13/12/2022
Soe bringt es wie sooft auf den Punkt!
Heute gibt es viel Theorien darüber wie man, über die Positionierung des Kopfes, den Rücken beeinflusst.
Ich positioniere den Rücken gar nicht über den Kopf, ich lasse den Kopf seine Position finden, indem ich den Rücken positioniere.
Das heißt, ich reite den Rücken hoch und lasse den Kopf seinen Platz finden.
Manch ein Pferd muss den Kopf hochnehmen, um das Gewicht nach hinten zu verlagern, weil es noch verspannt ist im Rücken und seinen Brustkorb nicht anheben kann.
Ein mechanisches, also von uns angeleitetes Kopfheben führt aber nicht zwangsläufig dazu, das es den Rücken hebt, denn grundlegend senkt ein erhobener Kopf den Rücken, wie die 2 jährige auf den Fotos im Freilauf schön zeigt.
Ein Senken des Kopfes führt auch nicht grundlegend dazu das ein Pferd auf die Vorhand fällt, auch das zeigt die kleine Stute schön, die, obwohl die Nase am Boden, den Rücken aufgedehnt hat und die Vorhand gehoben.
Am Abstand Bande kann man das hier gut erkennen.
Auch hier würde ein mechanisches Tief führen, über Leinen oder Zügel, eher zum "nach vorne Fallen" führen. Das sie sich selbständig dafür entscheidet den Kopf so tief zu senken, im Laufen, ist ein Zeichen, das sie sich so gut aufdehnen kann. Viele gerittene Pferde können das nicht, da der Rücken auch dazu loslassen muss.
Ich bitte Pferde, wie die Warmblutstute aus dem "Nachtarbeit" Posting von gestern, den Kopf zu senken, bis auf Höhe Buggelenk, damit sie den Rücken los lassen können, da sie es sicher nicht können, wenn er oben ist. Und ich bitte sie selten tiefer als Buggelenk, da sie dann auf die Vorhand fallen.
Doch ich halte sie auf keiner Position fest. Ich frage sie, im Stand, am Boden, über Annehmen und Nachgeben der seitlich verschnallten Leine, ob sie ebenfalls nachgeben kann, auch weich zu werden, so dass sich die Spannung entlang der Wirbelsäule löst.
Das heißt: Ich halte nicht den Druck, bis das Pferd nachgibt, sondern ich nehme nur sehr wenig an und löse dann alle Spannung in meinem Körper, die dazu notwendig war.
Das Pferd folgt meinem Spannunglösen. Natürlich nicht unbedingt bei 1. Mal, es muss es ja erst lernen, herausfinden. Doch wenn es dieser Ent-spannung folgt, kann es besser denken und atmen und wird recht schnell selbst diese Haltung wählen, auch in Bewegung, da es sich so viel besser damit fühlt.
Ich lasse die Pferde die genaue Höhe selbst wählen. Ich möchte nur eine Höhe, auf der die Augen runder und weicher werden und die Atmung sich verbessert.
Das dauert manchmal ein wenig, weil das Pferd noch nicht weiß wie es den Rücken loslassen kann. Dann helfe ich dem Körper mit Tellington-TTouch. Nicht über mehr Anforderung am Kopf. Der Kopf ist dann das Echo des Rückeneffektes (Loslassens)
Heute gibt es viele Ausbildungsrichtungen die "Gesetze" schreiben, über die Position des Kopfes. Die einen sollen auf jeden Fall unten sein, die andern müssen oben sein. Andere müssen in eine Richtung gestellt sein.
Diese festen Richtlinien machen es dem Individuum schwer seine Balancestange Hals so zu nutzen, wie es gerade am hilfreichsten wäre, in dem Moment, für diesen Körper. Und da sein wichtigster Körperteil, sein Kopf, in dem, neben dem wertvollen Gehirn, auch die meisten Sinnesorgane zur Orientierung im Raum und zur Wahrnehmung sind, so nicht selbstständig bewegen kann, führt es immer zu Schutzhaltungen und Spannungen im Körper.
Darum rate ich immer dazu, den Kopf seine Haltung wählen zu lassen, und den Rücken vom Körper aus zu bewegen, statt es über den Kopf zu versuchen.
Und ja, das ist meine Sicht, und meine Erfahrung :-)
(das wird heutzutage öfter mal als Kommentar geschrieben, darum schreib ich es jetzt mal gleich. Ich schreibe immer meine Sicht)
Der Artikel in der Cavallo, über die "Messung" des Trainingseffektes hatte zum Ziel, das man solche Aussagen prüfen kann. Meine, wie die der andern. Und nichts glauben muss, weil es jemand sagt den man mag, oder den man für kompetent hält, sondern man sich dann ein eigenes Bild machen kann und das eigene Pferd dazu anschauen kann. Dann muss das Pferd nicht mehr in die modernen Dogmen passen, sondern kann als individuelle Persönlichkeit gesehen und trainiert werden.