Sandra Reinheimer - Follow your InnerVoice

Sandra Reinheimer - Follow your InnerVoice Praxis für systemisches Coaching (History Clearing®, CQM, syst. Beratung - DGSF Prüfungsvorbereitung; Begleitung von Veränderungsprozessen, inkl.

Sandra Reinheimer - Praxis für systemisches Coaching
Personal- und Business-Coach, History Clearing®, CQM, systemische Beratung (DGSF), Lehrerin für Gesundheits- und Pflegeberufe
www.sandrareinheimer.com

Meine Praxisangebote:
Expertin für Angst- und Paniksymptomatik, Depression, Burnout, Tinnitus und PTBS, Konflikt-, Krisen- und Trennungsmanagement, Systemisches Coaching (inkl. systemischer Aufstellungsarbeit) in persönlichen Lebenssituationen und beruflichen Kontexten, Einzel- und Paarcoaching; Systemische Beratung von Einzelpersonen, Gruppen und Teams, History Clearing und CQM, Biologisches Heilwissen nach Rainer Körner, gesundheitliche (somatische und psychosomatische) Themen aller Art; Persönlichkeitscoaching von Erwachsenen/ Jugendlichen und Kindern; Lernberatung/ Lerncoaching inkl. Krisenmanagement (Trennung, Scheidung, Trauer), Konfliktcoaching/ Empathietraining, Steigerung von Lebensqualität und Selbstkompetenz. Nimm für ein erstes kostenfreies und völlig unverbindliches Informationsgespräch sehr gerne Kontakt zu mir auf:

https://calendly.com/sandrareinheimer/kostenfreies-informationsgesprach-praxis-sandra-reinheimer

Ich schreibe diesen Beitrag nun nicht nur als systemischer Coach. Nicht nur als die Frau, die seit Jahren Frauen begleit...
06/12/2025

Ich schreibe diesen Beitrag nun nicht nur als systemischer Coach. Nicht nur als die Frau, die seit Jahren Frauen begleitet - raus aus toxischen Beziehungen, raus aus Narzissmusfallen,
raus aus Dynamiken, die wir systemisch als Gewalt einordnen müssen.

Und NEIN: auch das hier ist nun KEIN Männer-Bashing. Ich schreibe diesen Beitrag für Frauen, weil ich in einem Frauenfeld schreibe.

Für all die Frauen, die in „Beziehungen“ bleiben,
die schon längst keine mehr sind.
Oder keine waren.

Weil wir alle verstehen müssen - auf sachlogischer Ebene -, was im eigenen Kopf (!) passiert, wenn ein System in der Bindung bleibt,
obwohl der Verstand doch längst schreit:

„Hier ist Schluss. Hier ist Zerstörung. Hier ist Entwürdigung!.“

Heute schreibe ich diesen Beitrag auch für eine ganz bestimmte Frau, die mir sehr am Herzen liegt. Ich erlebe gerade live, wie sie kämpft. Ich erlebe das nicht nur als Coach, sondern als Freundin. Ich erlebe, wie sie weiß (!), was jetzt richtig wäre - und es aktuell trotzdem (noch) nicht schafft.

Eine Frau, die so klug ist,
hochgradig intelligent,
reflektiert, bewusst, wach,
liebenswert auf allen Ebenen.

Was uns einmal mehr zeigt:
Daran (!) liegt es NICHT!

Es ist NICHT die fehlende Intelligenz!
Es ist NICHT das fehlende Wissen!

Es ist DAS, was ein Nervensystem tut,
wenn Bindung zur Überlebensfrage wird.

Und genau das werde ich hier jetzt erklären.
Medizinisch. Systemisch. Klar.

„Was passiert im Kopf einer Frau, die ihn (weiterhin) nicht blockt - obwohl sie es längst müsste? - Ein systemisch-medizinischer Blick.“

Das Beenden eines Kontakts, vor allem eines toxischen, ist kein technischer Vorgang.
Es ist ein „neurobiologischer Kriegsschauplatz“.

Der Verstand der Frau weiß längst:
Dieser Mann war entwürdigend.
Sprachlich. In Handlungen.
Auf diversen Ebenen.
Der (weitere) Kontakt tut weh.
Die Beziehung ist vorbei.
Ein Comeback ausgeschlossen (!).

Doch das Nervensystem denkt nicht in moralischen Kategorien.

Es arbeitet mit Bindungsmustern, Überlebensstrategien und Neurochemie.

Was passiert da genau?

1. Das Gehirn verwechselt Trauma mit Liebe
Wenn ein Mann dich immer wieder verletzt, und du trotzdem bleibst, entsteht in deinem Kopf ein fataler Cocktail aus Dopamin (Belohnung) + Cortisol (Alarm).

Diese Mischung nennt sich:
Trauma-Bonding.

Das Nervensystem lernt: „Schmerz + Sehnsucht = Bindung“.

2. Das Belohnungssystem ist konditioniert
Nicht die Nachricht macht süchtig.
Die Unvorhersehbarkeit macht es:
„Vielleicht schreibt er heute.“
„Vielleicht merkt er doch noch,
was er verloren hat.“

Ein intermittierender Verstärkungsplan:
die stärkste (!) Suchtstruktur (!),
die wir überhaupt kennen.
Stärker als Glücksspiel!
Stärker als Nikotin!

Die Illusion von Kontrolle
Ein weiterhin offener Kanal (z.B. WhatsApp) fühlt sich an wie: „Ich könnte jederzeit gehen, wenn ich wollte.“

Aber sie geht NICHT.

Weil das Nervensystem sich an diesem Notausgang festhält wie an einer Sauerstoffflasche.

4. Das Nervensystem verwechselt Kontakt mit Sicherheit
Denn: Blockieren wäre - gefühlt - endgültig.

Endgültig aktiviert aber sofort (!) das Bindungsalarm-System:
Verlust! Trennung! Gefahr!

Also lässt sie weiterhin Grenzen überschreiten,
als würde ihr Körper sagen:
„Lieber toxischen Kontakt als gar keine Bindung.“

Das ist frühkindliche Überlebenslogik.

5. Scham hält sie gefangen
Sätze unter der Gürtellinie?
Tiefste Verletzungen?
Ein unsagbares Verhalten,
das jeder Axt im Wald Konkurrenz macht?

Genau DORT setzt das System an:
„Wenn ICH ihm doch noch etwas WERT wäre…
dann würde er sich melden.“

Die Psyche versucht jetzt den eigenen Wert
über den Täter zu reparieren!!!

Ein absolut hoffnungsloser Ansatz, aber ein überlebensrelevanter Mechanismus.
Weil das Nervensystem in solchen Momenten NICHT nach Glück strebt, sondern nach Fortbestand.

Es sucht nicht nach Liebe, sondern nach Regulation.

Und wenn die einzige Quelle, aus der jemals Nähe, Aufmerksamkeit oder vermeintliche Bedeutung kam, genau dieser Mann war, selbst wenn es zerstörerisch war, dann hält sich der Körper daran fest, wie an der letzten Sauerstoffleitung.

Der Täter wird zur „Notlösung“, weil das Nervensystem keine bessere kennt!
Es sagt: „Lieber ein weiterer Tropfen Gift als völlige (!) Verlassenheit.“

Liebe wird dann nicht mehr über Qualität definiert, sondern über Verfügbarkeit.

Schmerz + Aufmerksamkeit ist für das Überlebenssystem immer noch Bindung!

Und Bindung ist biologisch gesehen Sicherheit. Auch wenn sie dich innerlich tötet.

Warum fühlt sich „die Tür ist noch offen“ wie ein Beruhigungsmittel?

Weil das Gehirn Ambivalenz weiterhin als Hoffnung interpretiert.

Eine 0,1 %-Chance ist für das limbische System ein 100 %-Grund, weiterzuwarten!

Denn die größte Angst ist NICHT der Schmerz.
Die größte Angst ist die endgültige (!) Bedeutungslosigkeit.

Wann dreht sich das System?

Nicht durch Wut.
Nicht durch Vernunft.
Sondern durch die Neu-Konditionierung von Sicherheit:

- Sicher IST NICHT dieser/ ein Mann.
- Sicher IST das EIGENE Nervensystem.

Und nein, Blockieren ist kein „Akt der Härte“ in all diesen Fällen.

Blockieren ist hier ein medizinischer Eingriff:
1. Du kappst die Suchtquelle.
2. Du beendest die neurochemische Vergiftung.
3. Du gibst deinem Gehirn wieder Sauerstoff.

„Kontakt offen halten“ ist die emotionale Beatmung, die den Kollaps nur hinauszögert.
Die den unfassbaren Schmerz verlängert!

Blocken ist die Extubation.
Der Moment, in dem du wieder selbst atmest.

Und ja: Das ist schwer!
Mehr als das!

Aber nicht weil du schwach bist.

Sondern weil dein Nervensystem dich liebt
und überleben will.

Es muss jetzt erst wieder lernen:
Sicherheit ist kein Mann, der dich entwürdigt!

Sicherheit bist DU!

Warum „Blocken ist keine Lösung“ in solchen Fällen die größte Lüge ist.

Ich weiß. Es werden jetzt wieder welche schreien:
„Blockieren löst doch nichts!“
„Man muss doch erwachsen kommunizieren!“
„Das ist doch Kindergarten!“

Nein!

Denn die etablierte No-Contact-Regel ist kein trotziges Weglaufen.

Sie ist die medizinisch notwendige Intervention,
wenn ein System vergiftet wurde!

Blockieren ist:
- die radikale Unterbrechung der neurochemischen Sucht
- die Beendigung der emotionalen Gewaltspirale
- die Wiederherstellung deiner psychischen Integrität
- der Schutz deiner Würde und deiner Grenzen
- das Setting für Heilung

Nicht blockieren ist:
- Retriggern
- Reaktivierung der Sucht
- erneuter Kontrollverlust
- erneute Demütigung
- Wiederholung der Gewalt

Und deshalb ist dieser Satz so absurd:
„Blocken löst doch nichts.“

Doch! Und zwar genau das, was gelöst werden MUSS: Die Kontaktlinie, über die die Zerstörung fließt (!).

Blockieren ist Notwehr!

Denn es ist, systemisch betrachtet, der Abbruch der Täter-Dynamik.
Neurobiologisch betrachtet, der Entzug vom Dopamin-Cortisol-Cocktail,
der dich ABHÄNGIG hält.
Psychologisch betrachtet, die Reorganisation deiner Selbstachtung.

Wer in solchen Situationen „Blocken ist unreif“ ruft, hat keinerlei (!) Ahnung, wie Trauma-Bindung, Co-Abhängigkeit und emotionaler Missbrauch funktionieren.

No Contact ist NICHT die Flucht.
Es ist die Reanimation!
Der Moment, in dem du den Stecker ziehst
und das System wieder sicher machst.

Nicht für ihn.

Für DICH!

„Warum es das (mit) Schlimmste ist, was man einer Frau dann antun kann - wenn es von Freundinnen kommt“

„Wenn du jetzt nicht endlich aufhörst damit,
und mit diesem Typ, breche ich den Kontakt zu dir ab! Ich halte es nicht mehr aus, das zu sehen!!!“

Solche Sätze sind nicht nur hart.
Sie sind systemisch ein Verrat am Bindungssystem.

Denn: hier wird der Frau die letzte sichere Bindung gekappt.

Die, die jetzt eigentlich tragen soll.

Die, die jetzt halten soll, wenn sie ohnehin schon am Boden ist.

Denn was hört ihr Nervensystem wirklich?
- „Deine Not ist zu viel.“
- „Deine Wunde stört mich.“
- „Wenn du mir deine Verzweiflung weiterhin zeigst, verlierst du mich auch noch.“

Damit passiert Folgendes:
Der Schmerz über den Mann wird erweitert (!)
zu einem Schmerz über den Verlust des Frauenfeldes.

Und dieser Schmerz sitzt tiefer.
Weil Frauenfreundschaften oft das einzige Regulationssystem sind,
das den toxischen Bindungsstress überhaupt erst abfängt. Abfangen KANN!

Wenn in genau diesem Moment die Freundin sagt:
„Ich will und kann das nicht mehr sehen“, dann lernt das Nervensystem bestätigt:

- „Gefühle sind gefährlich.“
- „Bindung ist unsicher.“
- „Ich muss mich klein machen, um gehalten zu werden.“

Es passiert hier nun die Ultima Ratio des Trauma-Bondings: Sie klammert sich umso härter an den Mann, weil die einzige andere Bindung (Freundin)
jetzt auch wegzubrechen droht.

Und das ist das Wirkliche an dieser Grausamkeit:
Die Frau verliert jetzt nicht nur ihn,
sondern auch die, die sie jetzt retten könnte.

Statt Sicherheit: Isolation.
Statt Halt: Scham.
Statt Unterstützung: Abwertung ihrer Wunde.

Das ist die systemische Höchststrafe:
Eine Frau emotional zu verlassen,
genau dann, wenn sie sich zu retten versucht.

Warum ich das so schreibe?
Weil es nicht die Ausnahme ist.
Weil ich das viel zu oft höre.
Und weil ich sehe, was es in Frauen auslöst,
die ohnehin schon mit allerletzter Kraft
gegen eine zerstörerische Bindung ankämpfen.

Und damit kein Missverständnis entsteht:

Auch die Freundinnen, die sich zurückziehen,
verunglimpfe ich hier nicht!

Viele sind erschöpft, überfordert,
haben schon hundert Runden mitgetragen.
Das ist menschlich.
Das ist nachvollziehbar!

ABER, bitte:
Wir dürfen nicht so tun,
als wäre dieser Satz harmlos.

Denn in einem Moment,
in dem das Nervensystem einer Frau
nur noch an EINEM Faden hängt,
kann genau diese Aussage
der letzte Schnitt sein.

Sie nimmt ihr die letzte sichere Bindung,
den letzten Ort, an dem Gefühl erlaubt war.
Sie lässt sie zurück mit der fatalen Botschaft:

„Dein Schmerz ist zu viel – für JEDEN.“

Und das ist der Grund,
warum ich dieses Thema so deutlich benenne.
Weil an dieser Stelle so oft
aus Überforderung unbewusst
noch mehr Verletzung entsteht.

Und genau hier liegt EIN (!) Wendepunkt:
Wenn das Nervensystem begreift,
dass Sicherheit nicht durch diesen Mann entsteht,
sondern durch stabile Co-Regulation im eigenen Frauenfeld.

Wenn aus der Angst vor Verlassenheit
eine biologische Entwarnung wird:
Ich bin gehalten. Ich bin gesehen. Ich bin nicht allein!

In dem Moment verschiebt sich die Neurochemie.
Dopamin und Cortisol verlieren ihre Macht.
Oxytocin, Ruhe, Regulation übernehmen.
Der Körper hört auf zu kämpfen.
Er hört auf zu hoffen.
Er beginnt zu heilen.
Nicht sofort. Aber stetig!

Deshalb bleibe ich heute hier.
Deshalb gehe ich heute Nachmittag mit meiner Freundin in die Sauna.
Weil Bindung Heilung ist, wenn sie sicher ist.
Weil ihr Nervensystem genau dort neu lernt,
dass Kontakt nicht weh tun muss.
Dass Beziehung nicht gegen sie ist.
Dass sie sich nicht klein machen muss,
um gehalten zu werden.

Blockieren ist der Schnitt nach außen.
Frauenfeld ist die Reparatur nach innen.

Und in dieser Reihenfolge
findet ein weibliches System
zurück in seine Würde.
Zurück in seinen Körper.
Zurück zu sich selbst.

No Contact.
Ja! Für ihn!

Aber vor allem:
Für dich!

Herzlich, Sandra ❤️

„Männer zerstören, was sie sehen.Frauen zerstören, was sie fürchten.Männer greifen an, um zu gewinnen.Frauen greifen an,...
06/12/2025

„Männer zerstören, was sie sehen.
Frauen zerstören, was sie fürchten.

Männer greifen an, um zu gewinnen.
Frauen greifen an, um nicht zu verlieren.“

Vor wenigen Tagen sagte ein Mann zu mir:

„Ihr Frauen seid doch das Geschlecht,
das sich gegenseitig zerstört.“
„Ihr gönnt euch nichts.“
„Ihr kämpft immer nur darum, wer oben steht.“

„Frauen zerstören Frauen“ - ein Satz,
den Männer erstaunlich oft mit der Brusttasche voller Weltweisheit vor sich hertragen.

Und ja… wir alle haben wohl schon Momente und Szenarien erlebt, in denen wir selbst fassungslos waren, über das, was Frauen einander antun können.

Aber: was da dann geschieht, hat eine systemische Wurzel. Und die ist nicht weiblich.

Sie ist erlernt.

Und das ist der Punkt, an dem viele Frauen bereits innerlich wegrennen.
Leider vor sich selbst.

Denn das ist Herkunftsordnung.

Frauen greifen Frauen nicht an, weil sie „bösartig“ sind. Sondern weil sie systemisch gelernt haben:

- Loyalität wird nicht belohnt.
- Echte Nähe ist gefährlich.
- Erfolg einer anderen Frau bedeutet meinen Ausschluss.
- Die Beste überlebt, die Restlichen dienen.

Das sind keine Persönlichkeitsmerkmale.
Das sind Überlebensprogramme.

In vielen Herkunftsfamilien galt jahrzehntelang:
- Die Tochter, die zu viel strahlt, wurde zurechtgestutzt.
- Die, die mutig war, wurde als „egoistisch“ beschämt.
- Die, die eine eigene Stimme hatte, wurde sanktioniert.
- Die, die aufblühte, wurde zur Konkurrenz in einem System, das keine zwei Blüten ertragen hat.

Und was macht ein Mädchen daraus?

Andere Frauen werden zu potenziellen Bedrohungen.

Nicht rational. Nervensystem.
Cell-Level (meint: auf Zellebene).

Systemisch heißt das:
Die Frau, die dich abwertet, kämpft nie gegen dich.
Sie kämpft gegen ihre Angst,
überflüssig zu werden.

Die Frau, die dir deinen Erfolg nicht gönnt,
verteidigt nicht ihr Ego.
Sie verteidigt ihre Sichtbarkeit in dem System,
aus dem sie kommt.

Die Frau, die dich klein redet, hat ihr Leben lang gelernt:
„Wenn DU groß wirst, werde ICH unsichtbar.“

Das ist kein Charakterproblem.
Das ist Bindungsbiografie.

Und jetzt das Entscheidende:

Frauen tun Frauen weh,
weil sie ihre eigenen Wunden
in einer anderen Frau wiedererkennen.

Die Frau, die liebt: erinnert sie an den Schmerz, den sie verdrängt.

Die Frau, die mutig ist: konfrontiert sie mit ihrer eigenen Starre.

Die Frau, die aufsteht, zeigt ihr, wo sie
selbst sitzen geblieben ist.
Und immer noch sitzt.

Und nichts triggert ein System mehr,
als das, woran es in sich selbst scheitert.

Wenn Frauen Frauen angreifen,
dann ist das weder ein „Zickenkrieg“, noch ein „Stutengebeiße“ (… wie es allgemeinhin, vor allem von Männern, recht gerne bezeichnet wird).
Viel eher ist es ein Bindungstrauma,
im Kleid der Konkurrenz.

Frauen zerstören einander nicht,
wenn sie heil sind.

Sie zerstören nur,
wenn sie gelernt haben, dass es um den letzten Platz am Tisch geht.

Wir sind aber nicht mehr am Tisch von gestern.

Wir sind an dem Tisch,
den sich viele Frauen inzwischen
neu gebaut haben.

Und da gilt eine andere Ordnung:

1. Wenn eine Frau wächst, entsteht Platz.
2. Wenn eine Frau strahlt, wird es heller.
3. Wenn eine Frau befreit,
wird auch die nächste mutig.

Wenn also wieder mal jemand sagt:
„Ihr seid doch die, die einander zerstören“,
dann antworte gerne systemisch korrekt:

„Nein. Nicht wir.
Sondern die alten Wunden, die viele von uns
gerade endgültig hinter sich lassen.“

Und genau deshalb wird jede Frau,
die heute eine andere Frau hebt,
ein Stück Geschichte umschreiben.

Für uns.
Für unsere Töchter.
Für die Systeme, die nach uns kommen.

Denn Sisterhood ist keine Mode.
Sisterhood ist Heilung.

Frauen wurden über Jahrhunderte systemisch so positioniert, dass sie:
- nicht zusammenfinden,
- sich nicht verbinden,
- nicht gemeinsam Macht leben,

sondern untereinander konkurrieren, um männliche Anerkennung, um Sicherheit, um ein Stückchen Zugehörigkeit.

Das ist kein Charakterzug.
Das ist Patriarchats-Architektur.

Wenn Frauen sich gegenseitig abwerten,
passiert Folgendes:

- Nicht die andere Frau wird bekämpft, sondern das EIGENE alte Gefühl von Kleinheit.
- Nicht die andere Schönheit stört, sondern die Angst, SELBST nicht zu genügen.
- Nicht die andere Stärke triggert, sondern die Erinnerung daran, wie oft die EIGENE Stärke klein gemacht wurde.

Abwertung ist keine Reaktion auf die andere Frau.

Sie ist immer die Verteidigung des eigenen Selbstbildes.

Und weibliche Rivalität ist keine Natur,
sie ist ein Trauma-Erbe.

(kurz; Traumaerbe bedeutet:
Ein Nervensystem übernimmt Lasten, die nicht bei ihm entstanden sind, sondern in früheren Generationen.

Nicht die Geschichten werden weitergegeben,
sondern die Überlebensstrategien dahinter:
- Misstrauen statt Nähe
- Konkurrenz statt Verbundenheit
- Angriff statt Verletzlichkeit
- Rückzug statt Vertrauen

Viele Frauen reagieren heute nicht auf dich,
sie reagieren auf etwas,
das lange VOR DIR in ihrem System passiert ist.

Das Trauma ist vorbei.
Die Schutzprogramme leben weiter.

Und genau deshalb sind manche Angriffe unter Frauen keine bewussten Entscheidungen,
sondern geerbte Verteidigung,
die gar nicht bewusst „gemerkt wird“.)

Und weil das alles, was ich hier schreibe,
nicht im luftleeren Raum passiert,
möchte ich drei Situationen exemplarisch benennen, die viele Frauen kennen.
Und sie systemisch einordnen.

Drei Beispiele, die viele von uns schon erlebt haben, und die zeigen, WIE dieses
Trauma-Erbe wirkt:

1. Die stille Ablehnung im Raum
Du betrittst ein Seminar, eine Gruppe, einen Raum. Du hast noch kein einziges Wort gesagt, und trotzdem spürst du ablehnende Energie: Blicke werden scharf und musternd. Körper drehen sich weg, verzogene Mienen, du wirst gemieden. „Was bildet die sich ein?“ - wird lautlos immer lauter.

Systemisch passiert hier Folgendes:
Deine Präsenz triggert ein altes System:
- „Wenn SIE strahlt, werde ICH unsichtbar.“
- „Wenn SIE souverän wirkt, sieht man MEINE Unsicherheit.“

Es ist KEIN Problem mit dir.
Es ist ein Problem mit der eigenen Selbstabwertung, die plötzlich im Licht steht.

Deine Präsenz bringt eine Ordnung mit.
Klarheit. Erwachsenheit. Selbstkontakt.

Das spüren andere sofort, und zwar da, wo sie selbst keinen Halt in sich haben.

Nicht DU bist die Bedrohung.
Deine innere Ordnung ist die Bedrohung für die Unordnung anderer.
Sie weichen aus, um ihr eigenes Chaos nicht ansehen und spüren zu müssen.
Und greifen an.

2. Das Schlachtfeld in Kommentarspalten
Da, wo eigentlich Austausch, Resonanz und Verbundenheit sein könnten, entstehen plötzliche Angriffe, Konkurrenz, Beschämung, Abwertung, Spaltung.

Frauen in Diskussionen auf Social Media:
Schlagabtausch auf offenem Feld.
Beleidigungen. Kleinmachen. Rechthaben.

Systemisch nennt man das:

„Lateral Warfare“: Kampf auf gleicher Ebene. Dort, wo vertikale Strukturen fehlen.
Klarer formuliert:
Wenn Frauen keinen vertikalen Halt erleben -
keine echte Anerkennung von oben, kein Schutz von außen, keine verlässliche Machtstruktur hinter sich -
dann kippt Bindung oft in Seitwärts-Kampf:

- nicht nach oben,
- nicht nach unten,
- sondern gegeneinander.

Weil der natürliche Impuls nach oben zu greifen („Wer hält mich?“) blockiert ist,
verlagert sich der Kampf horizontal:
„Wer fällt hier zuerst?“

Systemisch heißt das:
Wo Würdigung fehlt, wird Rang bekämpft.
Wo Sicherheit fehlt, wird Konkurrenz produziert.
Wo Zuordnung fehlt, entstehen Attacken auf gleicher Stufe.

Nicht weil Frauen „so sind“.
Sondern weil das eigene System ihnen keine andere Richtung anbietet.

Frauen bekämpfen sich dann, weil sie gelernt haben: Macht gibt es nur für wenige… also muss man sich gegenseitig von ihr fernhalten.

Systemisch:
Frauen, die in frühen Systemen nie Zugehörigkeit erleben durften, haben gelernt:
„Wenn ich eine andere Frau abwerte, gehöre ich kurz dazu.“

Das ist keine Bosheit (… wie sehr es auch oft danach ausschauen mag…)
Das ist ein Kind-System, das überlebt.
Nicht ein Erwachsenes, das hält.

Angriff ist immer genau dort die Identität,
wo Zugehörigkeit nie sicher war.

3. Selbst hier auf Follow, in einem Feld,
das für Frauen geschaffen wurde:

Ein Beitrag berührt.
Hundert Frauen fühlen sich gesehen.
Und eine kommentiert: hart, spitz, abwertend.
Nicht, weil der Inhalt falsch wäre,
sondern weil die Klarheit zu nah kommt.

In einem Raum, der geschaffen wurde,
damit Frauen sich halten, stärken, spiegeln und miteinander wachsen.

Und trotzdem:
- Kommentare, die schießen
- Beiträge, die herunterreden
- kein Gefühl für das gemeinsame Feld
- keine Zugehörigkeit.

Warum?

Weil manche Frauen nicht in Resonanz gehen KÖNNEN, wenn andere Frauen in ihrer Größe stehen.

Stärke im Außen trifft auf Mangel im Innen.
Und genau der (!) Mangel greift dann an.

Nicht aus Bosheit.
Aus Not.

Systemisch:
Wenn ein Frauenfeld wirklich trägt,
zeigt es automatisch (!) auch die,
die keinen eigenen Boden haben.

Die, die Bindung mit Bedrohung verwechseln.

Die, die Ordnung zerstören, weil sie selbst keine innere Ordnung haben.

Sie reagieren NICHT auf dich.
Sie reagieren auf das,
was in ihnen ins Wanken gerät,
wenn eine Frau ohne Angst sichtbar ist.

Wo Frauen andere Frauen angreifen,
greift nie Stärke Stärke an.
Es greift Unsicherheit Stärke an.
Es greift Unordnung Ordnung an.

Es greift das Kind-System die erwachsene Frau an.

Und deshalb lautet die systemische Wahrheit:

Frauen zerstören einander nicht.

Ungeheilte Systeme zerstören Frauen.
Und benutzen andere Frauen
gerne als Bühne dafür.

Die Wahrheit ist unbequem:
Frauen bekämpfen andere Frauen nur dort,
wo sie noch dem patri­darchalen Skript gehorchen:

„Wenn DU strahlst, bin ICH nichts.“
„Wenn DU gewinnst, verliere ICH.“
„Wenn DU frei bist, darf ICH es nicht sein.“

Das ist kein Charakterthema.
Das ist altes Überlebenswissen aus dem
System der Anpassung.

Doch jede Frau, die heute noch angreift,
führt gegen die falsche ein Messer.
Es trifft nämlich nicht die Frau vor ihr.
Es trifft die Zukunft, die diese Frau verkörpert.

Der Schmerz in einer anderen Frau
geht nie von dir aus.
Er wird nur an dir sichtbar.

Hellinger reagiert auf diese Dynamik nicht psychologisch, sondern phänomenologisch:
Er schaut nicht auf die Emotion,
sondern immer auf die Ordnung dahinter:

1. Wer angreift, steht hinter.
2. Wer abwertet, fühlt sich klein.
3. Wer ausgrenzt, hat keinen Platz in sich.

In der Systemik bedeutet das:
1. Angriff ist eine Bewegung von Unten nach Oben
Die Frau, die stichelt, bewertet, ausgrenzt,
verrät damit ihre eigene Position:
Sie erlebt die andere Frau größer
und versucht durch Abwertung,
sich selbst hochzuarbeiten.

Hellinger nannte das den Versuch:
„sich nach oben zu setzen,
weil man den eigenen Platz nicht halten kann.“

2. Konkurrenz entsteht nur im Mangel
Nicht die attackierende Frau selbst
ist das Problem.
ihr Nervensystem hält die Größe der anderen nicht aus.

Hellinger dazu:
„Was man im Anderen bekämpft,
ist das, was man im eigenen System
nicht leben darf.“

Die verletzende Frau greift nie die Frau vor sich an,
sie greift ihre eigene, verbotene Kraft an.

3. Ausgrenzung hat nie mit der Ausgegrenzten zu tun
Hellinger dazu:
„Ausgrenzung zeigt immer etwas über die Ausgrenzende.“

Denn wer andere klein macht, sagt damit nur:
„Ich habe in meinem System keinen
sicheren Platz gefunden.“

Diese Frau verteidigt nicht ihr Selbstwertgefühl.
Sie verteidigt ihre innere Leere.

4. Frauenfeindlichkeit von Frauen ist übernommene Geschichte
Hellinger dazu:
- Welche Frauen in ihrer Herkunft wurden klein gemacht?
- Welche Frauen mussten sich anpassen, schweigen, gehorchen?
- Welche Frauen wurden abgewertet, um das System zu stabilisieren?

Diese Dynamiken wiederholen sich,
immer solange sie unbewusst bleiben.

„Wer den eigenen Schmerz nicht lösen kann,
bekämpft ihn bei anderen.“
(– Bert Hellinger)

Die Frau greift also nicht die andere Frau an,
sondern die verbotene Frau in sich:
- die Freie
- die Laute
- die Strahlende
- die, die sich nimmt, was ihr zusteht.

Es ist kein persönlicher Angriff.
Es ist ein generationsalter Überlebensreflex.

5. Ordnung bringt Frieden - nicht „Nettsein“
Hellinger war auch da sehr unerbittlich klar:
„Wenn jeder seinen Platz nimmt,
hört der Kampf auf.“

Frauen konkurrieren nur,
solange sie NICHT im eigenen Platz sind.

„Steht jede Frau in ihrer Würde,
existiert keine Konkurrenz,
sondern Schwesternschaft.“

Frauen verletzen andere Frauen nicht,
weil sie diese Frauen „hassen“.

Sondern weil sie
im Gegenüber genau DIE Frau sehen,
die sie selbst NICHT leben können.

Sie führen den Krieg nicht gegen dich,
sondern gegen das IST in dir:
- deine Freiheit
- deine Stimme
- deine Größe
- deine Unabhängigkeit
- deine gelebte Ordnung.

Dein Leuchten erinnert sie
an ihr eigenes Verbot.

Und deshalb versucht das alte System,
in dir zu zerstören,
was in ihnen unterdrückt ist.

Wenn eine Frau dich angreift,
dann weil DU den Weg vor ihr gehst,
den SIE sich nie erlauben durfte.

Nicht DU bist die Bedrohung.
Deine Freiheit ist es.

Und jede Frau, die stehenbleibt…
in Klarheit, Haltung, Strahlkraft…
bricht dieses Programm.

Und dort beginnt Sisterhood.

Denn dort endet das alte System.

Sandra ❤️

Was du in diesem Beitrag gelesen hast,
ist kein „Frauenphänomen“.

Es ist ein Systemprinzip.

Überall dort, wo Schutz fehlt,
entstehen Seitenkämpfe.
Überall dort, wo echte Anerkennung
nicht verfügbar ist,
werden Spiegel zu Gegnerinnen.

Und überall dort, wo eine Struktur es versäumt,
Frauen sichtbar zu halten, bekämpfen sie sich,
statt gemeinsam aufzustehen.

Diese Dynamik begegnet uns in Unternehmen, in Familien, im sozialen Umfeld, im Ehrenamt, auf Social Media - überall, wo Frauen sich behaupten müssen, statt gehalten zu werden.

Das Muster wiederholt sich so lange, bis eine Frau NEIN sagt zu dieser alten Ordnung -
und JA sagt zu ihrer eigenen.

Die Botschaft dieses Textes an dich?
Nicht, dass wir „besser miteinander sein sollen“ -
sondern systemisch klar:

Frauen bedrohen einander nicht aus Konkurrenz,
sondern weil die eine in der anderen sieht,
was die neue Ordnung von ihr selbst verlangen würde.

Und genau deshalb gilt:

Nicht kleinmachen.
Nicht mitspielen.
Nicht mitkämpfen.

Sichtbar bleiben.
Grenzen halten.
Sisterhood wählen.

Denn die Zukunft wird nicht von den Frauen geschrieben, die gegen Frauen kämpfen,
sondern von den Frauen, die den Kampf beenden,
indem sie sich nicht länger für die ungelösten Konflikte anderer instrumentalisieren lassen.

Es gibt Menschen, die Social Media nicht nutzen, um zu reflektieren, sondern um zu senden.Sie greifen sich Texte, die ih...
04/12/2025

Es gibt Menschen, die Social Media nicht nutzen, um zu reflektieren, sondern um zu senden.
Sie greifen sich Texte, die ihre eigene innere Erzählung bestätigen, und stellen sie wie Schilder vor sich hin:

„Siehst du? ICH bin nicht das Problem.
DU bist es. In dem Text (Beitrag, Post, Spruchbild usw.) steht es ja schließlich drin!“

Solche geteilten Beiträge sind dann weniger Meinungsaustausch, sondern Kommunikationsersatz: anstatt zu verstehen, wird projiziert. Anstatt Verantwortung zu PRÜFEN, wird sie verschoben. Anstatt sich in Beziehung zu begeben, wird über Beziehung gerichtet.

Sie nutzen fremde Worte als Waffe. Nicht als Einladung zum Dialog.

Nicht, um etwas GREIFBAR zu machen, sondern um etwas UNANGENNEHMES von sich fernzuhalten.

Systemisch betrachtet ist das kein Argument.
Es ist ein Vermeidungsverhalten in fb-Spruchbild-Form:

„Ich bleibe unberührt und erkläre DICH zum Problem.“

Und genau deshalb möchte ich über diese Mechanismen sprechen.

„Manche Worte wirken wie „Hilfe“.
Und sind in Wahrheit Gaslighting zum Teilen.“

Ich möchte hier heute einen Text mit euch anschauen, der NICHT von mir stammt. Und ich nenne auch sehr bewusst nicht den Namen des Autors. Denn es geht (mir) nicht um die Person dahinter.

Es geht um die Botschaft, die dieser Text - wie so vieles auf Social Media - transportiert.

Immer wieder gehen solche Beiträge auf Facebook und Insta viral: sie werden geteilt, gelikt, abgenickt… ohne dass irgendwer auch nur in Ansätzen (!) prüft, ob sie systemisch überhaupt WAHR sind.

Und genau darum will ich ihn hier zeigen:
weil er - wie so viele dieser „klugen“ Texte - still vergiftet.

Solche Texte erzeugen in Frauen ein Gefühl von:
„Ich bin mit schuld! Ich mache etwas falsch!
Ich muss mich nur noch härter reflektieren, damit ich überhaupt eine Chance habe.“

Und genau DAS ist das Problem.

Denn systemisch und nervenbiologisch passiert hier Folgendes: diese Texte verschieben Verantwortung. WEG vom dysfunktionalen Gegenüber, HIN zu derjenigen, die ohnehin schon die Tragende ist.

Sie normalisieren Ausnutzung.
Sie pathologisieren weibliche Klarheit.
Sie machen Frauen zu den „Defekten“ in Beziehungen, die sie selbst aber über Jahre allein stabilisiert haben.

Solche Texte sind rhetorische Spiegelfallen (!):
Sie klingen reflektiert, sind aber psychologisch hochgradige (!) Verdrehung.

Sie klingen erwachsen, sind aber Opferbeschuldigung im Gewand von Weisheit.

Sie klingen nach Wahrheit, brechen aber die Ordnung.

Und weil dieser Mechanismus so subtil wirkt, und
Millionen Frauen dadurch wieder in Selbstzweifel fallen, schauen wir uns diesen Text hier nun mal systemisch an.

Heute habe ich ihn gelesen, geschrieben von jemandem, der öffentlich über Beziehungen, Dating und „Ehrlichkeit“ nachdenkt. Noch einmal: Ich werde den Autor hier nicht nennen, denn es geht mir überhaupt nicht um Personen, sondern um Phänomene.

Ich zitiere diesen Text heute Abend auf Follow, weil er ein Lehrstück dafür ist, wie schnell Beziehungsthemen psychologisch individualisiert werden, obwohl die eigentliche Dynamik systemisch ist.

Weil hier so getan wird, als sei jede gescheiterte Verbindung eine Frage von „Selbstverantwortung“, während in Wahrheit Bindungsfähigkeiten, Ursprungsfamilien-Ordnungen und Gegenseitigkeitskompetenzen darüber entscheiden, ob zwei erwachsene Menschen eine reife Beziehung halten können.

Und weil ich möchte, dass Frauen die Mechanismen (!) dahinter (!) verstehen, statt sich wieder einmal für etwas verantwortlich zu machen, das gar nicht in ihrer Macht liegt.

Darum (!) nehme ich genau diesen Text heute als Ausgangspunkt.

Nicht, um jemanden zu bewerten.
Sondern um systemisch zu korrigieren, was viel zu oft psychologisch verdreht wird.

Der Text:

„Wenn man ein paar Jahre Single ist – und damit meine ich nicht als Teenager oder Mittzwanziger –, sammelt man zwangsläufig Erfahrungen. Herzschmerz gehört in jungen Jahren noch zum Lernpaket, fast schon als Pflichtmodul. Später würden wir gerne darauf verzichten. Leider macht Dating da nicht mit. Es wird nicht leichter. Und den richtigen Menschen zu finden erst recht nicht.

(…) Eins dieser Muster tauchte bei gefühlt 99,9 Prozent aller Begegnungen erstaunlich früh auf. Es beginnt oft mit einem tiefen Atemzug, einem kurzen Stirnrunzeln – und dann kommt der Satz, den vermutlich jeder hier schon einmal gehört hat:
"Weißt du, ich bin halt ehrlich. Ich verstelle mich nicht. Ich sage einfach, was ich denke. Wenn dir das nicht passt, ist das dein Problem. Ich sag ja nur die Wahrheit."

Klingt erst einmal wunderbar. Ehrlichkeit. Authentizität. Werte, auf denen man Beziehungen aufbauen möchte. Und trotzdem geht bei mir innerlich ein roter Alarm los.

Warum?

Weil dieser Satz inzwischen so oft eine Metapher ist – nicht für Ehrlichkeit, sondern für Impulsdurchfall. Eigentlich bedeutet er: Ich sage alles, was mir gerade durch den Kopf schießt, egal wie verletzend, abwertend oder unreflektiert. Und die Verantwortung für die Wirkung schiebe ich gleich mit weg. Die Wahrheit sei schließlich die Wahrheit. Die eigene versteht sich.

Die fortgeschrittene Version davon lautet dann:
"Du kannst das zwar anders sehen, aber so ist es halt."

(…) Noch unterhaltsamer wird es, wenn man nach drei bis vier Minuten ungefragt diagnostiziert bekommt, man sei emotional nicht verfügbar, unsicher oder unreif, sobald man diese Form von Direktheit nicht feiert wie ein Feuerwerk. Ich brauche beruflich deutlich mehr Zeit, um so ein Urteil halbwegs seriös zu begründen – aber gut, manche Menschen haben offenbar eine bemerkenswerte Geschwindigkeit in der Persönlichkeitsdiagnostik.

(…) Wenn man jenseits der 40 gefragt wird, warum man noch oder wieder Single ist, und die Antwort enthält ausschließlich Geschichten über "die anderen", dann fehlt ein entscheidender Teil.

(…) Denn mal ehrlich: Wer nach vierzig immer noch überzeugt ist, alle früheren Beziehungen seien ausschließlich an den anderen gescheitert… der sollte nicht von Ehrlichkeit reden.

Am Ende ist es doch ganz einfach:
Wer überall nur rote Flaggen sieht, sollte vielleicht erst mal schauen, ob er nicht selbst mit einer weht.“

Text Ende.

So. Und nun schauen wir mal systemisch auf diesen Inhalt, denn: an einigen wenigen Stellen ist der Inhalt präzise, an vielen anderen systemisch komplett FALSCH.

Und genau DAS macht ihn so brandgefährlich, weil er soooo „vernünftig“ klingt, aber Opfer-Täter-Dynamiken maximal verwischt:

1. Richtig:
Ja, „Ich bin halt ehrlich“ wird oft als Tarnmantel genutzt, um Verantwortungslosigkeit hinter „Direktheit“ zu verstecken. Das ist dann kein Mut, das ist sozialer Analphabetismus.

(Ich ergänze: Psychologisch heißt das: Nicht die Wahrheit wird ausgesprochen, sondern das eigene innere Chaos wird ungefiltert ins Gegenüber gekippt.

„Ich sag’s halt wie’s ist“ bedeutet dann in Wirklichkeit: Ich regulier mich an dir, und du hast die Splitter meiner Impulse zu tragen.

Das ist keine Ehrlichkeit.
Das ist fehlende Impulskontrolle.
Und fehlende Bindungsfähigkeit im Sprachgewand.)

2. Ebenfalls richtig:
Menschen, die permanent nur Abwertung ausgeben, nennen das gerne „Wahrheit“. Das ist kein Wert, sondern ein Mangel an emotionaler Regulation.

(Ich ergänze: Wer Abwertung als „Wahrheit“ verkauft, betreibt keine Aufrichtigkeit. Er betreibt Regulationsversuche auf Kosten anderer.

Systemisch heißt das: Die innere Spannung wird nach außen entladen, statt innerlich gehalten.
Das wird dann als „Ehrlichkeit“ etikettiert, ist aber in Wahrheit Impulsdurchlass.

Wahrheit ohne Empathie, Kontext und Verantwortung - ist kein Wert.
Es ist unreife Impulssteuerung, die andere verletzt, um das eigene Chaos nicht fühlen zu müssen.)

Bis hierhin: gut beobachtet!

3. Systemisch leider komplett falsch:
„Wer überall nur rote Flaggen sieht, sollte vielleicht selbst schauen, ob er eine weht.“

Das ist die klassische Täter-Verdrehung.

Warum?

1. Gewalt, Manipulation und dysfunktionales Verhalten entstehen NICHT, weil jemand „zu empfindlich“ hinschaut.
2. „Rote Flaggen“ sind wichtigste (!) Warnsignale, die den Nervensystemschutz aktivieren (Zurecht! Und hier spricht nun auch die Klinikerin in mir.)
3. Die Verantwortung dafür liegt NIE bei demjenigen, der Red Flags ERKENNT, sondern bei dem, der sie AUSLÖST.

Ein Mensch ist nicht „Teil des Problems“, nur weil er es benennt!

4. Systemisch ebenfalls falsch:
„Zu solchen Dynamiken gehören immer zwei Parteien.“

Nein!

Bei Beziehungen: ja.
Bei Übergriffen, Ausnutzung, psychischer Gewalt: NEIN.

- Einer agiert destruktiv.
- Einer reguliert, schützt, hält, kompensiert.

Das ist KEINE Symmetrie.

Das ist ein Machtgefälle!

Diese Gleichsetzung („beide tragen Schuld“) ist Victim-Blaming im intellektuellen Gewand!

5. Systemische Sicht auf „Single sein“
Wer viele rote Flaggen erkennt, ist NICHT schwierig.

Er ist erwachsen.

Er hat Bindungskompetenz.
Und er hat ein Nervensystem, das gelernt hat:

„Ich gehe da nicht rein, wo ich sterbe.“

Systemisch gesagt:
Der Mensch mit Klarheit ist NICHT das Problem,
er ist der SCHUTZ.

Systemisches Fazit (Sandra Reinheimer):
Dieser obige Text tut so, als wäre „Reflexion“ das Problem der wachen Frauen.

Ist es NICHT!

Es ist nicht dysfunktional, Grenzen zu haben!
Es ist dysfunktional, Grenzen anderer abzuwerten!

Wenn Frauen Klarheit leben, geschieht nicht das Offensichtliche: Sie „machen nichts kaputt“.
Sie verhindern, dass man SIE kaputt macht.

Und deshalb ist vor allem die letzte Zeile des Originals systemisch mit absoluter Vehemenz meinerseits zu korrigieren:

„Wer überall rote Flaggen sieht, hat kein Problem mit der Liebe. Er hat endlich (!) ein Problem mit der Gewalt!“

Und warum werden solche Texte massenhaft gelikt, geteilt und unkritisch weiterverbreitet?

Systemisch betrachtet gibt es vier Hauptmechanismen:

1. Entlastung statt Erkenntnis
Solche Texte bieten eine schnelle Erzählung: „Wenn du Single bist, liegt es an dir.“ Das fühlt sich für viele paradoxerweise gut an, weil es Ohnmacht sortiert.

Die Komplexität echter Beziehungsdynamiken (Bindungstrauma, systemische Loyalitäten, Unordnung) wird ersetzt durch ein simples: „Du musst dich nur reflektieren.“

Das wirkt kontrollierbar. Und Kontrolle ist für verletzte Systeme wie Beruhigungstabletten.

2. Täter-Opfer-Verdrehung, aber in hübscher Verpackung
Wer Beziehungen nicht halten kann, findet hier ein Narrativ, das Verantwortung sofort verschiebt:
„ICH bin NICHT das Problem“. Likes werden zur Bestätigung: „Stimmt, die anderen sind eben empfindlich.“

Damit bleibt die eigene Unfähigkeit unsichtbar.

3. Kognitive Bequemlichkeit
Diese Texte triggern Sofortzustimmung: kleine Häppchen, wenig Tiefe, scheinbar allgemein gültige Lebensweisheiten.

Der User muss nichts bei sich prüfen, nichts fühlen, nichts verändern.

Komplexes Beziehungsgeschehen wird auf Wortwahl-Etikette reduziert.

Das Gehirn liebt Vereinfachungen.

Das System hasst Konfrontation mit sich selbst.

4. Resonanz mit alten Mustern
Viele sind aufgewachsen mit Botschaften wie:
- „Du bist zu empfindlich.“
- „Du stellst dich an.“
- „Was du fühlst, ist übertrieben.“

Wenn ein Text das gleiche erzählt, aber „modern“ verpackt, fühlt es sich wahr an, obwohl es eine Wiederholung von Verletzungen ist.

Das System erkennt IMMER Altes als Vertrautheit, und nennt es dann „Reflexion“

Solche Texte werden nicht geteilt, weil sie wahr sind.

Sie werden geteilt, weil sie innere Wunden bestätigen, statt sie zu benennen.

Weil sie Komplexität reduzieren, statt Beziehungen zu verstehen.

Und weil sie das kindliche Schutzsystem bedienen, nicht das erwachsene Bindungssystem.

Was viral geht, ist hier nicht Reife.

Es ist das Muster.

Warum werden solche Texte verstärkt auch von Männern befeiert?

Wenn ein Mann nicht tragen kann, was eine Frau an Klarheit in den Raum bringt, sucht er sofort einen Beweis dafür, dass SIE das eigentliche Problem sei.

Nicht aus Bosheit.
Aus Unfähigkeit.

Solche Texte bieten ihm eine perfekte „Ausweichbühne“:
- Er muss sich nicht mit seiner eigenen Verantwortung befassen.
- Er bekommt sprachliche Munition, um die Frau zu beschuldigen.
- Er kann sich als „reflektiert“ inszenieren, ohne eine einzige innere Bewegung zu leisten.
- Er hat plötzlich ein „fremdes Gutachten“, das seine Abwehr legitimiert.

Kurz: ein solcher obiger Text dient ihm als Schutzschild gegen Wahrheit.

Und warum wirkt das dann oft wie ein Triumph für ihn?

Weil er systemisch gelernt hat:
Wenn ich eine Frau nicht halten kann, mache ich sie zur „schwierigen Frau“.

Damit verliert er keine Macht,
er verliert nur seine Entlarvung.

Es ist also kein Argument gegen dich.
Sondern der Beweis, dass du ihn bereits exakt richtig eingeordnet hast.

Psychologisch ist das ein Klassiker. Man nennt es auch projektive Entlastung:

„Ich fühle mich angegriffen, also erkläre ich DICH zum Problem.“

Mit dem fremden Text sagt er unbewusst:

„Ich habe zwar kein eigenes Argument –
aber ich kenne jetzt jemanden, der das für mich formuliert hat.“

Das ist kein Erwachsensein.
Das ist geliehene Reife.

Und das ist der Punkt, den ich hier sichtbar machen möchte:

Solche Texte werden leider von den Falschen gefeiert, weil sie ihnen erlauben, alles beim Alten zu lassen.

Sie geben ihnen:
- Sprache ohne Bewusstsein
- Analyse ohne Selbstreflexion
- Urteil ohne Verantwortung

Perfekt für Menschen, die sich vor echter Nähe, Reife und Gegenseitigkeit fürchten.

Wenn ein Mensch einen Text teilt, um dir zu beweisen, dass DU das Problem bist, bestätigt er damit exakt das, was du über sein System gesagt hast.

Er liefert das Beweisstück selbst.

Wer fremde Worte braucht, um eigene Verantwortung zu verleugnen, bestätigt mit jedem Like nur die Diagnose.

Und wenn ein Mensch einen Text teilen muss, um sich selbst zu rechtfertigen, hat er die Botschaft der Systemik schon verstanden.

Nur leider auf der falschen Seite.

Herzlich, Sandra ❤️

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