01/06/2025
Aus der fmt Praxis
Eine Patientin berichtet, dass sie seit circa zehn Tagen unter Schwindel leidet. Sie fühlt sich unsicher auf den Beinen.
Als erstes testen wir, in welcher Ausgangsstellung das Schwindelgefühl am deutlichsten auftritt. Im Stehen ist es am stärksten. Im Stand lasse ich die Patientin dann eine Drehung nach rechts und links ausführen, d.h. sie dreht den gesamten Körper über den Füßen nach rechts beziehungsweise links, als ob sie hinter sich schauen würde. Dabei stellt sich heraus, dass die Drehung nach links den Schwindel verstärkt. Zur Sicherheit lasse ich sie die Drehung nochmal im Sitzen ausführen. Im Sitzen gibt es keine Verstärkung des Schwindels. Der größte Unterschied zwischen Sitzen und Stehen ist die Stellung der Hüften. Im Stand mit einer Drehung nach links wird besonders die rechte Hüfte in Streckung gebracht. Folglich behandle ich zunächst den M. iliopsoas an seinem Ansatz am Trochanter minor. Danach ist der Schwindel gemindert, verstärkt sich aber immer noch bei der Drehung nach links. Nun lege ich ein circa 5 cm dickes Buch unter die Fersen der Patientin, so als würde sie Absätze tragen. Sofort sagt sie, dass sie sich stabiler fühle und auch die Drehung nach links verstärkt den Schwindel nicht mehr. Das bringt mich zu der Vermutung, dass die Ursache in den Fußflexoren liegen könnte. Da bei der Drehung nach links der rechte Fuß eher in Pronation gerät und damit die Fußsohle rechts mehr Dehnung erfährt, behandle ich die rechte Fußsohle. Das bringt den Schwindel fast vollständig zum verschwinden.