08/05/2024
Erkrankungen, die mir in der Praxis begegnen, Teil 6: Tendovaginitis.
Tendovaginitis, auch bekannt als Sehnenscheidenentzündung, ist eine schmerzhafte Erkrankung, bei der die Sehnenscheide entzündet ist. Die Sehnenscheide ist eine dünne Hülle, die Sehnen umgibt und ihnen ermöglicht, sich reibungslos zu bewegen. Wenn diese Hülle entzündet ist, kann es zu Schmerzen, Schwellungen und Bewegungseinschränkungen kommen.
Die Ursachen für Tendovaginitis können vielfältig sein. Häufig tritt sie jedoch durch wiederholte Bewegungen oder Überlastung der betroffenen Sehne auf. Dies ist besonders bei Personen der Fall, die berufsbedingt repetitive Handbewegungen ausführen müssen, wie zum Beispiel Bürokräfte, Musiker oder Handwerker. Aber auch plötzliche Verletzungen oder ungünstige Bewegungen können zu einer Entzündung der Sehnenscheide führen.
Die Symptome von Tendovaginitis können je nach Schweregrad der Entzündung variieren. Zu den häufigsten Anzeichen gehören Schmerzen entlang der betroffenen Sehne, insbesondere bei Bewegung, Schwellungen, Rötungen und eine erhöhte Wärme im Bereich der Entzündung. In einigen Fällen kann es auch zu einer spürbaren Reibung oder Knirschen kommen, wenn die Sehne sich bewegt.
Die Diagnose von Tendovaginitis erfolgt in der Regel durch eine klinische Untersuchung und gegebenenfalls durch bildgebende Verfahren wie Ultraschall oder MRT, um die Schwere der Entzündung zu beurteilen und andere mögliche Ursachen für die Symptome auszuschließen.
Die Behandlung von Tendovaginitis richtet sich in erster Linie danach, die Entzündung zu reduzieren und die Symptome zu lindern. Dies kann durch Ruhe, Eisbehandlungen, entzündungshemmende Medikamente und Ergotherapie erfolgen. In einigen Fällen kann auch eine Injektion von Kortikosteroiden in die betroffene Region erwogen werden, um die Entzündung direkt zu behandeln. In schwereren Fällen kann eine Operation erforderlich sein, um die Sehnenscheide zu öffnen und den Druck auf die Sehne zu verringern.