03/12/2025
🧠 Wie wird Multiple Sklerose (MS) diagnostiziert?
Die Diagnose von MS ist oft ein längerer Weg. Denn MS zeigt sich bei jeder betroffenen Person anders und genau das macht sie so schwer zu fassen. Der Fokus liegt darauf, aus vielen kleinen Puzzleteilen ein klares Gesamtbild zu formen und andere mögliche Ursachen auszuschließen.
So entsteht Stück für Stück Klarheit:
📌 Gespräch und Beobachtung:
Am Anfang steht ein ausführliches Gespräch mit dem medizinischen Fachpersonal. Dabei wird nicht nur auf aktuelle Beschwerden geschaut, sondern auch auf frühere Symptome, die bisher vielleicht nicht ernst genommen oder anders eingeordnet wurden. Ziel ist es, Muster zu erkennen, die auf MS hindeuten.
🧪 Neurologische Untersuchung:
Im nächsten Schritt wird geprüft, wie gut das Nervensystem funktioniert, also z. B. Bewegung, Gleichgewicht oder Sehen. So kann eingeschätzt werden, welche Bereiche möglicherweise betroffen sind und wie stark die Einschränkungen sind.
🧲 MRT (Kernspintomografie):
Die Bildgebung ist ein zentrales Instrument in der MS-Diagnostik. Mit ihr lassen sich entzündliche Veränderungen im zentralen Nervensystem sichtbar machen, auch dann, wenn sie keine spürbaren Symptome verursachen.
💧 Untersuchung des Nervenwassers (Liquor):
Das sogenannte Nervenwasser wird im Labor auf Hinweise für eine chronische Entzündungsreaktion untersucht. Es ergänzt die Bildgebung, ist aber allein nicht ausreichend für die Diagnose.
📋 McDonald-Kriterien:
Erst wenn sich alle Befunde in einem klaren Muster zusammenfügen, räumlich und zeitlich verteilt, kann die Diagnose MS gestellt werden. Diese Kriterien schaffen weltweit eine einheitliche Grundlage für die Diagnosestellung.
✨ Fazit:
Die MS-Diagnose braucht Geduld, Erfahrung und eine umfassende Betrachtung der gesamten Krankengeschichte. Je früher MS erkannt wird, desto eher kann eine passende Therapie beginnen und damit der Krankheitsverlauf positiv beeinflusst werden.