25/10/2018
Teufelskreis Rückenschmerzen
Glücklicherweise stecken hinter Rückenschmerzen nur sehr selten ernsthafte Erkrankungen. Krebs- und Rheumaleiden sind bei weniger als einem Prozent der Betroffenen die Schmerzursache, nur vier bis sieben Prozent gehen auf das Konto von Bandscheibenvorfällen oder Einengungen des Wirbelkanals.
Bei der Mehrzahl, etwa neun von zehn Patienten, handelt es sich demgegenüber um sogenannte „funktionelle“ oder „unspezifische“ Rückenschmerzen.
Das bedeutet, die Beschwerden lassen sich nicht auf eindeutige ursächliche Krankheitsprozesse zurückführen. Sie sind nicht das Ergebnis von Veränderungen an der Wirbelsäule, sondern Störungen im komplexen System aus Muskeln, Gelenken und Bändern des Rückens. Manche Muskeln sind überfordert, andere unterfordert, sie verhärten und verkürzen sich. Schuld daran sind häufig Bewegungsmangel, Fehlhaltungen, zu wenig Entspannung oder Stress in der Familie und am Arbeitsplatz. Vielen Menschen sind diese Zusammenhänge nicht bewußt: die Entstehung von chronischem Rückenschmerz hat sehr viel mit dem Alltagsleben zu tun, mehr sogar als mit der Wirbelsäule an sich.