (inkl. Nebenwirkungen, und abgesehen vom Therapieerfolg).
Auch bei einem Bluttest kommt es sehr häufig zu Falschaussagen – falsch positiv wie auch falsch negativ. Das liegt daran, dass sich die IgM-Antikörpererst in der 3. Woche nach dem Befall entwickeln. In der 4-6 Woche erreicht sie Spitzenwerte, nachdem sie im Blut nach der 8. Woche wieder schwinden. Auch eine frühe Antibiose kann eine Immunantwort des Körpers unterdrücken.
Die IgG Antikörper, die sich später entwickeln, bleiben lange Zeit im Blut nachweisbar. Daran kann man erkennen, dass man sich mit Borrelien infiziert hat, ohne dass sie aktiv sein muss.
Zudem verändert sich der Antikörper-Titer fortwährend und kann in verschiedenen Stadien der Erkrankung niedrig oder gar nicht nachweisbar sein. Aus diesem Grund kann man dann nicht sagen, ob die Erkrankung aktiv ist oder bereits ausgeheilt ist.
Auch der PCR-Test hat seine Schwäche bei der Nachweisbarkeit.
Die Borreliose verläuft in Schüben. Nach Abebben der Symptome kann sie immer wieder ausbrechen. Sie überlistet das Immunsystem und funktioniert den Stoffwechsel um.
Ein sehr interessantes uns spannendes Thema, worüber ich noch viel mehr schreiben könnte. Auch die Naturheilkunde und eine individuell angepasste Ernährung und Unterstützung des Immunsystems/Darm kann hier sehr hilfreich sein.