25/03/2019
Stille hat keine Form, ist nicht wirklich greifbar, was die Frage nach sich zieht, ob sie real ist, irgendwie ja und nein und auch irgendwie nicht und doch von dieser Welt, jedenfalls für mich ein Blick in das große Ganze.
Früher war Stille für mich ganz schlicht die Abwesenheit von Geräuschen. Mal nahm ich dieses als Wohltat oder aber auch als beklemmendes Nichts wahr. Als Wohltat, um Konzentration und Besinnung zu erreichen. Das Bedrückende entstand, wenn ich Erwartungen hatte, also z.B. unter Menschen war und niemand sagte etwas, sozusagen Totenstille.
Später kam der Aspekt des Friedens dazu, also Stille als friedvolle Ruhe.
Vor gar nicht so langer Zeit war um mich herum gähnende Stille, eine Stille des Nichts, die sich durch Räume und Flure zog. Sie bedrohte mich nicht, aber versprühte das Gefühl von Leere und der eigenen Überflüssigkeit.
Irgendwann, schrittweise entdeckte ich ein Gefühl von Stille, die ich genau in meinem Körper orten kann und die ganz viele Aspekte in sich trägt. Diese sind nicht immer alle gleichzeitig manifest, schenken mir aber das gleiche gute Gefühl davon, dass es „so wie es jetzt ist, gut ist“
So ist Stille manchmal die Gewissheit, dass das Verlangen, und wenn es nur für Minuten, Stunden oder bestimmte Bedürfnisse ist, schweigt, Stille in den Lücken zwischen Worten, Gedanken oder Bewegungen.
Manchmal bewahrt mich die Stille davor, irgendetwas zu tun um des Tuns willens, also das Loslassen vom Tun, diesem automatischen Tun. So ist Stille der Anfang von mir selbst, bewusstes, „Selbst bewusstes“ Tun. Hier kann ich mich sammeln und verstehen. Dieses Sammeln und Verstehen nicht als Grübeln oder Probleme wälzen, sondern eher ein passives Nachklingen in Hingabe zu mir selbst. Der Verstand schweigt, ist dennoch wach und klar. Diese Stille ist weder Abwesenheit oder Leere, sondern hier kann sich unendliche Fülle und Platz entfalten. Natürlich vor allem Platz für Liebe, und auch hier nicht die gierige Liebe, sondern die Liebe, die unserem Herz als Motor dient und für die Menschen in meiner Umgebung öffnet.
Stille ist ein Leitmotiv meiner Klassen:
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