16/10/2025
Wenn erwachsene Kinder den Kontakt zu ihren Eltern reduzieren oder abbrechen, ist das keine Kälte, Missachtung oder Undankbarkeit.
Häufig ist es eine Notwendigkeit, um sich erst einmal zu schützen und Abstand von dem zu haben, was innerlich immer wieder die alten Wunden triggert, immer wieder das alte hochholt.
z.B. das Gefühl, nicht wichtig, nicht liebenswert zu sein. ❤️🩹
Manche Menschen sagen vielleicht: „ Deine Mutter ist doch ok. Sie hat dich nicht geschlagen, nicht gebrüllt etc“, aber was oft unterschätzt wird:
Es gibt auch emotionale Misshandlung in Familien. Das ist kein lautes Phänomen, sie ist oft unsichtbarer für die Außenwelt.
Emotionale Misshandlung kann sich in subtilen Formen zeigen: in Liebesentzug, Schuldzuweisungen, früher Parentifizierung, Verschmelzung und Abwertung. In der Folge resultiert daraus häufig das ständige Gefühl, nicht zu genügen, nicht wertvoll, nicht liebenswert zu sein.
Eltern, die so handeln, haben häufig wenig Einsicht oder Selbstreflexion.
Sie sagen: „Ich habe doch mein Bestes gegeben.“
Und aus ihrer Sicht stimmt das sogar.
👉 ES WAR DES BESTE, WAS SIE GEBEN KONNTEN, ABER ES WAR NICHT DAS BESTE FÜR DAS KIND.
Das „Beste“ kann schädigend sein, wenn es nicht das Kind im Blick hatte, sondern die eigene Bedürftigkeit.
Wenn diese Kinder erwachsen werden, beginnen manche zu verstehen:
Es geht weiterhin nicht um mich, sondern um die Bedürfnisse meiner Eltern und das holt immer wieder den alten Schmerz an die Oberfläche.
Beziehungsabbruch kann dann eine Möglichkeit des Selbstschutzes und der Selbstfürsorge werden.
Es geht dann darum, die Kraft in ihr eigenes Leben zu legen, in ihre eigenen Kinder –
und nicht weiter in die ungestillten Bedürfnisse der Eltern.
Es geht oft nicht darum, die Eltern zu schädigen oder zu bestrafen.
Es geht endlich mal nicht um die Eltern, sondern um sich selbst - ein Schritt in Richtung Heilung und Wachstum. ❤️🌿