28/11/2025
Ehrliche Worte eines Unternehmers – und warum es mich jedes Mal aufs Neue wütend macht
Jedes Jahr um diese Zeit sitze ich da und schaue, wie viel ich im Unternehmen auf die Seite legen konnte – nicht, um etwas für mich rauszuholen,
sondern um meinen Angestellten mit einer Bonuszahlung zu Weihnachten etwas Gutes zu tun.
Für die Menschen, die jeden Tag bei mir mit Herzblut arbeiten, die Verantwortung übernehmen, die mitdenken, nachts noch Maschinen laufen lassen und mein Unternehmen dahin gebracht haben, wo es heute steht.
Ich bin stolz auf meine Leute, auf jeden einzelnen
und auf das, was wir gemeinsam jeden Tag schaffen.
Darum will ich Danke sagen – ehrlich, aus vollem Herzen.
Und wie jedes Jahr, so wünsche ich mir auch heuer, dass ich ihnen einfach etwas zurückgeben kann.
Ein Zeichen. Eine Wertschätzung. Ein ehrliches Danke,
aber dann kommt die Realität.
Und sie trifft mich wie ein Schlag ins Gesicht.
Denn ein großer Teil von dem, was ich freiwillig auszahle,
landet nicht bei meinen Mitarbeitern.
Nicht mal annähernd.
Es wird geschreddert.
Von Steuern.
Von Abgaben.
Von Regeln, Formularen und Bürokratie, die niemand mehr versteht.
Ich möchte geben. Nicht weil ich muss, sondern weil ich will!
Aber das System zerreißt es.
Streifen für Streifen.
Noch bevor es überhaupt dort ankommt, wo es hingehört.
Und während „oben“ in Berlin unendlich viel geredet wird,
halten wir hier „unten“ den Laden am Laufen.
Wir buckeln, wir tragen Verantwortung,
wir schaffen echte Werte – jeden Tag.
Ohne Ausreden, ohne dass es irgendjemanden interessiert, wie viel Kraft es kostet, ein Unternehmen gesund, fair und menschlich zu führen.
Trotzdem zahle ich den Bonus zu Weihnachten.
Auch wieder dieses Jahr.
Weil Wertschätzung nicht verhandelbar ist –
auch wenn das System alles dafür tut, sie unmöglich zu machen.
Aber irgendwann muss jemand da oben von „unseren Politikern“ verstehen:
Leistung muss sich wieder lohnen.
Nicht nur in Wahlreden, sondern im echten Leben.
Für die, die sie bringen
und für die, die sie möglich machen.