18/11/2025
Wer versteht mich besser als jemand, der Ähnliches durchgemacht hat?
Nach der Diagnose stand die Welt für einen Moment still. Die Fragen kamen später: Was kommt jetzt auf mich zu? Wie gehe ich damit um? Werde ich das schaffen? Viele Patienten und Angehörige fühlen sich in dieser Phase allein – selbst wenn Familie und Freunde da sind, können sie oft nicht wirklich nachvollziehen, was diese Nachricht bedeutet.
Genau hier beginnt der Wert von Selbsthilfe: In Selbsthilfegruppen treffen sich Menschen, die genau wissen, wie sich dieser Moment anfühlt. Niemand muss lange erklären, warum plötzlich die einfachsten Alltagsdinge schwerfallen oder warum die Angst nachts am größten ist. Dieses Verständnis ohne viele Worte entlastet und gibt Halt.
Dort lernt man aus echten Erfahrungen: Eine Person erzählt, wie sie mit den Nebenwirkungen umgeht. Eine andere berichtet, welche Fragen sie ihrem Arzt gestellt hat und warum. Eine andere zeigt, dass es möglich ist, wieder ins Leben zurückzufinden, auch wenn es gerade unmöglich erscheint. Diese Geschichten machen Mut und stärken die eigene Gesundheitskompetenz, weil sie zeigen: Ich bin nicht allein, und es gibt Wege.
Besonders wertvoll wird Selbsthilfe nach der Entlassung. Wenn der Klinikalltag endet und man zu Hause vor der neuen Realität steht, bietet die Gruppe Orientierung und Kontinuität. Wer schon während des Krankenhausaufenthalts erste Kontakte knüpft, findet leichter Anschluss und einen sicheren Ort für die Zeit danach.
Wir arbeiten deshalb seit Jahren eng mit Selbsthilfegruppen zusammen und freuen uns sehr, dass wir nun schon zum fünften Mal als „Selbsthilfefreundliches Krankenhaus" ausgezeichnet wurden. Diese Auszeichnung zeigt: Wir fördern aktiv den Kontakt zwischen unseren Patienten und der Selbsthilfe, weil wir wissen, wie sehr dieser Austausch stärkt.
ℹ️ Mehr zur Auszeichnung und unseren Selbsthilfepartnern findet ihr hier: https://www.augusta-kliniken.de/kooperationen/selbsthilfegruppen.html