21/09/2025
Wusstest du, dass es ab 40 bei vielen Menschen oft zum Magensäuremangel kommt?!
Die Produktion von Magensäure nimmt mit dem Alter bei vielen Menschen ganz natürlich ab. Meistens unbemerkt, aber mit spürbaren Folgen für die Verdauung und den ganzen Stoffwechsel.
Magensäure (Salzsäure, HCl) ist entscheidend dafür, dass Eiweiße im Magen richtig aufgeschlossen werden. Sie aktiviert Pepsin, das wichtigste Enzym für die Eiweißverdauung, und bereitet die Nahrung auf die weitere Verarbeitung im Dünndarm vor. Gleichzeitig sorgt sie dafür, dass Bakterien und andere unerwünschte Keime unschädlich gemacht werden.
Warum lässt die Magensäureproduktion nach?
Die Gründe sind vielfältig und hängen oft zusammen:
Hormonelle Veränderungen:
Das Hormon Gastrin, das die Magensäureproduktion anregt, wird mit zunehmendem Alter weniger ausgeschüttet.
Stress:
Chronischer Stress hemmt den Parasympathikus, der für die Verdauung zuständig ist. Die Folge: Der Magen „fährt runter“.
Zinkmangel:
Zink ist ein wichtiger Cofaktor für die Bildung von Magensäure. Ein Mangel (oft durch Ernährung oder stillen Bedarf) kann die Produktion bremsen.
Schleimhautveränderungen:
Entzündungen, z. B. durch Helicobacter pylori, oder eine autoimmune Gastritis können die Belegzellen schädigen.
Langfristige Einnahme von Säureblockern (Omeprazol, Pantoprazol etc.):
Diese Medikamente drosseln die Säureproduktion oft über Jahre hinweg ziemlich massiv.
Fehlt die Magensäure, wird das Eiweiß in der Nahrung nicht richtig vorverdaut. Der Speisebrei bleibt länger im Magen liegen oder gelangt unvollständig verdaut in den Darm.
Typische Beschwerden:
• Völlegefühl
• Aufstoßen, Sodbrennen
• Blähungen
• Übelkeit nach dem Essen
• Müdigkeit nach Mahlzeiten
• Nährstoffmängel (z. B. Eisen, Zink, B12, Magnesium)
• Infektanfälligkeit, Pilzprobleme, Reizdarm
Im Darm gerät durch unverdautes Eiweiß häufig die Bakterienflora aus dem Gleichgewicht. Fäulnisbakterien wie Clostridien oder bestimmte Proteobakterien bauen Eiweiße unter Bildung von Ammoniak, Schwefelverbindungen, Kadaverin oder Putrescin ab. Diese Stoffe reizen die Schleimhaut, belasten Leber und Immunsystem und können Entzündungsprozesse verstärken.
Besonders problematisch wird das Ganze, wenn zusätzlich zu wenig Ballaststoffe gegessen werden, denn die helfen eigentlich, ein gesundes Bakterienmilieu zu stabilisieren.
Die Diagnose ist nicht immer ganz einfach, aber es gibt einige Hinweise und Tests:
Beschwerden wie Völlegefühl, Sodbrennen, Eiweißunverträglichkeit oder chronische Nährstoffmängel trotz guter Ernährung geben erste Hinweise.
Natrontest (Backpulver-Test) (hat Schulmedizinisch keine Relevanz
• Morgens auf nüchternen Magen 1 TL Natron in einem Glas Wasser trinken
• Wenn kein Aufstoßen innerhalb von 2–5 Minuten erfolgt, kann das auf zu wenig Magensäure hindeuten
(Achtung: Der Test ist grob und nicht sehr zuverlässig, aber für einen ersten Eindruck okay)
Rote-Bete-Test (Schulmedizinisch keine Relevanz)
• Etwa 200–300 ml Rote-Bete-Saft auf nüchternen Magen trinken
• Färbt sich der Urin in den Stunden danach rötlich, kann das auf unzureichend saure Magenverhältnisse hindeuten (normalerweise werden die Farbstoffe abgebaut)
Auch dieser Test ist nicht beweisend, aber ein möglicher Hinweis.
Labordiagnostik (indirekt)
• Niedrige Werte von Vitamin B12, Eisen oder Zink trotz guter Ernährung
• Gastrin im Blut (bei atrophischer Gastritis oft erhöht)
• Funktionelle Diagnostik mit Magensaftanalyse oder Bicarbonatnachweis (wird in der Praxis selten gemacht)
Test mit Betain-HCl (am besten nur unter Begleitung!)
Unter fachlicher Aufsicht kann testweise Magensäure in Kapselform zu eiweißreichen Mahlzeiten eingenommen werden. Wird das Essen danach besser vertragen, ist das ein starker Hinweis auf einen Mangel.
(Achtung: Nicht geeignet bei stillen Entzündungen, Reflux oder Gastritis, daher nicht ohne Begleitung!)
Bei Verdacht auf Magensäuremangel gibt es viele sanfte Möglichkeiten, den Magen zu unterstützen:
• Bitterstoffe vor dem Essen: regen reflektorisch die Magensäureproduktion an
• Zink ergänzen, falls ein Mangel besteht
• Verdauungshelfer mit Betain-HCl und Pepsin (nur nach Abklärung!)
• Langsam essen, gut kauen, nicht im Stehen oder unter Zeitdruck
• Stress reduzieren – der Magen liebt Ruhe
• Ballaststoffreiche Ernährung zur Stabilisierung der Darmflora
• Darmsanierung, falls sich bereits Fäulnisflora gebildet hat
• Bei Bedarf: Helicobacter pylori-Diagnostik und gezielte Therapie
Magensäuremangel ist keine seltene Ausnahme, sondern ein weitverbreitetes Phänomen, vor allem ab 40.
Wer häufig mit Verdauungsbeschwerden, Nährstoffmängeln oder Unverträglichkeiten auf eiweißreiche Lebensmittel reagiert, sollte diesen Bereich unbedingt mit in den Blick nehmen. Je früher erkannt, desto einfacher lässt sich gegensteuern.
Praxis für ganzheitliche Naturheilkunde & Chiropraktik
Alexandra Nau
-Heilpraktikerin-