25/11/2025
Anhang ansehen: Lavia - Trauerbegleitung.
„Hallo Mama …“
Und dann starb auch der Papa, als Anna 11 Jahre alt war.
Die Mama war schon gestorben, als das Mädchen 7 Jahre alt war.
„Kann die Frau mit den roten Haaren wiederkommen? Die war lieb,“ sagte das Kind der Frau vom Jugendamt.
Wir lernten uns kurz vor Mamas Tod kennen, dann trafen wir uns eine Weile nach dem Tod der Mutter.
Als ihr Vater starb, traf ich sie wieder, ich war berührt darüber, dass sie explizit Familientrauerbegleitung anfragte - ja, und die hat natürlich immer etwas mit den Menschen zu tun, die sie tun.
Bei Mama bemalte und beschrieb sie den Sarg. "Hall Mama. Hir ist Anna" schrieb sie darauf, denn Mama sollte das wissen, dass sie da war. Drei Herzen für Mama, Papa und sich selbst. Wir sprachen, Anna malte und schrieb und dann aßen wir Plätzchen und tranken Saft.
Auch Papas Sarg bemalte sie.
Sie wohnte danach bei der großen Schwester, dem Schwager und den 3 kleinen Neffen.
Das, was sich so schön und scheinbar selbstverständlich nach „Familie“ anhört, ist komplizierter als gedacht.
Schwager und Schwester, die grade die eigene Familienerfahrung mit dem Leben mit drei kleinen Kindern machen, haben auf einmal ein älteres Kind mit Haushalt. Ein Kind, das trauernd ist, vorbubertär und sich das alles nicht ausgesucht hat. Niemand hat sich das freiwillig ausgesucht, es ist nicht immer so einfach, wie manchmal gedacht.
Auch in solchen Situationen kommen wir von Lavia mit der Familientrauerbegleitung "ins Spiel". Es geht auch um die Kombination von Trauer und dem Blick auf das Familiensystem. Es gibt oft verschiedene Gründe der Trauer - neben all dem, was das Leben auch schön macht.
Wir von LAVIA Familientrauerbegleitung bringen sowohl langjährige pädagogische - wie auch jahrzehntelange Familientrauerbegleitungserfahrung mit.
Allerdings bedeutet es nicht, dass wenn das Jugendamt involviert ist, auch unsere Hilfe bezahlt wird. Auch wenn beide Elternteile versterben erleben wir immer mal wieder, dass es dafür keine Gelder gibt.
Annas Begleitung haben wir ergänzend durch Ehrenamt und Spenden von Menschen gestemmt, die uns unterstützen.
Was vielen nicht bewusst ist: Im Gegensatz zu hospizlichen Einrichtungen müssen wir anstatt 5% ganze 100% an Spenden „reinholen“, um unsere Arbeit leisten zu können.
Wir werden im Gegensatz zu Pflegeeinrichtungen weder durch die Kranken- noch durch die Pflegeversicherungen finanziert. Sicher ein Fehler im System, aber da, wo es überall an Geld mangelt wird sich vermutlich in Zukunft kaum etwas daran.
Dennoch bieten wir, solange es uns möglich ist, Familien, die nach einem plötzlichen Tod von Vater, Mutter, Kind oder Geschwister oder nach deren tage-, wochen- oder jahrelanger Krankheit mit Todesfall zu uns kommen, oft über Monate oder Jahre Hilfe bei Lavia an. Wir wissen, dass Trauer, insbesondere bei Kindern, sich verändert und immer wieder neue Wellen schlagen kann.
Auch Anna kam über Jahre zu uns. Es war eine gute Begleitung. Ganz sicherlich auch Dank vieler Menschen unserer Gesellschaft.
Wenn ihr uns (weiterhin) in unserer Arbeit unterstützen mögt, dann gerne hier:
https://lavia-ggmbh.de/spenden
Danke!!