14/11/2025
🛑 DON’Ts in der Pferdefütterung
Unsere Top10:
❌ 1. Zu lange Fresspausen (mehr als 4–6 Stunden)
Pferde sind Dauerfresser: Ihr Magen produziert ständig Magensäure. Fehlt Futter, bleibt die Säure ungebunden – → Risiko für Magengeschwüre, Koliken, Stress, schlechtes Fressverhalten.
Richtwert: Mind. 1–1,5 kg Heu pro 100 kg Körpergewicht – verteilt über den Tag.
❌ 2. Plötzliche Futterumstellungen
Der empfindliche Dickdarm braucht Zeit, um seine Mikroflora anzupassen.
Zu schnelle Wechsel (z. B. „heute Weide stopp – morgen nur Heu“) führen zu:
– Dysbiose
– Durchfall oder Kotwasser
– Koliken
– Hufrehe-Risiko
Merke: Immer ca. 7–14 Tage umstellen.
❌ 3. Zu viel Stärke – zu wenig Rohfaser
Der Verdauungstrakt des Pferdes ist für Faser, nicht für Getreide gebaut.
Hohe Stärke-Mengen (Mais, Hafer, Müslis) gelangen schnell in den Dickdarm → Übersäuerung → schädliche Bakterien → Kolik und Hufrehe.
→ max. 1 g Stärke/kg KGW pro Mahlzeit
❌ 4. Risiken in der Weideführung
– Frost → Fruktan-Anstieg
– Stressgras / sehr kurzer Bewuchs
– Wechsel von kahler Weide zu jungem Aufwuchs
Ergebnis: Hufrehe- und Kolikrisiko.
❌ 5. Schimmel, Verunreinungen im Futter
Schimmelpilzgifte können:
– Leber belasten
– Immunsystem schwächen
– Kotwasser, Fellprobleme und Leistungstiefs verursachen
❌ 6. Zu energiereiche Fütterung bei zu wenig Bewegung
Führt zu:
– Übergewicht
– EMS
– Insulinresistenz
– Hufrehe
Übergewicht ist die häufigste ernährungsbedingte Pferdekrankheit.
❌ 7. „Viel hilft viel“ bei Vitalstoffen
Zu viel ist genauso schädlich wie zu wenig.
Regel: Bedarf orientiert sich an Heuanalyse, Arbeit, Lebensphase – nicht an Bauchgefühl.
❌ 8. Füttern direkt vor intensiver Arbeit
Große Heumengen oder Kraftfutter kurz vor Belastung können:
– die Atmung beeinträchtigen
– Koliken fördern
– Sodbrennen verstärken
❌ 9. Zu wenig Wasser oder ungeeignete Tränken
Pferde trinken im Winter oft zu wenig
→ Risiko für Verstopfungskoliken
Ideal: 7–12 °C, freie Zugänglichkeit, tägliche Kontrolle.
❌ 10. Mischen ohne Konzept
Viele Supplemente enthalten ähnliche Inhaltsstoffe
Überlappungen → Überdosierungen → Leberbelastung.
Grundsatz: Erst Bedarf ermitteln – dann gezielt zufüttern.