11/02/2023
I have a dream: Wie elegantes Scheitern motivieren kann oder Team aus Leidenschaft
Nachdem unserer Gründung 2018 haben wir als winziger aber gemeinnütziger Verein ziemlich euphorisch Fördergeld für unser „Baby“ beantragt. Da wir die Konfliktkultur in unserer Gesellschaft verbessern wollen und dies auch für dringend notwendig hielten verschwendeten wir überhaupt keinen Gedanken daran, dass nur wir das so sehen könnten. Den Zuschlag bekamen dann jedoch größere, bereits etablierte Vereine, ja, welche mit guten Beziehungen, die auch schon ewig erfolgreich mit dem Ministerium und den zuständigen Stabsstellen zusammenarbeiten.
Ok, die unzähligen Stunden, welche wir in Konzeptpapier und Antragsprosa gesteckt haben bekamen einen schalen Beigeschmack. Jedoch, wir hatten uns auch vorgenommen, Fehler als Lerngeschenk zu betrachten, analysierten und besserten nach. Wir versuchten es wieder und auch nach der coronabedingten Pause starteten wir mit neuen Ideen durch. Leider wurde weder unser Mut, das unternehmerische Risiko einzugehen, noch unser Engagement für die gute Sache und auch nicht unser Durchhaltevermögen belohnt.
Wir sind das bezaubernde Dutzend; Wissenschaftler:innen, Facharbeiter:innen und Ingenieur:innen, Coaches und Mediatoren mit einer Mission, vereint in der Sehnsucht eines wohlwollenden Miteinanders, eines Umgangs, der von Interesse und Toleranz geprägt ist. Und klar, wir haben uns schon oft gefragt, ob es sinnvoll ist, weiter unsere kostbare Freizeit zu opfern für etwas, was offensichtlich keinem wichtig genug ist, um darin zu investieren.
So werden wir auch weiterhin tun, was uns Spaß macht;
• Projekte zur Demokratieförderung konzipieren
• Mediation und fallbezogene Supervisionen anbieten
• Wertschätzungsworkshops durchführen
• Feelgood Management unterstützen
• Demokratische Handlungskompetenzen vermitteln
Wir werden uns auch weiterhin um Fördergelder bemühen, allerdings unsere berufliche Existenz nicht davon abhängig machen. So sehen wir uns in guter Gesellschaft mit brillanten Vorbildern, die ebenfalls einen Traum hatten und dafür gelebt haben, diesen mit Gleichgesinnten wahr werden zu lassen. Wir wollen über die wichtigen Themen unser Zeit, über Klima, Familien und Politik reden können ohne dass langjährige Freundschaften daran zerbrechen, uns an Debatten erfreuen, die neuen Input bringen und denen die Hand reichen, die sich ständig übersehen fühlen, weil sie nicht laut und aufdringlich genug sind. Die Fehler der Zukunft werden dabei Meilensteine sein, die wir brauchen, um unsere Projekte noch weiter zu verbessern, um unsere Zielgruppe wirkungsvoller anzusprechen und um noch schneller verstanden zu werden. Darauf freuen wir uns.
Gerald Hüther, einer der besten Neurowissenschaftler unserer Zeit bringt das Geheimnis des Zusammenhaltens in seinem Buch „Dream Team“ (Wilhelm Goldmann Verlag, München, 2021) auf den Punkt: „…heute, im 21. Jahrhundert, mit den gewachsenen Anforderungen, der zunehmenden Komplexität, im Zeitalter von Digitalisierung und Globalisierung und mit dem rapide wachsenden Einsatz von Algorithmen, Automaten und Robotern im Zuge der Industrialisierung 4.0 reicht das, was ein Einzelner wissen und können kann, längst nicht mehr aus, um diese komplexen Herausforderungen zu bewältigen. Heute werden Teams gebraucht; Leute, die zusammenarbeiten, anstatt sich gegenseitig überholen zu wollen. Mitarbeiter, die ihr Wissen und Können mit anderen teilen und auf diese Weise Leistungen hervorbringen, die kein Einzelner von ihnen zu erbringen imstande ist.“
In diesem Sinne