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Diagnose-Quiz: Plötzliche Sehstörungen bei Patientin mit NierenerkrankungEine 72-jährige Patientin mit lebenslanger Nier...
08/11/2025

Diagnose-Quiz: Plötzliche Sehstörungen bei Patientin mit Nierenerkrankung

Eine 72-jährige Patientin mit lebenslanger Nierenerkrankung (inkl. zwei Nierentransplantationen) stellt sich mit einer Sehstörung am linken Auge vor, die schon Jahre zuvor begann. Sie hatte seit dem Kindesalter Proteinurie. Erste Diagnose: nicht-arteriitische anteriore ischämische Optikusneuropathie. Nun zeigt sich beim Augenbefund ein dysplastischer Sehnerv, zentrale Gefäße fehlen links komplett.

Eine genetische Testung ergibt eine pathogene Variante im PAX2-Gen.

❓Frage:

Welche Diagnose trifft mit hoher Wahrscheinlichkeit auf diesen Fall zu?

A) Morbus Stargardt
B) Leber'sche Hereditäre Optikusneuropathie
C) Papillorenales Syndrom (PAPRS)
D) Autosomal dominante Optikusatrophie
E) Glaukom mit kongenitaler Anomalie

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Wer schlecht schläft, schadet langfristig seiner geistigen Gesundheit. Eine aktuelle Analyse von Daten der UK Biobank ze...
05/11/2025

Wer schlecht schläft, schadet langfristig seiner geistigen Gesundheit. Eine aktuelle Analyse von Daten der UK Biobank zeigt: Personen mit ungesundem Schlafverhalten weisen Jahre später ein biologisch gealtertes Gehirn auf – nachweisbar in der MRT. Veröffentlicht wurde die Studie in eBioMedicine (2025; DOI: 10.1016/j.ebiom.2025.105941).

🔍 Der Mechanismus dahinter? Forschende führen das vorzeitige Altern unter anderem auf erhöhte Entzündungswerte zurück. Schlaf dient dem Gehirn zur „Reinigung“ – insbesondere über das glymphatische System, das Stoffwechselprodukte und potenziell schädliche Substanzen entfernt. Wird diese nächtliche Entgiftung gestört, kann dies strukturelle und funktionelle Folgen haben.

📉 Bereits frühere Studien hatten Schlafstörungen mit einem erhöhten Demenzrisiko in Verbindung gebracht – allerdings blieb unklar, ob die Schlafprobleme Ursache oder Folge sind. Diese aktuelle Untersuchung liefert nun Hinweise darauf, dass schlechter Schlaf tatsächlich das biologische Alter des Gehirns beeinflussen kann – unabhängig von anderen Faktoren.

Gesunder Schlaf ist also kein Luxus, sondern essenziell für die langfristige Hirngesundheit. Wer dauerhaft schlecht schläft, setzt sein Gehirn einem vermeidbaren Alterungsprozess aus.

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🆕 Der Herold 2026 ist da – jetzt online verfügbar! 🩺📘Die Texte des Standardwerks „Herold – Innere Medizin 2026“ sind fri...
30/10/2025

🆕 Der Herold 2026 ist da – jetzt online verfügbar! 🩺📘

Die Texte des Standardwerks „Herold – Innere Medizin 2026“ sind frisch aktualisiert ab sofort auf der Online-Plattform Pschyrembel.de abrufbar! Dieses bewährte Lehrbuch bleibt unverzichtbar für Medizinstudierende, Ärzte in Weiterbildung sowie erfahrene Internist:innen.

💡 Was bietet der neue Herold?

- Vollständige Abdeckung des Gegenstandskatalogs für das medizinische Staatsexamen
- Evidenzbasierte Medizin konsequent integriert
- Tausende praxisnahe Stichwörter, übersichtliche Tabellen und ICD-10-Codes direkt im Text
- Jährlich aktualisiert – immer auf dem neuesten Stand
- Ideal auch zur Vorbereitung auf das USMLE (amerikanisches Examen)

Die 2026er Ausgabe umfasst alle zentralen Themen der Inneren Medizin – von Kardiologie, Pneumologie und Nephrologie bis zu Infektiologie und Rheumatologie. Die klare Gliederung, prüfungsrelevante Hinweise und Platz für eigene Notizen machen den Herold zu einem unverzichtbaren Begleiter im Klinikalltag und in der Examensphase.

Schau am besten gleich vorbei auf unserer Online-Plattform (Link in Bio).

Die Osteodystrophia deformans, besser bekannt als Morbus Paget, ist eine chronisch progrediente Knochenerkrankung mit ge...
28/10/2025

Die Osteodystrophia deformans, besser bekannt als Morbus Paget, ist eine chronisch progrediente Knochenerkrankung mit gestörtem Umbau der Knochenstruktur. Vor allem Männer über 50 Jahren sind betroffen – häufig ohne es zu wissen: Die Erkrankung verläuft in vielen Fällen klinisch stumm und wird oft zufällig im Röntgen entdeckt.

📌 Was passiert bei Morbus Paget?
Die Ursache ist nicht eindeutig geklärt, im Gespräch sind erblich bedingte Faktoren sowie mögliche Virusinfektionen der Osteoklasten. Charakteristisch ist ein Ungleichgewicht im Knochenumbau: Osteoklasten bauen Knochen übermäßig ab, während Osteoblasten in chaotischer Weise neuen Knochen aufbauen. Das Resultat sind verdickte, deformierte, aber mechanisch instabile Knochen.

📉 Typische Symptome (wenn vorhanden):
- Knochenschmerzen
- Knochendeformitäten (z. B. Schädelvergrößerung, „Säbelscheidentibia“)
- Pathologische Frakturen
- Neurovaskuläre Kompressionen: z. B. Schwerhörigkeit, Lähmungen, Rückenmarkskompression
- In seltenen Fällen maligne Entartung (Osteosarkom, Osteoklastom)

🔬 Diagnose:
- Röntgenbild: Pachyostose, sklerotische Umbauten, verdickte Kompakta
- Skelettszintigrafie: zeigt aktive Umbauherde (Paget-Herde)
- Labor: deutlich erhöhte alkalische Phosphatase, Hydroxyprolin im Urin
- Ausschluss von Knochenmetastasen notwendig!

💊 Therapie:
- Bisphosphonate zur Hemmung der Osteoklastenaktivität
- Calcitonin (selten)
- Analgetika bei Schmerzen
- Bei Komplikationen ggf. operative Therapie

Ein frühzeitiger Befund kann helfen, Folgeschäden zu vermeiden. Bei auffälligen Skelettveränderungen und erhöhter AP lohnt sich der Blick auf Morbus Paget!

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🩺 Diagnose-Quiz: Was steckt hinter diesen friablen, blutenden Knoten?Ein Mann in den 50ern stellt sich mit offenen, blut...
10/10/2025

🩺 Diagnose-Quiz: Was steckt hinter diesen friablen, blutenden Knoten?

Ein Mann in den 50ern stellt sich mit offenen, blutenden Knoten auf Hüften und Unterarmen vor. Die Läsionen sind friabel und ulzeriert. Die medizinische Vorgeschichte ist komplex: Vor 8 Jahren wurde ein Tumorstadium der Mycosis fungoides (MF) diagnostiziert, behandelt mit ausgedehnter Strahlen- und systemischer Therapie, einschließlich allogener Stammzelltransplantation. In den Folgejahren entwickelte er eine chronische Graft-versus-Host-Erkrankung (GvHD) sowie multiple ulzerierte, wiederkehrende Hautknoten, von denen einige bluteten. Histologisch wurde bei einem der Knoten eine atypische vaskuläre Proliferation festgestellt.

❓ Was ist die wahrscheinlichste Diagnose?

A) Kaposi-Sarkom
B) Sekundäres kutanes Lymphomrezidiv
C) Strahleninduziertes kutanes Angiosarkom
D) Pyogenes Granulom
E) GvHD-bedingte Hautulzera

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Eine neue Studie aus Rochester, veröffentlicht im Fachjournal Neurology (2025), bringt es auf den Punkt: Wer im Alter re...
08/10/2025

Eine neue Studie aus Rochester, veröffentlicht im Fachjournal Neurology (2025), bringt es auf den Punkt: Wer im Alter regelmäßig schlecht schläft, riskiert nicht nur müde Tage – sondern auch eine beschleunigte Alterung des Gehirns. Laut der prospektiven Beobachtungsstudie erhöhten chronische Schlafstörungen das Risiko für kognitive Einschränkungen oder Demenz signifikant. Das Ausmaß? Eine funktionelle Alterung des Gehirns um mehrere Jahre!

🔍 Die Forschenden stellten auch strukturelle Veränderungen fest: Mehr weiße Substanz-Läsionen (Hyperintensitäten) im MRT und vermehrte Amyloidablagerungen in der PET – beides bekannte Marker neurodegenerativer Prozesse wie Alzheimer.

Die Ergebnisse legen nahe, dass Schlafqualität ein zentraler Faktor für die geistige Gesundheit im Alter ist – möglicherweise vergleichbar mit Bewegung, Ernährung oder kardiovaskulären Risikofaktoren. Wer also heute auf gesunden Schlaf achtet, investiert aktiv in seine kognitive Zukunft.

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Amoxicillin zählt zu den am häufigsten eingesetzten Antibiotika weltweit. Es gehört zur Gruppe der Betalaktam-Antibiotik...
05/10/2025

Amoxicillin zählt zu den am häufigsten eingesetzten Antibiotika weltweit. Es gehört zur Gruppe der Betalaktam-Antibiotika, genauer gesagt zu den Aminopenicillinen, und wird sowohl ambulant als auch stationär breit verwendet. Aufgrund seiner guten Verträglichkeit, oralen Bioverfügbarkeit und des relativ breiten Wirkspektrums ist es ein unverzichtbarer Bestandteil in der infektiologischen Therapie.

Amoxicillin wirkt durch Hemmung der bakteriellen Zellwandsynthese. Es bindet an das Enzym D-Alanin-Transpeptidase, das für die Quervernetzung von Mureinbausteinen innerhalb der Bakterienzellwand zuständig ist. Diese Hemmung führt zu einer Destabilisierung der Zellwand, wodurch das Bakterium durch osmotischen Druck zerstört wird, es kommt zur bakteriziden Lyse. Amoxicillin wirkt insbesondere gegen grampositive Erreger, jedoch auch gegen einige gramnegative Bakterien.

Ein Nachteil von Amoxicillin ist seine Empfindlichkeit gegenüber Betalaktamasen. Das sind Enzyme, die von bestimmten Bakterien gebildet werden und das Antibiotikum inaktivieren. Um dem entgegenzuwirken, wird es häufig in Kombination mit Clavulansäure, einem Betalaktamase-Hemmer, verabreicht. Diese Kombination erweitert das Spektrum auf resistentere Erreger.

Amoxicillin ist bei einer Vielzahl bakterieller Infektionen indiziert. Dazu zählen:
- Atemwegsinfekte (z. B. Bronchitis, Tonsillitis, Otitis media)
- Sinusitiden und andere HNO-Infektionen
- Harnwegsinfekte und unkomplizierte Pyelonephritis
- Gonorrhö und weitere urogenitale Infektionen
- Zahn- und Kieferinfektionen, z. B. bei Abszessen
- Haut- und Weichteilinfektionen
- Knochen- und Gelenkinfekte
- Magen-Darm-Infektionen, z. B. Helicobacter-pylori-Eradikation
- Listeriose, Lyme-Borreliose (Frühstadium), Typhus
- Endokarditisprophylaxe bei Hochrisikopatienten

Durch seine gute Gewebegängigkeit eignet sich Amoxicillin insbesondere bei Infektionen, die schwer zugängliche anatomische Regionen betreffen.

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Ein Herzinfarkt (Myokardinfarkt) entsteht, wenn ein Teil des Herzmuskels aufgrund eines akuten Sauerstoffmangels abstirb...
04/10/2025

Ein Herzinfarkt (Myokardinfarkt) entsteht, wenn ein Teil des Herzmuskels aufgrund eines akuten Sauerstoffmangels abstirbt – meist durch den Verschluss eines Herzkranzgefäßes infolge einer koronaren Herzerkrankung. Der ST-Streckenhebungsinfarkt (STEMI) zeigt im EKG deutliche Veränderungen und erfordert sofortige interventionelle Maßnahmen, während der NSTEMI oft unauffälliger beginnt, aber ebenso gefährlich ist.

Das Leitsymptom: ein anhaltender, drückender Schmerz in der Brust (Thoraxschmerz), oft mit Ausstrahlung in den linken Arm, Hals oder Kiefer, begleitet von Angst, Übelkeit, Atemnot oder Kaltschweißigkeit. Doch gerade bei Frauen, Diabetikern oder älteren Menschen kann ein Infarkt auch stumm verlaufen.

Die Diagnose erfolgt über EKG, Troponin-Bestimmung und typische Symptome. Bei STEMI zählt jede Minute: Ziel ist die schnellstmögliche Wiedereröffnung des verschlossenen Gefäßes, idealerweise mittels perkutaner Koronarintervention. Ist das nicht zeitnah möglich, wird eine Fibrinolyse durchgeführt. Auch beim NSTEMI entscheidet das Risikoprofil über die Dringlichkeit der invasiven Therapie.

Neben der Akutbehandlung mit ASS, Heparin, Sauerstoff, Morphin und ggf. Betablockern ist die langfristige Therapie entscheidend: Blutdruckkontrolle, Lipidmanagement, Nikotinverzicht und Bewegung sind zentrale Maßnahmen zur Prävention eines erneuten Infarkts.

Ein Herzinfarkt ist ein medizinischer Notfall. Früherkennung, schnelles Handeln und präventive Maßnahmen können Leben retten.

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🧠 Diagnose-Quiz: Ptosis und Doppelbilder bei einem jungen MannEin 37-jähriger, ansonsten gesunder Mann stellt sich mit s...
19/09/2025

🧠 Diagnose-Quiz: Ptosis und Doppelbilder bei einem jungen Mann

Ein 37-jähriger, ansonsten gesunder Mann stellt sich mit seit einem Jahr bestehender vertikaler Diplopie und einer Ptosis am linken Auge vor. Die Beschwerden begannen schleichend. Er berichtet keine Schmerzen, keine weiteren neurologischen Symptome, keine Sehstörungen außer den Doppelbildern. Es bestehen keine sensiblen oder motorischen Ausfälle, kein Fieber, kein Gewichtsverlust, keine Schwäche.

Bei der Untersuchung zeigt sich:
- teilweise Ptosis links, nicht ermüdbar
- Hypotropie des linken Auges in Primärposition
- eingeschränkte Supraduktion des linken Auges
- nicht reaktive linke Pupille bei direktem und konsensuellem Licht
- kein weiterer Hirnnervenausfall, keine systemischen Auffälligkeiten

Labor:
- normale Glukose, Schilddrüsenwerte, BSG
- negativ: ANA, Anti-dsDNA, HIV, AChR-Antikörper

Keine pathologischen Befunde in Liquor oder Standard-MRT.

Was ist die wahrscheinlichste Diagnose?

A) Myasthenia gravis
B) Mikrovaskuläre Oculomotoriusparese
C) Kompressive Oculomotoriusparese durch neurovaskulären Konflikt
D) Lupus erythematodes
E) Multiple Sklerose

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Wo wir leben, könnte unser Herzinfarktrisiko beeinflussen – und das sogar schon in jungen Jahren. Eine neue Analyse des ...
17/09/2025

Wo wir leben, könnte unser Herzinfarktrisiko beeinflussen – und das sogar schon in jungen Jahren. Eine neue Analyse des Bremer Instituts für Herz- und Kreislaufforschung (BIHKF), vorgestellt beim ESC-Kongress 2025 in Madrid, legt nahe: Menschen, die in bioklimatisch ungünstigen Wohnlagen leben, haben ein erhöhtes Risiko für frühe und schwere ST-Hebungsinfarkte (STEMI) – selbst wenn sie weniger klassische Risikofaktoren wie Bluthochdruck oder Rauchen aufweisen.

Bioklimatische Belastung kann schwere Infarkte fördern

Die Studie deutet darauf hin, dass Umweltfaktoren wie schlechte Luftqualität, Hitzeinseln in Städten oder Lärmbelastung messbar auf das kardiovaskuläre System wirken – unabhängig von bekannten Risikofaktoren. Betroffene aus belasteten Stadtteilen erlitten genauso schwere Herzinfarkte wie Personen aus „besseren“ Wohngegenden – und das im gleichen jungen Alter.

Bedeutung für Prävention und Stadtplanung

Diese Ergebnisse unterstreichen, wie wichtig es ist, Wohnumgebungen aktiv gesünder zu gestalten – durch weniger Luftverschmutzung, mehr Grünflächen und weniger Lärm. Denn gerade bei jüngeren Menschen könnte die Wohnlage ein bislang unterschätzter Risikofaktor sein.

Gedankenanstöße:

1. Müsste Wohnlage künftig ein Bestandteil in der kardiologischen Risikobewertung werden?
Bisher liegt der Fokus auf individuellen Faktoren, dabei scheint die Umgebung ebenfalls eine große Rolle zu spielen.

2. Welche politischen Maßnahmen könnten helfen, die Gesundheitschancen in belasteten Wohnlagen zu verbessern?
Von Verkehrsberuhigung bis Begrünung – es gibt viele Hebel.

3. Können Ärzte durch gezielte Aufklärung in Risikogebieten mehr Prävention erreichen?
Frühe Gesundheitsberatung könnte hier besonders effektiv sein.

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Eine Entzündung (Inflammation) ist eine hochkomplexe Reaktion des Körpers auf einen schädigenden Reiz. Sie dient eigentl...
12/09/2025

Eine Entzündung (Inflammation) ist eine hochkomplexe Reaktion des Körpers auf einen schädigenden Reiz. Sie dient eigentlich dem Schutz und der Reparatur – kann jedoch unter bestimmten Umständen auch schädlich oder chronisch werden. Das Ziel jeder Entzündungsreaktion ist die Beseitigung des Auslösers (z. B. Bakterien, Fremdkörper, Zelltrümmer) und die Wiederherstellung des Gewebes. Dabei greift das Immunsystem gezielt ein – sowohl durch Zellen als auch durch Signalstoffe.

⚠️ Die 5 klassischen Entzündungszeichen (nach Celsus & Galen):

Rubor – Rötung
Calor – Überwärmung
Tumor – Schwellung
Dolor – Schmerz
Functio laesa – Funktionsverlust

Diese Zeichen treten bei lokalen Entzündungen häufig gemeinsam auf – etwa bei einem Insektenstich oder einer eitrigen Wunde.

🔍 Ursachen für Entzündungen
- Mikroorganismen (Bakterien, Viren, Pilze, Parasiten)
- Physikalische Reize (z. B. Hitze, Druck, Reibung, Fremdkörper)
- Chemische Reize (z. B. Säuren, Laugen)
- Autoimmunreaktionen (z. B. bei Rheuma, Lupus)
- Allergene und Toxine
- Zell- und Gewebeschäden, z. B. durch Tumorzerfall oder Nekrosen

⏳ Wie verlaufen Entzündungen?
- Perakut: sehr plötzlich, heftig (z. B. anaphylaktischer Schock)
- Akut: klassischer Verlauf innerhalb von Tagen
- Chronisch: anhaltend oder immer wiederkehrend
- Subakut/subchronisch: abgeschwächt, schleichend

Entzündungen sind essentiell für Heilung, aber sie können verselbstständigt oder überschießend auftreten – zum Beispiel bei: Autoimmunerkrankungen, Sepsis / SIRS, Covid-19-Zytokinsturm und chronisch entzündlichen Erkrankungen wie Colitis ulcerosa, Psoriasis oder rheumatoider Arthritis.

Mögliche Ausgänge einer Entzündung
- Restitutio ad integrum (vollständige Heilung)
- Funktionseinschränkung durch Narbenbildung
- Chronifizierung
- Systemische Komplikationen (z. B. Sepsis, Multiorganversagen)

🩺 Kennst du Beispiele für unterschiedliche Entzündungstypen?

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Antinukleäre Antikörper (ANA) sind Autoantikörper, die gegen Bestandteile des Zellkerns gerichtet sind – zum Beispiel DN...
09/09/2025

Antinukleäre Antikörper (ANA) sind Autoantikörper, die gegen Bestandteile des Zellkerns gerichtet sind – zum Beispiel DNA, Histone oder nukleäre Ribonukleoproteine. Sie spielen eine zentrale Rolle in der Diagnostik von Autoimmunerkrankungen, insbesondere bei Kollagenosen wie Lupus erythematodes, dem Sjögren-Syndrom oder der systemischen Sklerose.

🔬 Was sind ANA eigentlich genau?

ANA sind körpereigene Antikörper, die sich gegen Strukturen im Zellkern richten. Der Nachweis erfolgt in der Regel mittels indirektem Immunfluoreszenztest, oft auf HEp-2-Zellen, die typische Fluoreszenzmuster zeigen können. Diese Muster geben wichtige Hinweise auf zugrunde liegende Erkrankungen.

🧾 Wann bestimmt man ANA?

Ein ANA-Test wird vor allem bei Verdacht auf Autoimmunerkrankungen durchgeführt, z. B. bei:
- Systemischem Lupus erythematodes (SLE)
- Sjögren-Syndrom
- Systemischer Sklerose
- Mischkollagenosen
- Polymyositis / Dermatomyositis
- Rheumatoider Arthritis (RA)
- Autoimmunhepatitiden oder primär biliärer Cholangitis (PBC)

📈 Interpretation der Werte – und was sie bedeuten

Nicht jeder positive ANA-Befund ist krankhaft!

Titerhöhe Mögliche Bedeutung
< 1:160 Meist nicht relevant, häufig bei Gesunden (v. a. >60 Jahre)
≥ 1:320 Klinisch relevant – weitere Abklärung empfohlen
≥ 1:640 Oft Hinweis auf systemische Autoimmunerkrankung

Wichtig: ANA können auch bei Infektionen (z. B. Borreliose, Hepatitis, EBV), Tumoren, unter langfristiger Dialyse oder sogar bei gesunden älteren Menschen positiv sein.

🔄 Wie geht’s weiter bei positivem ANA-Test?
- Differenzierung über spezifische Autoantikörpertests (z. B. Anti-dsDNA, Anti-Sm, Anti-Ro/La, Anti-Scl70, Anti-Jo1)
- Klinische Einordnung wichtig: Nur in Kombination mit Symptomen hat der ANA-Wert Aussagekraft!
- Ausschluss anderer Ursachen (z. B. Infektionen, Medikamente)
- Verlaufskontrolle bei bekannter Autoimmunerkrankung

Ein positiver ANA-Test ist kein automatischer Hinweis auf eine schwere Erkrankung. Erst in Kombination mit Symptomen und weiteren spezifischen Antikörpern ergibt sich ein klares klinisches Bild.

Schon einmal mit einem positiven ANA konfrontiert gewesen? Was waren eure Erfahrungen?

Adresse

Genthiner Strasse 13
Berlin
10785

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