14/11/2025
Wie begegnet man der zunehmenden Gewalt gegen Rettungskräfte? Wie behandelt man Schussverletzungen oder wie stimmt man sich gut ab bei der Behandlung einer großen Zahl von Opfern bei Terroranschlägen?
Über Fragen wie diese tauschen sich an diesem Freitag etwa hundert Ärztinnen, Ärzte und Rettungskräfte aus ganz Norddeutschland aus. „Reicht das Bewährte in schwierigen Zeiten?“ So lautet der Titel des diesjährigen Polytraumasymposiums der Traumanetzwerke Bremen, Süd-West-Niedersachsen und Oldenburg-Ostfriesland, das dieses Jahr zum ersten Mal in Bremen stattfindet. Eingeladen hat Dr. Knut Müller-Stahl, Chefarzt der Unfallchirurgie am Klinikum Bremen-Mitte und Sprecher des Traumanetzwerkes Bremen gemeinsam mit seinem Kollegen Prof. Max Daniel Kauther, Chefarzt der Klinik für Unfallchirurgie, Orthopädie und Kinderorthopädie am Agaplesion Diakonieklinikum in Rotenburg.
Auf dem Programm steht vor allem der Umgang mit aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen wie näher rückende kriegerische Auseinandersetzungen oder die zunehmende Gewaltbereitschaft in der Bevölkerung. Ein Thema werden Schussverletzungen sein. „96 Prozent der schweren Unfälle in unseren Notaufnahmen sind stumpfe Traumen, also Verletzungen, die durch einen Aufprall verursacht werden“, sagt Dr. Knut Müller-Stahl. Da sei die praktische Erfahrung groß. Bei einem Massenanfall Verletzter aufgrund eines Bombenanschlages oder durch Schussverletzungen sei das aber nicht im gleichen Maße der Fall. Fachlicher Input kommt daher von den Ärztinnen und Ärzten der Bundeswehrkrankenhäuser. „Die Bundeswehr kennt solche Szenarien aus den Auslandseinsätzen. Der fachliche Austausch mit diesen Experten ist somit grundlegend wichtig“, so Müller-Stahl.