22/12/2022
Wahrnehmen und Wahrheit
Solange unser inneres Kind verletzt und von uns selbst verlassen ist
sind wir nicht in der Lage die Realität und Wahrheit unseres Lebens wahrzunehmen.
Unsere Sicht auf die Welt und das Leben ist verfälscht durch den ängstlichen
und mistrauischen Blick unseres Egos, unserem inneren Retter und Beschützer.
Um den Schmerz unserer Wunden nicht zu spüren,
um die Trauer unseres inneren Mangels an Liebe nicht zu fühlen
erscheint die Welt durch die Augen unseres Egos grundsätzlich wie ein
feindlicher, liebloser und grausamer Ort.
Nur kleine Inseln, wie eine Partnerschaft,
eine Ehe oder Familie, wie feste Freundschaften oder religiöse Gruppen scheinen Orte der Liebe zu sein.
Doch nach einer Weile,und das kann auch eine längere Weile sein,
werden wir auch hier frustriert und enttäuscht weil sich unsere Hoffnung
endlich umsorgt und geliebt zu werden auch hier nicht erfüllt.
Denn solange unser verletztes inneres Kind
von uns selbst nicht geliebt wird
ist unser Blick auf die Realitäten des Lebens nicht klar.
Wenn uns Liebe begegnet wo wir sie nicht erwarten,
bleiben wir ängstlich und misstrauisch.
Und begegnet uns Nicht-Liebe wo wir uns Liebe ersehnen
verlieren wir uns in Hoffen und Wünschen.
Erst wenn wir den Mut finden
unser verletztes inneres Kind zu uns zu nehmen
es mit seinen Schmerzen, seiner Trauer und seiner Angst
aus-zu-halten und bei ihm zu bleiben,
wenn wir beginnen uns wahrhaftig selber zu lieben
und dadurch unsere inneren Wunden zu heilen
stellt sich Schrittchen für Schrittchenechtes Wahrnehmen ein.
Denn Wahrnehmen heißt Wahrheit nehmen,
und Wahrheit wahr-nehmen
ist eben erst möglich
wenn unser Blick nicht mehr
ängstlich, verfälscht und vernebelt ist
sondern mutig, wach und klar
die Realitäten sieht wie sie sind,
ganz gleich welche Konsequenzen sich daraus ergeben
und ganz gleich ob dies dann
angenehme oder unangenehme
Gefühle in uns auslöst.
Vandan
❤️