06/11/2025
🧠Neue Publikation:
Direkte orale Antikoagulanzien (DOAK) und akuter ischämischer Schlaganfall: Daten aus der klinischen Praxis eines überregionalen Schlaganfallzentrums
🧠Warum wurde diese Studie gemacht?
Die Entscheidung zur intravenösen Thrombolyse (IVT) bei Schlaganfallpatienten unter DOAK-Therapie bleibt klinisch herausfordernd. Das Blutungsrisiko gilt als erhöht, belastbare Evidenz aus randomisierten Studien fehlt bislang. Ziel unserer Arbeit war es, Patienten mit akuter zerebraler Ischämie unter DOAK-Therapie systematisch zu beschreiben - insbesondere in Bezug auf die gemessene anti-IIa/Xa-Aktivität.
🧠Wie wurde diese Studie gemacht?
In einer deskriptiven Analyse wurden demographische, klinische und Outcome-bezogene Daten von 469 Patienten, die zwischen 2018 und 2023 am Universitätsklinikum Essen behandelt wurden, ausgewertet und anhand ihrer anti-IIa/Xa-Spiegel gruppiert.
Was ist das Studienergebnis?
Bei rund einem Drittel der Patienten wurde eine geringe oder fehlende messbare anti-IIa/Xa-Aktivität (≤ 30 ng/ml) festgestellt. Auffällig war, dass niedrigere DOAK-Spiegel mit schwereren Schlaganfallsymptomen einhergingen.
Eine IVT wurde bei 34 % der Patienten mit Spiegeln ≤ 50 ng/ml durchgeführt, bei Spiegeln > 50 ng/ml hingegen nur bei 4 %, meist nach Gabe von Idarucizumab. Symptomatische intrakranielle Blutungen traten selten auf und waren nicht mit der DOAK-Aktivität oder der IVT assoziiert.
🧠Was bedeutet das?
Ein erheblicher Teil der untersuchten Patienten zeigte zum Aufnahmezeitpunkt nur geringe messbare DOAK-Aktivität. Die IVT erwies sich dabei als sicher, unabhängig von der Höhe des DOAK-Spiegels.
Die Ergebnisse liefern eine wichtige Grundlage für zukünftige randomisierte Studien, die den Nutzen der IVT ohne vorherige Spiegelbestimmung prüfen sollten.
🧠Hier der Link zur englischen Veröffentlichung:
https://neurolrespract.biomedcentral.com/articles/10.1186/s42466-025-00438-4 via /