27/10/2025
Kraftvoll und vital im Alter oder unselbstständig im Pflegeheim?
Unsere Muskulatur und deren Kraftfähigkeit, sind der Jungbrunnen im Alter. Das kann ich täglich bei uns im VitalCenter Fürstenwalde sehen und bestätigen. Im VitalCenter in der Bergstraße trainieren sehr viele Rentner, und nicht selten kommt es vor, dass ältere Menschen mit über 80 Jahren bei uns ins Training einsteigen.
Viele verschiedene Studien zeigen, dass Muskelmasse weit mehr ist als ein Schönheitsideal – sie ist entscheidend für Stoffwechsel, Krankheitsverlauf und Lebensqualität im Alter.
Wenn sie ein gesundheitsorientiertes Krafttraining gern mal ausprobieren möchten, dann geht’s hier lang:👉 https://www.vitalcenter-fuerstenwalde.de/kontakt/
Für alle Leseratten gibt es hier noch ein paar Details und Hintergrundinformationen:
Muskelreserven spielen eine entscheidende Rolle für die Heilungschancen. Muskelmasse ist mehr als nur Kraft; sie dient als Eiweißspeicher des Körpers. In Krisensituationen wie Operationen, Unfällen oder Infektionen werden Muskelproteine abgebaut, um das Immunsystem und Reparaturprozesse zu unterstützen. Eine geringe Muskelmasse verringert die Überlebens- und Genesungschancen deutlich.
Muskeln als Prävention: Warum frühes Handeln zählt
Die gute Nachricht: Jeder kann etwas tun. Wir alle verlieren Muskeln, aber nicht jeder erreicht die kritische Schwelle, ab der es gefährlich wird. Ziel sei es, diesen Punkt durch Training und Ernährung möglichst lange hinauszuschieben. Können Sie denn noch 30 Sekunden auf einem Bein stehen, ohne mit dem anderen abzusetzen? Oder können Sie noch mit einem Bein in die Kniebeuge gehen? Sich ab hocken und wieder mit einem Bein nach oben drücken, ohne sich dabei mit den Händen festzuhalten oder abzustützen? Versuchen Sie es doch mal?
Krafttraining ist das Mittel der Wahl, und das ohne Nebenwirkungen. Es sorgt nicht nur für mehr Muskelmasse, sondern verbessert auch die Mitochondrienfunktion – die Kraftwerke der Zellen, deren Abbau mit Alterung und chronischen Krankheiten in Verbindung gebracht wird. Widerstandstraining bremst diesen Prozess, steigert die Energieproduktion und reduziert oxidativen Stress.
Darüber hinaus stärkt Krafttraining die Knochen, beugt Osteoporose vor und senkt das Risiko von Brüchen, insbesondere in belasteten Zonen wie Hüfte und Wirbelsäule.
Muskeln produzieren außerdem Myokine, Botenstoffe, die Entzündungen regulieren und wie körpereigene Medikamente wirken. Sie verbessern den Fettstoffwechsel, schützen Herz und Gefäße und senken das Risiko für chronische Erkrankungen wie Arthritis, Herzinfarkt und Alzheimer.
Lange Zeit galt Ausdauertraining als Goldstandard für die Gesundheit. Immer mehr Daten zeigen jedoch, dass Krafttraining im Alter mindestens genauso wichtig ist – in einigen Bereichen sogar überlegen. wenn sie nicht genügend Muskeln in den Beinen haben, können sie sogar gar kein Ausdauertraining mehr durchführen. Sie können also gar nichts mehr für Kreislaufsystem tun. Ich würde sogar soweit gehen zu sagen, dass die Kraftfähigkeit in den Beinen und damit im Zusammenhang die Muskelmasse oberste Priorität hat. Es gibt ein Sprichwort, das lautet: kräftige Beine, langes Leben.
Die Herausforderung liegt jedoch in der Umsetzung im Alltag.
Trotz eindeutiger Studienlage fällt es vielen Ärzten schwer, das Thema Krafttraining mit ihren Patienten anzusprechen. Umfragen zeigen, dass sich 84% der Ärzte im Bereich Krafttraining unzureichend geschult fühlen und nur 17% gezielt zu Bewegung raten.
Einfache Maßnahmen wie Griffkrafttests, Fragen zur körperlichen Aktivität oder die Beobachtung der Gehfähigkeit können wertvolle Hinweise auf den Trainingsbedarf liefern. Noch effektiver wäre eine systematische Erfassung der Muskelmasse, beispielsweise mittels Bioimpedanzmessungen. Gerne können Sie diese Messung auch bei uns im Vitalcenter durchführen. 👉 https://www.vitalcenter-fuerstenwalde.de/kontakt/
Die größte Herausforderung besteht jedoch darin, Menschen überhaupt zum Training zu motivieren. Weniger als ein Viertel der US-Amerikaner erfüllt die Empfehlung von zwei Krafttrainingseinheiten pro Woche.
Gute Nachrichten: Es ist nie zu spät, mit dem Krafttraining zu beginnen. Die Angst, „zu alt“ für Muskelaufbau zu sein, ist unbegründet. Studien zeigen, dass selbst 70-, 80- oder 90-Jährige deutlich von Krafttraining profitieren. Schon nach 8 bis 12 Wochen Training nehmen Kraft und Muskelmasse spürbar zu. Wichtig ist dabei, die Übungen so zu gestalten, dass sie fordernd sind – auch mit leichten Gewichten, solange die letzten Wiederholungen anstrengend sind.
Zusammenfassung:
Muskeln sind weit mehr als nur ein Fitness-Accessoire. Sie spielen eine entscheidende Rolle für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden. Als Stoffwechselorgan, Eiweißspeicher, Immunstärker, Knochenstütze und Garant für Selbstständigkeit sind sie essenziell für ein gesundes Altern. Wer frühzeitig in seine Muskelgesundheit investiert, kann das Risiko für Diabetes, Osteoporose, Herzkrankheiten und Pflegebedürftigkeit deutlich senken.
Die Herausforderung besteht darin, dieses Wissen in unserer alternde Gesellschaft zu tragen. Und hier sehe ich auch eine entscheidende Rolle seitens der Ärzte, Physiotherapeuten und anderen Vertrauenspersonen.