21/04/2025
einige Gedanken zu Ostermontag
„zwischen Leben und Auferstehung liegt der Tod.“, schreibt Johannes Stüttgen in einem seiner Texte über die Glasfenster, die Imi Knoebel für die Kathedrale von Reims gestaltet hat. Das stimmt.
Und so mitten im Leben stehend bedeutet das: wir müssen „sterben“ und sterben lassen. Wir müssen sie sterben lassen. Unsere schlechten Angewohnheiten und unsere Trägheit; unsere Unzufriedenheit und unsere Missgunst; unsere Lieblosig- und Engstirnigkeit und so weiter.
Das geschieht z.B. über einen Prozess, den man im Yoga tapas nennt. Tapas ist das dritte der fünf niyamas [Disziplinen, die die persönliche Haltung und Entwicklung betreffen], die im achtgliedrigen Pfad des ashtanga·yoga beschrieben werden. Der Begriff benennt ein glühendes Streben, das Reinigung, Selbstdisziplin und Entsagung einschließt. Unsere Widerstände und Vorlieben werden hier durch das eigene, innere Feuer geschickt; sie brennen durch und in unserer Yoga·Praxis und sterben; damit wir neu auferstehen können. Tag für Tag.
Heute ist Ostermontag und somit der Tag, an dem Jesus Christus auferstanden ist. Auferstanden, nachdem er nicht nur durch ein Feuer gegangen, sondern lebendig gekreuzigt wurde. Er hat das aus Liebe zu uns Menschen getan. Er hat das auf sich genommen, um die Menschheit aus dem Teufelskreis von Schuld und Vergeltung zu befreien. Das mag man so annehmen oder nicht.
Doch auch wenn wir ganz schlicht den Verstand bemühen, ist offenkundig, wie wesentliche es ist, dass wir uns und Andere von Gedanken und Gefühlen der Schuld befreien. Der „Kurs in Wundern“ beschreibt das wunderbar: „Schuldgefühle erhalten die Zeit. Sie erzeugen Vergeltungs- oder Verlassenheitsängste und sorgen auf diese Weise dafür, dass die Zukunft so sein wird wie die Vergangenheit. Das ist die Kontinuität des Ego.“
Durch Ideen der Schuld steht in der Zukunft noch etwas aus; da will in der Zukunft noch etwas beglichen werden das in der Vergangenheit geschehen ist. Die Zukunft wird so an Umgangs·Formen der Vergangenheit gebunden.
Wir sind Menschen. Wir machen Fehler. Das ist ein Teil unseres Lebens und das ist wesentlich, denn anhand dieser Fehler entwickeln wir uns. Fehler kann man einsehen und korrigieren. Schuld muss man tragen und vergelten.
Da sind positive Entwicklungen unwahrscheinlich. Denn in Mitten von Schuld und Vergeltung sind Streit, Missgunst und Krieg.
Heute ist Ostermontag. Wir mögen glauben, dass heute ein Mensch, der sich für uns ans Kreuz hat nageln lassen, auferstanden ist oder nicht.
So oder so können wir die Schuld ins Feuer schicken ; das Ego weich werden lassen ; Fehler sehen; sie einsehen und verzeihen und somit dazu beitragen, dass die Zukunft anders; nämlich friedvoller; friedvoller als die Vergangenheit wird.
Das ist doch wunderschön, oder?
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